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| Der Begriff Spagyrik kommt aus dem Griechischen und besteht aus spagein (trennen) sowie ageirein (verbinden). Vermutlich wurde der Begriff durch Paracelsus, den Schöpfer der [[Iatrochemie]], geprägt. | | Der Begriff Spagyrik kommt aus dem Griechischen und besteht aus spagein (trennen) sowie ageirein (verbinden). Vermutlich wurde der Begriff durch Paracelsus, den Schöpfer der [[Iatrochemie]], geprägt. |
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− | Die Heilmittel der Spagyrik ("Spagyrika") werden aus pflanzlichen, mineralischen und tierischen Ausgangsstoffen durch überlieferte alchemistische Verfahren hergestellt. Die spagyrische Arzneimittelherstellung zeichnet sich durch die für sie typischen Prozesse der Destillation, Gärung, Reinigung, Veraschung und Zusammenführung aus. Die Destillation kommt auch in besonderen Formen zur Anwendung, welche als Kohobation und Zirkulation bezeichnet werden. Unter Kohobation wird eine Form der Mehrfach-Destillation verstanden, unter Zirkulation eine Form der Rückflussdestillation. Der erste Schritt der Spagyrikaherstellung besteht in der Regel aus einem "Aufschluss" der Materie, welcher üblicherweise durch [http://de.wikipedia.org/wiki/Mazeration Mazeration] bewerkstelligt wird. Läuft dieser Prozess unter Wärme ab, wird er "Digestion" ("Verdauung") genannt. Bei organischen Ausgangsstoffen wird er oft von Fäulnis oder Gärungsprozessen begleitet. Die Veraschung und Trocknung des Destillationsrückstands wird als "Kalzinierung" bezeichnet. Der letzte Schritt, "Konjugation" oder "Konjunktion" genannt, besteht in der zusammenführung der Zwischenstufen zum Endprodukt welchem besondere Heilkräfte zugeschrieben werden. <ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Spagyrik</ref> | + | Die Heilmittel der Spagyrik ("Spagyrika") werden aus pflanzlichen, mineralischen und tierischen Ausgangsstoffen durch überlieferte alchemistische Verfahren hergestellt. Die spagyrische Arzneimittelherstellung zeichnet sich durch die für sie typischen Prozesse der Destillation, Gärung, Reinigung, Veraschung und Zusammenführung aus. Die Destillation kommt auch in besonderen Formen zur Anwendung, welche als Kohobation und Zirkulation bezeichnet werden. Unter Kohobation wird eine Form der Mehrfach-Destillation verstanden, unter Zirkulation eine Form der Rückflussdestillation. Der erste Schritt der Spagyrikaherstellung besteht in der Regel aus einem "Aufschluss" der Materie, welcher üblicherweise durch [http://de.wikipedia.org/wiki/Mazeration Mazeration] bewerkstelligt wird. Läuft dieser Prozess unter Wärme ab, wird er "Digestion" ("Verdauung") genannt. Bei organischen Ausgangsstoffen wird er oft von Fäulnis oder Gärungsprozessen begleitet. Die Veraschung und Trocknung des Destillationsrückstands wird als "Kalzinierung" bezeichnet. Der letzte Schritt, "Konjugation" oder "Konjunktion" genannt, besteht in der Zusammenführung der Zwischenstufen zum Endprodukt welchem besondere Heilkräfte zugeschrieben werden. <ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Spagyrik</ref> |
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| ==Allgemeines== | | ==Allgemeines== |
− | Spagyrik nennt man den Teil der [[Alchemie]], der sich mit Hilfe überlieferter alchemistischer Verfahren der aufwendigen Fertigung von Medikamenten und Tinkturen widmet. | + | Spagyrik nennt man den Teil der [[Alchemie]], der sich mit Hilfe überlieferter alchemistischer Verfahren der aufwändigen Fertigung von Medikamenten und Tinkturen widmet. |
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− | Der Begriff Spagyrik umfasst Heutzutage verschiedene Systeme. Jedem spagyrischen System liegt ein eigenes Denkmodell zugrunde, es existiert somit kein einheitliches Theoriegebäude. In spagyrischen Systemen finden sich Verbindungen zur Alchemie, [[Numerologie]], [[Esoterik|esoterischer]] Kosmologie, [[Humoralpathologie]], [[Signaturenlehre]], sowie zu Vorstellungen aus der antiken Naturphilosophie wie z. B. der „Elementenlehre". Im alchemistischen Weltbild wird der Schwerpunkt auf die Abtrennung des „Wesentlichen“ von seiner materiellen Erscheinung gelegt. Die Spagyrik welche als medizinischer Zweig der Alchemie gesehen werden kann, versucht aus verschiedenen, meist organischen, Grundmaterialien Heilmittel herzustellen. Das Ziel ist die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch eine positive Beeinflussung einer angeblichen „Lebenskraft“. | + | Der Begriff Spagyrik umfasst heutzutage verschiedene Systeme. Jedem spagyrischen System liegt ein eigenes Denkmodell zugrunde, es existiert somit kein einheitliches Theoriegebäude. In spagyrischen Systemen finden sich Verbindungen zur Alchemie, [[Numerologie]], [[Esoterik|esoterischer]] Kosmologie, [[Humoralpathologie]], [[Signaturenlehre]] sowie zu Vorstellungen aus der antiken Naturphilosophie wie z.B. der „Elementenlehre". Im alchemistischen Weltbild wird der Schwerpunkt auf die Abtrennung des „Wesentlichen“ von seiner materiellen Erscheinung gelegt. Die Spagyrik, welche als medizinischer Zweig der Alchemie gesehen werden kann, versucht aus verschiedenen, meist organischen Grundmaterialien Heilmittel herzustellen. Das Ziel ist die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch eine positive Beeinflussung einer angeblichen „Lebenskraft“. |
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| Es handelt sich insgesamt um Verfahren, die sich beträchtlich sowohl von denen der wissenschaftlichen Medizin und der Pflanzenheilkunde als auch von denen der [[Homöopathie]] unterscheiden. Die Fertigungsschritte Gärung, Destillation, Reinigung, Veraschung und Zusammenführung – an sich schon zeitaufwändiger als die meisten heute üblichen medizinischen Herstellungsverfahren – müssen zudem noch in Harmonie mit bestimmten kosmozyklischen Abläufen wie dem Stand von Sonne, Mond und Planeten durchgeführt werden. Eisklares Wasser wird in Spiralen über sieben Ringe geleitet, die die Information von sieben verschiedenen Metallen enthalten, welche wiederum mit den sieben Planeten in Beziehung stehen. Dann fließt das auf diese Weise energetisierte Wasser durch Holzrinnen zu Feldern und Gärten mit den unterschiedlichsten Heilpflanzen. Zu bestimmten Zeiten, im Rhythmus der Auf- und Untergänge von Sonne und Mond, werden die Heilpflanzen bewegt, um die polaren Kräfte dieser Gestirne in den Pflanzensäften harmonisch zu entfalten. Nach Destillation, Reinigung und anderen Fertigungsschritten sind die Pflanzen, Mineralien und Metalle in eine spagyrische Tinktur verwandelt. | | Es handelt sich insgesamt um Verfahren, die sich beträchtlich sowohl von denen der wissenschaftlichen Medizin und der Pflanzenheilkunde als auch von denen der [[Homöopathie]] unterscheiden. Die Fertigungsschritte Gärung, Destillation, Reinigung, Veraschung und Zusammenführung – an sich schon zeitaufwändiger als die meisten heute üblichen medizinischen Herstellungsverfahren – müssen zudem noch in Harmonie mit bestimmten kosmozyklischen Abläufen wie dem Stand von Sonne, Mond und Planeten durchgeführt werden. Eisklares Wasser wird in Spiralen über sieben Ringe geleitet, die die Information von sieben verschiedenen Metallen enthalten, welche wiederum mit den sieben Planeten in Beziehung stehen. Dann fließt das auf diese Weise energetisierte Wasser durch Holzrinnen zu Feldern und Gärten mit den unterschiedlichsten Heilpflanzen. Zu bestimmten Zeiten, im Rhythmus der Auf- und Untergänge von Sonne und Mond, werden die Heilpflanzen bewegt, um die polaren Kräfte dieser Gestirne in den Pflanzensäften harmonisch zu entfalten. Nach Destillation, Reinigung und anderen Fertigungsschritten sind die Pflanzen, Mineralien und Metalle in eine spagyrische Tinktur verwandelt. |
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| ;Elektrohomöopathie des Cesare Mattei | | ;Elektrohomöopathie des Cesare Mattei |
− | Die [[Elektrohomöopathie nach Mattei]] stellt eine Abwandlung der Hahnemann'schen [[Homöopathie]] dar. Sie beinhaltet Bezüge zur alchemistischen Spagyrik und der Humoralpathologie. Der italienische Politiker und Heiler [[Cesare Mattei]] (1809 - 1896) verabreichte Kügelchen aus Milchzucker, die mit geheimen selbstentwickelten "Elektrohomöopathica" getränkt waren. Mattei hielt die Informationen zu seinen Mitteln geheim. Nach seinem Tode wurde bekannt, dass es sich um spagyrisch vergärte Substanzen pflanzlicher Herkunft handelte. | + | Die [[Elektrohomöopathie nach Mattei]] stellt eine Abwandlung der Hahnemann'schen [[Homöopathie]] dar. Sie beinhaltet Bezüge zur alchemistischen Spagyrik und der Humoralpathologie. Der italienische Politiker und Heiler [[Cesare Mattei]] (1809-1896) verabreichte Kügelchen aus Milchzucker, die mit geheimen selbstentwickelten "Elektrohomöopathica" getränkt waren. Mattei hielt die Informationen zu seinen Mitteln geheim. Nach seinem Tode wurde bekannt, dass es sich um spagyrisch vergärte Substanzen pflanzlicher Herkunft handelte. |
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| Er behauptete, aus einer Pflanze „vegetabilische Elektrizität“ extrahiert zu haben, und versuchte diese in Arzneimittel zu konservieren. Diese Mittel sollten „so schlagartig“ wirken wie der elektrische Strom, weshalb er seinem Heilsystem den Namen „Elektrohomöopathie“ gab.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Cesare_Mattei</ref> | | Er behauptete, aus einer Pflanze „vegetabilische Elektrizität“ extrahiert zu haben, und versuchte diese in Arzneimittel zu konservieren. Diese Mittel sollten „so schlagartig“ wirken wie der elektrische Strom, weshalb er seinem Heilsystem den Namen „Elektrohomöopathie“ gab.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Cesare_Mattei</ref> |
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| ;Spagyrik nach Zimpel | | ;Spagyrik nach Zimpel |
− | Der schlesische Eisenbahningenieur [[Carl Friedrich Zimpel]] (1801-1879) entwickelte ab dem Jahre 1868 das nach ihm benannte Heilsystem, nachdem er in Italien Cesare Mattei kennengelernt hatte. Zu seiner Lebenszeit herrschte in Deutschland völlige Kurierfreiheit, da es keine standardisierte Ausbildung für Ärzte und Mediziner gab. Er verwendete neben den „Spagyrischen Pflanzenmitteln“ auch die sogenannten „Elektrizitätsmittel“ und weitere, nicht ausschließlich spagyrisch hergestellte Mittel („Arcana“). Zimpel hielt die Destillation für einen zentralen Herstellungsschritt und glaubte, durch ausdauernde Destillationsvorgänge die Wirkung seiner Mittel speziell zu verstärken. Die heute mit dem Namen Zimpels beworbenen Spagyrika werden nicht mehr nach der ursprünglichen Methode hergestellt. Die Produktion orientiert sich eher an den Vorschriften von Johann Rudolph Glauber. Die Mittel enthalten im Gegensatz zu den Zubereitungen welche nach der ursprünglichen Zimpelschen Produktionsmethode hergestellt wurden, keine Wirkstoffe mehr. Eine medizinische pharmakologische Wirkung kann ausgeschlossen werden, da in den Produkten nur noch die wasserdampfflüchtigen Inhaltsstoffe sowie die löslichen Mineralsalze aus der Pflanze enthalten sind. Seit 1921 wurden die Präparate von der „Chemisch-Pharmazeutischen Fabrik, Göppingen" hergestellt, deren Tochterunternehmen Staufen-Pharma sie 1956 übernahm. Die Heidak AG bietet ebenfalls Spagyrika nach Zimpel an.<ref>http://www.heidak.ch/index.cfm?sID=112&&sprache=1</ref> | + | Der schlesische Eisenbahningenieur [[Carl Friedrich Zimpel]] (1801-1879) entwickelte ab dem Jahre 1868 das nach ihm benannte Heilsystem, nachdem er in Italien Cesare Mattei kennengelernt hatte. Zu seinen Lebzeiten herrschte in Deutschland völlige Kurierfreiheit, da es keine standardisierte Ausbildung für Ärzte und Mediziner gab. Er verwendete neben den „Spagyrischen Pflanzenmitteln“ auch die so genannten „Elektrizitätsmittel“ und weitere, nicht ausschließlich spagyrisch hergestellte Mittel („Arcana“). Zimpel hielt die Destillation für einen zentralen Herstellungsschritt und glaubte, durch ausdauernde Destillationsvorgänge die Wirkung seiner Mittel speziell zu verstärken. Die heute mit dem Namen Zimpels beworbenen Spagyrika werden nicht mehr nach der ursprünglichen Methode hergestellt. Die Produktion orientiert sich eher an den Vorschriften von Johann Rudolph Glauber. Die Mittel enthalten im Gegensatz zu den Zubereitungen, welche nach der ursprünglichen Zimpelschen Produktionsmethode hergestellt wurden, keine Wirkstoffe mehr. Eine medizinische bzw. pharmakologische Wirkung kann ausgeschlossen werden, da in den Produkten nur noch die wasserdampfflüchtigen Inhaltsstoffe sowie die löslichen Mineralsalze aus der Pflanze enthalten sind. Ab 1921 wurden die Präparate von der „Chemisch-Pharmazeutischen Fabrik, Göppingen" hergestellt, deren Tochterunternehmen Staufen-Pharma sie 1956 übernahm. Die Heidak AG bietet ebenfalls Spagyrika nach Zimpel an.<ref>http://www.heidak.ch/index.cfm?sID=112&&sprache=1</ref> |
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| ===Spagyrische Arzneimittel im 20./21. Jahrhundert=== | | ===Spagyrische Arzneimittel im 20./21. Jahrhundert=== |
− | Johann Conrad Glückselig (1864-1934), Alexander von Bernus (1880-1965), Walter Strathmeyer (1899-1969) und Frater Albertus (bürgerlicher Name Albert Riedel, 1911-1984) sind bekannte Vertreter der Spagyrik des 20. Jahrhunderts. Folgende Richtungen der Spagyrik wurden anfangs bis Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt: | + | Johann Conrad Glückselig (1864-1934), Alexander von Bernus (1880-1965), Walter Strathmeyer (1899-1969) und Frater Albertus (bürgerlicher Name Albert Riedel, 1911-1984) sind bekannte Vertreter der Spagyrik des 20. Jahrhunderts. Folgende Richtungen der Spagyrik wurden Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt: |
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| ;Spagyrik nach Glückselig | | ;Spagyrik nach Glückselig |
− | Die Phönix Laboratorium GmbH in Bondorf und die Heidak AG in Emmenbrücke stellen Spagyrika nach der Methode von Johann Conrad Glückselig her. Die [[Spagyrik nach Glückselig]] verzichtet bei den Herstellungsprozessen auf die Schritte der Vergärung und Veraschung. An deren stelle wid ein „schonendes Auslaugen" angewendet, sowie anorganische Nichtmetallverbindungen, die zuvor durch ein nicht näher bezeichnetes spagyrisches Verfahren aufbereitet wurden, dazugegeben. | + | Die Phönix Laboratorium GmbH in Bondorf und die Heidak AG in Emmenbrücke stellen Spagyrika nach der Methode von Johann Conrad Glückselig her. Die [[Spagyrik nach Glückselig]] verzichtet bei den Herstellungsprozessen auf die Schritte der Vergärung und Veraschung. An deren Stelle wird ein „schonendes Auslaugen" angewendet sowie anorganische Nichtmetallverbindungen, die zuvor durch ein nicht näher bezeichnetes spagyrisches Verfahren aufbereitet wurden, dazugegeben. |
| <ref>http://www.phoenix-lab.de/spag4.htm</ref><ref>http://www.heidak.ch/index.cfm?sID=112&&sprache=1</ref> | | <ref>http://www.phoenix-lab.de/spag4.htm</ref><ref>http://www.heidak.ch/index.cfm?sID=112&&sprache=1</ref> |
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| ;Spagyrik nach Bernus | | ;Spagyrik nach Bernus |
− | Die Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH in Donauwörth stellt Spagyrika nach der Methode von Alexander von Bernus her. Neben den traditionellen Techniken wie Gärung, Destillation und Veraschung werden auch welche aus dem Bereich der [[Anthroposophie]] angewendet. Ein besonderes Merkmal der [[Spagyrik nach Bernus]] ist die Verwendung von Mineralstoffen und Metallen als Ausgangssubstanzen. | + | Die Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH in Donauwörth stellt Spagyrika nach der Methode von Alexander von Bernus her. Neben den traditionellen Techniken wie Gärung, Destillation und Veraschung werden auch solche aus dem Bereich der [[Anthroposophie]] angewendet. Ein besonderes Merkmal der [[Spagyrik nach Bernus]] ist die Verwendung von Mineralstoffen und Metallen als Ausgangssubstanzen. |
| <ref>http://www.soluna.de/html_d/charakteristik/start_geheimnis.html</ref> | | <ref>http://www.soluna.de/html_d/charakteristik/start_geheimnis.html</ref> |
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| ;Spagyrik nach Strathmeyer | | ;Spagyrik nach Strathmeyer |
− | Das Strath-Labor in Donaustauf stellt Spagyrika nach der Methode von Walter Strathmeyer her. Die Grundlage der [[Spagyrik nach Strathmeyer]] basiert auf der Züchtung von Hefen mit Zusätzen von Kräuterextrakten. Getrocknete Pflanzen werden zerkleinert und unter Zusatz von spezieller „Strath-Hefe" zur Gärung angesetzt. Ist diese abgeschlossen, wird abgepreßt und der Flüssigkeit ein alkoholischer „Strath-Hefeauszug" zugesetzt. In einem weiteren Verarbeitungsschritt wird der Vorgang der [https://de.wikipedia.org/wiki/Plasmolyse Plasmolyse] angewendet. Die gewonnenen Produkte tragen die Bezeichnung spagyrische Urtinktur nach „Strathmeyer" (kurz: spag. Strathmeyer). Die Präparate können auch homöopathisch potenziert werden, kommen aber in der Regel unverdünnt zur Anwendung. Die Präparate der Spagyrik nach Strathmeyer sind somit Preßsäfte aus Gäransätzen unter Zusatz von Hefeauszügen. | + | Das Strath-Labor in Donaustauf stellt Spagyrika nach der Methode von Walter Strathmeyer her. Die Grundlage der [[Spagyrik nach Strathmeyer]] basiert auf der Züchtung von Hefen mit Zusätzen von Kräuterextrakten. Getrocknete Pflanzen werden zerkleinert und unter Zusatz von spezieller „Strath-Hefe" zur Gärung angesetzt. Ist diese abgeschlossen, wird abgepresst und der Flüssigkeit ein alkoholischer „Strath-Hefeauszug" zugesetzt. In einem weiteren Verarbeitungsschritt wird der Vorgang der [https://de.wikipedia.org/wiki/Plasmolyse Plasmolyse] angewendet. Die gewonnenen Produkte tragen die Bezeichnung spagyrische Urtinktur nach „Strathmeyer" (kurz: spag. Strathmeyer). Die Präparate können auch homöopathisch potenziert werden, kommen aber in der Regel unverdünnt zur Anwendung. Die Präparate der Spagyrik nach Strathmeyer sind somit Presssäfte aus Gäransätzen unter Zusatz von Hefeauszügen. |
| <ref>http://www.bio-strath.ch/index.php?id=kraeterhefe-herstellung</ref><ref>http://www.strath-labor.de/</ref> | | <ref>http://www.bio-strath.ch/index.php?id=kraeterhefe-herstellung</ref><ref>http://www.strath-labor.de/</ref> |
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| ;Spagyrik nach Krauß | | ;Spagyrik nach Krauß |
− | Die ISO-Arzneimittel GmbH stellt Spagyrika nach der [[Spagyrik nach Krauß|Methode von Theodor Krauß]] her. Das Verfahren weist einen Bezug zur sogenannten „Elektohomöopathie" auf, die von Cesare Mattei im 19. Jahrhundert begründet wurde. Als Ausgangsstoffe werden Pflanzen verwendet. Diese werden im ersten Schritt zerkleinert und danach vergoren. Im zweiten Schritt entstehen durch Abpressung des Gäransatzes ein wässriger Presssaft und ein fester Pflanzenrest. Der Pflanzenrest wird anschließend in Alkohol aufgelöst. Zum Schluss werden der wässrige Presssaft und die Alkoholische mischung Potenziert und zusammengeführt. | + | Die ISO-Arzneimittel GmbH stellt Spagyrika nach der [[Spagyrik nach Krauß|Methode von Theodor Krauß]] her. Das Verfahren weist einen Bezug zur so genannten „Elektohomöopathie" auf, die von Cesare Mattei im 19. Jahrhundert begründet wurde. Als Ausgangsstoffe werden Pflanzen verwendet. Diese werden im ersten Schritt zerkleinert und danach vergoren. Im zweiten Schritt entsteht durch Abpressung des Gäransatzes ein wässriger Presssaft und ein fester Pflanzenrest. Der Pflanzenrest wird anschließend in Alkohol aufgelöst. Zum Schluss werden der wässrige Presssaft und die alkoholische Mischung potenziert und zusammengeführt. |
| <ref>http://www.iso-arzneimittel.de/wDeutsch/ev/jkh/2herst.php</ref> | | <ref>http://www.iso-arzneimittel.de/wDeutsch/ev/jkh/2herst.php</ref> |
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| ;Spagyrik nach Pekana | | ;Spagyrik nach Pekana |
− | Die PEKANA Naturheilmittel GmbH stellt Spagyrika nach einem [[Spagyrik nach Pekana|Verfahren von Peter Beyersdorff]] her. Das Unternehmen bot zu früherer Zeit [[Komplexmittelhomöopathie|homöopathische Komplexmittel]] an. Seit einigen Jahren konzentrierte es sich aber auf die Herstellung homöopathisch-spagyrischer Mittel. Die zerkleinerten Pflanzen werden im ersten Schritt mit Wasser, Zucker und Backhefe vergoren. Das Endprodukt der Gärung wird nach dem Abpressen der pflanzlichen Bestandteile einer Filtration unterzogen. Die Destillation wird nicht angewendet. Der Pressrückstand wird bei ca. 900°C verascht. Die Asche wird anschließend zum Zweck der Reinigung in heißem Wasser gelöst, gerührt und anschließend gefiltert. Das Filtrat wird danach eingedampft. Das so getrocknete Filtrat wird mit der abgepressten und filtrierten alkoholischen Gärflüssigkeit zusammengeführt. Zum Schluss kommt noch ein letzter Filtrationsvorgang zur Anwendung. <ref>http://www.pekana.de/pekana/gruendungsgeschichte.htm</ref><ref>http://www.pekana.de/spagyrik/pekana-spagyrik.htm</ref> | + | Die PEKANA Naturheilmittel GmbH stellt Spagyrika nach einem [[Spagyrik nach Pekana|Verfahren von Peter Beyersdorff]] her. Das Unternehmen bot zu früherer Zeit [[Komplexmittelhomöopathie|homöopathische Komplexmittel]] an. Seit einigen Jahren konzentriert es sich aber auf die Herstellung homöopathisch-spagyrischer Mittel. Die zerkleinerten Pflanzen werden im ersten Schritt mit Wasser, Zucker und Backhefe vergoren. Das Endprodukt der Gärung wird nach dem Abpressen der pflanzlichen Bestandteile einer Filtration unterzogen. Die Destillation wird nicht angewendet. Der Pressrückstand wird bei ca. 900°C verascht. Die Asche wird anschließend zum Zweck der Reinigung in heißem Wasser gelöst, gerührt und anschließend gefiltert. Das Filtrat wird danach eingedampft. Das so getrocknete Filtrat wird mit der abgepressten und filtrierten alkoholischen Gärflüssigkeit zusammengeführt. Zum Schluss kommt noch ein letzter Filtrationsvorgang zur Anwendung.<ref>http://www.pekana.de/pekana/gruendungsgeschichte.htm</ref><ref>http://www.pekana.de/spagyrik/pekana-spagyrik.htm</ref> |
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| Weiter bekannt sind die Richtungen: | | Weiter bekannt sind die Richtungen: |
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| ==Moderne Vermarktung== | | ==Moderne Vermarktung== |
− | [[image:Chemtrail Spagyrik.jpg|Absurdes [[Spagyrik]] - Spray als vermeintlicher Schutz vor [[Chemtrail]] einer "Apotheke am Bahnhof" in Bad Ems. 100 ml kosten 31 Euro und sollen vor einer [[Verschwörungstheorie]] schützen|300px|thumb]] | + | [[image:Chemtrail Spagyrik.jpg|Absurdes [[Spagyrik]]-Spray einer "Apotheke am Bahnhof" in Bad Ems als vermeintlicher Schutz vor [[Chemtrail]]s. 100 ml kosten 31 Euro und sollen vor einer [[Verschwörungstheorie]] schützen|300px|thumb]] |
| Wie bereits vor über hundert Jahren werden auch heute noch viele Erscheinungsformen der Spagyrik mit oftmals eigenen Herstellerfirmen und eigenen Bezeichnungen beobachtet. Einige von ihnen sind zugelassene Hersteller aus dem Bereich ''besondere Therapieeinrichtungen'' und dürfen Spagyrika ohne wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit anbieten. | | Wie bereits vor über hundert Jahren werden auch heute noch viele Erscheinungsformen der Spagyrik mit oftmals eigenen Herstellerfirmen und eigenen Bezeichnungen beobachtet. Einige von ihnen sind zugelassene Hersteller aus dem Bereich ''besondere Therapieeinrichtungen'' und dürfen Spagyrika ohne wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit anbieten. |
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