Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:  
Etwa ab dem Jahre 1800 verblasste der Ruf von Hufeland in Thüringen. Als Goethe im Januar 1801 schwer erkrankte, ließ er sich nicht mehr von Hufeland behandeln, sondern vom jungen Arzt Franz Joseph Harbauer (1776–1824), einem Anhänger der "Brown'schen Methode" des Schotten John Brown (1735–1788).
 
Etwa ab dem Jahre 1800 verblasste der Ruf von Hufeland in Thüringen. Als Goethe im Januar 1801 schwer erkrankte, ließ er sich nicht mehr von Hufeland behandeln, sondern vom jungen Arzt Franz Joseph Harbauer (1776–1824), einem Anhänger der "Brown'schen Methode" des Schotten John Brown (1735–1788).
   −
Hufeland war Gegner mehrerer neu aufkommender medizinischer Theorien, wie der von John Brown oder von Franz Anton Mesmer ([[Mesmerismus]]). Hufeland setzte sich Ende des 18. Jahrhunderts für die von Jenner eingeführte Pockenimpfung ein und gründete in Berlin das erste deutsche "Impfinstitut". Er veröffentlichte zu Themen, die aus heutiger Sicht der Hygiene (positive Effekte des Badens und der Körperreinigung) zuzuordnen wären, aber auch zu Themen wie dem Scheintod. Hufeland wandte sich gegen einige damals eingeführte wissenschaftsmedizinische Neuerungen wie der Auskultation und blieb bis zu seinem Tode Anhänger [[Vitalismus|vitalistischer]] Hypothesen. Trotz des hohen Bekanntheitsgrades zu seinen Lebzeiten war Hufeland kein Begründer oder Einführer eines wissenschaftsmedizinischen Prinzips. Seine von ihm praktizierte Medizin wurde nach und nach durch die aufkommenden naturwissenschaftlichen Verfahren verdrängt.   
+
Hufeland war Gegner mehrerer neu aufkommender medizinischer Theorien, wie der von John Brown oder von Franz Anton Mesmer ([[Mesmerismus]]). Hufeland setzte sich Ende des 18. Jahrhunderts für die von Jenner eingeführte Pockenimpfung ein und gründete in Berlin das erste deutsche "Impfinstitut". Er veröffentlichte zu Themen, die aus heutiger Sicht der Hygiene (positive Effekte des Badens und der Körperreinigung) zuzuordnen sind, aber auch zu Themen wie dem Scheintod. Hufeland wandte sich gegen einige damals eingeführte wissenschaftsmedizinische Neuerungen wie die Auskultation und blieb bis zu seinem Tode Anhänger [[Vitalismus|vitalistischer]] Hypothesen. Trotz des hohen Bekanntheitsgrades zu seinen Lebzeiten war Hufeland kein Begründer oder Einführer eines wissenschaftsmedizinischen Prinzips. Die von ihm praktizierte Medizin wurde nach und nach durch die aufkommenden naturwissenschaftlichen Verfahren verdrängt.   
 
   
 
   
 
Hufeland ist Namensgeber zahlreicher, der [[Alternativmedizin]] zuzuordnender Vereine und Einrichtungen ("Hufeland-Häuser", "Hufeland-Kliniken") sowie eines "Hufeland-Verzeichnis". Die [[Hufelandgesellschaft e.V.]] ist nach Hufeland benannt, ebenso wie zahlreiche Apotheken und Schulen.  
 
Hufeland ist Namensgeber zahlreicher, der [[Alternativmedizin]] zuzuordnender Vereine und Einrichtungen ("Hufeland-Häuser", "Hufeland-Kliniken") sowie eines "Hufeland-Verzeichnis". Die [[Hufelandgesellschaft e.V.]] ist nach Hufeland benannt, ebenso wie zahlreiche Apotheken und Schulen.  
    
==Kurzbiographie==
 
==Kurzbiographie==
Hufeland wurde in Thüringen als Sohn eines Arztes geboren und studierte ab 1780 an den Universitäten Jena und Göttingen. 1793 wird Hufeland Professor an der Universität Jena. 1809 erhielt er einen Ruf an den Lehrstuhl für Pathologie an der Universität Berlin.  
+
Hufeland wurde in Thüringen als Sohn eines Arztes geboren und studierte ab 1780 an den Universitäten Jena und Göttingen. 1793 wurde Hufeland Professor an der Universität Jena. 1809 erhielt er einen Ruf an den Lehrstuhl für Pathologie an der Universität Berlin.  
    
1810 gründete Hufeland die "Medizinisch-chirurgische Gesellschaft" zur Ärztefortbildung, die 1833 in "Hufelandsche Gesellschaft" umbenannt wurde.
 
1810 gründete Hufeland die "Medizinisch-chirurgische Gesellschaft" zur Ärztefortbildung, die 1833 in "Hufelandsche Gesellschaft" umbenannt wurde.
Zeile 22: Zeile 22:  
*Der mit 20.000 Euro dotierte "Hufeland-Preis" einer Kölner Stiftung "Hufeland-Preis"<ref>Stiftung "Hufeland Preis", Börsenplatz 1, 50667 Koln</ref>. Der Preis wird für Leistungen auf dem Gebiet der medizinischen Prävention vergeben. Die Stiftung Hufeland-Preis wurde 1959 von der Deutsche Ärzteversicherung AG gegründet.  
 
*Der mit 20.000 Euro dotierte "Hufeland-Preis" einer Kölner Stiftung "Hufeland-Preis"<ref>Stiftung "Hufeland Preis", Börsenplatz 1, 50667 Koln</ref>. Der Preis wird für Leistungen auf dem Gebiet der medizinischen Prävention vergeben. Die Stiftung Hufeland-Preis wurde 1959 von der Deutsche Ärzteversicherung AG gegründet.  
   −
*Der "Hufeland-Forschungspreis" wird vom Verein "Hufelandgesellschaft e.V." seit 2010 alle zwei Jahre vergeben. Ausgezeichnet werden alternativmedizinische Forschungen. Dieser Preis wurde am 10. Februar 2010 in Berlin für das Jahr 2009 erstmalig vergeben. Die erste Verleihung ging an eine Berliner Ärztin, die eine Dissertation zur [[Indirekte Grenzstranginjektion nach Mink|Indirekten Grenzstranginjektion nach Mink]] schrieb, eine Variante der pseudomedizinischen [[Neuraltherapie]] zur Behandlung von Rückenschmerzen. Der Preis war mit 1500 Euro dotiert.<ref>http://p116168.typo3server.info/fileadmin/inhalte/dokumente/EHK_1_2010_Hufeland_Forschungspreis.pdf</ref>
+
*Der "Hufeland-Forschungspreis" wird vom Verein "Hufelandgesellschaft e.V." seit 2010 alle zwei Jahre vergeben. Ausgezeichnet werden alternativmedizinische Forschungen. Dieser Preis wurde am 10. Februar 2010 in Berlin für das Jahr 2009 erstmalig vergeben. Die erste Verleihung ging an eine Berliner Ärztin, die eine Dissertation zur [[Indirekte Grenzstranginjektion nach Mink|Indirekten Grenzstranginjektion nach Mink]] schrieb, eine Variante der pseudomedizinischen [[Neuraltherapie]] zur Behandlung von Rückenschmerzen. Der Preis war mit 1.500 Euro dotiert.<ref>http://p116168.typo3server.info/fileadmin/inhalte/dokumente/EHK_1_2010_Hufeland_Forschungspreis.pdf</ref>
    
==Zitate==
 
==Zitate==
8.396

Bearbeitungen

Navigationsmenü