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| Ein weiteres Projekt, das vom 1. Mai 2009 bis zum 1. Dezember 2012 veranschlagt wurde, ist "Sexualität und Volksmedizin". Als eine Literaturquelle dazu wird eine Publikation über den Wunderheiler und Scharlatan [[Bruno Gröning]] (''Heilstrom, Wunderheilung, Hysterie? Das Phänomen Bruno Gröning in Herford 1949 und Deutschland'') genannt.<ref>http://www.kuwi.euv-frankfurt-o.de/de/lehrstuhl/sw/sw2/forschung/forschungsbericht/Sexualitaet/index.html</ref> | | Ein weiteres Projekt, das vom 1. Mai 2009 bis zum 1. Dezember 2012 veranschlagt wurde, ist "Sexualität und Volksmedizin". Als eine Literaturquelle dazu wird eine Publikation über den Wunderheiler und Scharlatan [[Bruno Gröning]] (''Heilstrom, Wunderheilung, Hysterie? Das Phänomen Bruno Gröning in Herford 1949 und Deutschland'') genannt.<ref>http://www.kuwi.euv-frankfurt-o.de/de/lehrstuhl/sw/sw2/forschung/forschungsbericht/Sexualitaet/index.html</ref> |
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− | ==Kritik durch die Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg==
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− | Die Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg kritisierte in ihrem am 8. Juni 2012 vorgelegten Abschlussbericht das Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina. Im Bericht heißt es:<ref>[http://www.mwfk.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Bericht_HochschulstrukturkommissionLandBRB.pdf Abschlussbericht der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg vom 8. Juni 2012], Seiten 196ff</ref>
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− | :''Gegen das Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der EUV bestehen seitens der Kommission durchgreifende strukturelle Bedenken. Das Institut besitzt nur in begrenztem Umfang Bezüge zu den fachlichen Schwerpunkten der Universität. Zugleich besteht in seiner Aufstellung und der Konzeption des über das Institut angebotenen weiterbildenden MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“ dabei aus Sicht der Kommission eine qualitative Problematik.''
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− | :''Eine in der Zielsetzung des Instituts formulierte geisteswissenschaftliche Reflexion an den Rändern der naturwissenschaftlichen Medizin ist zwar grundsätzlich wünschenswert. Auch in den medizinischen Fakultäten deutscher Universitäten finden sich (zweifellos nicht in dem wünschenswerten Ausmaß) Reflexionen medizinischen Handelns und Entscheidens. Es erscheint jedoch äußerst zweifelhaft, dass diese Reflexion im Rahmen des Instituts in geeigneter Weise erfolgen kann. Denn die Befassung mit komplementärer Medizin erfordert zwingend die enge Verbindung mit der naturwissenschaftlichen Seite, der Medizin, da sie nicht alleine als kulturwissenschaftliches Thema wissenschaftlich und praktisch bearbeitet werden kann. Komplementarität bedarf notwendigerweise des Zusammenwirkens von zwei sich gleichwertig einbringenden Komponenten. Die personellen Voraussetzungen hierfür sind allerdings an der EUV nicht gegeben.''
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− | :''Die personelle Ausstattung des Studienganges findet auf der Seite der naturwissenschaftlichen Medizin nahezu ausschließlich über Lehrbeauftragte, überwiegend aus niedergelassenen Praxen, statt. Ein wissenschaftlicher Hintergrund vom Range universitärer Medizin lässt sich dabei nicht in ausreichendem Maße feststellen. Die Zielgruppe der Ärzte, Apotheker und Psychotherapeuten, an die sich das Studienangebot „Komplementäre Medizin“ des Instituts besonders richtet, wird insgesamt von einem Lehrkörper betreut, dem überwiegend medizinische Kenntnisse fehlen. Dies gilt besonders für die Forschung, die der Lehre zugrunde liegen sollte.''
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− | :''Insgesamt ist die für eine der Themenstellung adäquate Forschung im universitären Rahmen erforderliche personelle wie sachliche Ausstattung des Instituts aus Sicht der Kommission nicht erkennbar. Auch erschließt sich der Wert des seitens des Instituts formulierten „Praktika-basierten Forschungszweckes“ nicht.''
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− | :''Mit Blick auf das Gesamtprofil der EUV erscheint schließlich auch die Feststellung angezeigt, dass keine Hinweise auf eine Internationalisierung des MA-Studienganges erkennbar sind. Insbesondere liegt auch keine sichtbare internationale Anbindung an die naturwissenschaftliche Medizin vor.''
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− | :''Die Hochschulstrukturkommission empfiehlt der EUV dementsprechend nachdrücklich den künftigen Verzicht auf das Angebot des MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“. Eine Fortführung des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist weder wie bisher als In-Institut noch als An-Institut zu befürworten. Vertretbar erscheint allenfalls, das Institut privatwirtschaftlich außerhalb der Hochschule weiter zu betreiben.”''
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− | ==Bekannt gewordene Masterarbeiten am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften==
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− | [[image:Kozyrev Spiegel Conrad.jpg|Bild aus einer unwissenschaftlichen Masterarbeit an der [[Europa-Universität Viadrina]] über den [[pseudowissenschaft]]lichen [[Kozyrev-Spiegel]] mit Bezug zur Betrugsmasche [[Global Scaling]] (rot markiert). (Autor: Peter Conrad aus Berlin, Gutachter Prof. [[Harald Walach]])|300px|thumb]]
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− | ===Masterarbeit über Kosyrev-Spiegel unter Berücksichtigung der Global Scaling Hypothese nach Hartmut Müller===
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− | Eine unwissenschaftlich formulierte Masterarbeit über den esoterischen [[Kozyrev-Spiegel]] (Autor: Peter Conrad aus Berlin, Gutachter Prof. Harald Walach) war im Jahre 2012 Gegenstand mehrerer kritischer Zeitungsberichte und Blog-Einträge im Internet. So ist in der Masterarbeit zu erfahren, dass der Kozyrev-Spiegel Hellsehen, Kontakte zu [[Außerirdische]]n und [[Jenseitskontakt|Verstorbenen]] möglich machen soll. Die Masterarbeit ist, wenig erstaunlich, auf den Webseiten der Firma [[Fostac]] komplett downloadbar:<ref>http://www.fostac.ch/de/docs/kurse/kozyrev-prinzip-masterarbeit-dr.med.-peter-conrad-2011.pdf</ref> Trotz des Ignorierens statistischer Standards, des Bezugs zur Betrugsmasche [[Global Scaling]] und ihrem Erfinder, dem flüchtigen [[Hartmut Müller]], und des unwissenschaftlichen Stils der Arbeit, der sich in Textpassagen wie ''"Diese reine Gefühlsebene läßt sich nicht mit Worten beschreiben (das soll auch Napoleon so ähnlich empfunden haben, erzählte man mir hinterher). Am ehesten umschreiben kann man es vielleicht mit: Aufladen, wie an einem Akku - schwerelos - zeitlos - wooohlfüüühlen"'' zeigt, wurde die Arbeit von Seiten der Universität unverständlicherweise ausdrücklich gelobt. Mitarbeiter der Viadrina sahen indes den Skandal nicht in der Anerkennung dieser Masterarbeit und den Bezügen zum [[Global Scaling]] und [[Hartmut Müller]], sondern allein in einer angeblichen "Rufmordkampagne" gegen die Europa-Universität Viadrina. Der Masterarbeit-Gutachter Walach sah in Kritikern der desaströsen Arbeit gar "Inquisitoren". (Weitere Einzelheiten zur Conrad-Masterarbeit finden sich im Artikel zum [[Kozyrev-Spiegel]]). Sogar das renommierte Fachblatt Science befasste sich in ihren "news of the week" mit der Arbeit, nachdem in mehreren deutschen Medien darüber berichtet worden war: ''A recent master's degree thesis at European University Viadrina Frankfurt (Oder) in Germany is generating waves — though not the "time waves" the student was looking for.''<ref>News of the week, Science 18. Mai 2012,Vol. 336 no. 6083 Seiten 787-788 DOI: 10.1126/science.336.6083.787-a</ref>
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− | ===Masterarbeit über die Anwendung eines Radionikgerätes Quantec bei Heuschnupfen===
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− | [[image:quantec3.jpg|[[Quantec|Quantec-Diode]] mit drei Rosenquarzen|thumb]]
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− | Eine weitere Masterarbeit am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist in einem Artikel der Zeitschrift [[CoMed]] (in Eigensicht ''führendes Fachmagazin für "Complementär-Medizin"'') in Heft 02/2012 beschrieben. Wie im Falle der bereits genannten Arbeit zum Kozyrev-Spiegel, taucht der CoMed-Artikel auf den Webseiten eines Herstellers von pseudomedizinischen [[Radionik]]geräten und Dienstleistungen aus dem Überschneidungsbereich zwischen Scharlatanerie, Esoterik, Alternativmedizin und alternativer Veterinärmedizin auf, nämlich denen der Firma [[Quantec]].<ref>http://www.quantec.eu/deutsch/pdf/Heuschnupfen.pdf</ref> Die Absolventin und Ärztin Daniela Jobst ging in ihrer Masterarbeit der Frage nach, ob [[Homöopathie|homöopathische]] Heilmittel, die "Quantec-radionisch besendet" und durch "individuelle Therapiefrequenzen" [[Potenzierung|potenziert]] wurden, bei Heuschnupfen hilfreich seien. Eingesetzt wurde dabei ein 11.440,00 Euro (inkl. MWSt) teures Quantec-System. Jobst setzte einen Fragebogen ein und beschrieb ihre Methodik als "einfache retrospektive Dokumentationsstudie", die also unverblindet war. Die Aussagekraft der Fragebogenaktion wurde noch weiter eingeschränkt durch die Tatsache, dass offenbar die Mehrzahl der Befragten gleichzeitig parallel oder zeitnah andere Therapien in Anspruch nahmen. Quantec stellt nicht nur Radionikgeräte her, sondern auch Vorrichtungen zur "energetischen Aufladung" von Treibstoffen für Automotoren durch [[Affirmation]]en. Im Ergebnis soll der Kauf eines Quantec zur Treibstoffeinsparung führen (siehe dazu: [[Spritsparkarte]]). Kern der Quantec-Geräte sind herkömmliche Halbleiterdioden, die ein zufälliges [[Rauschgenerator|Rauschsignal]] abgeben. Nach Ansicht des Quantec-Erfinders, Heilpraktiker und Grundstückmakler Peter-Raphael von Buengner, sollen derartige [[Zufallsgenerator]]en überraschenderweise aufhören, zufällige Informationen abzugeben, wenn sie unter dem Einfluss jeglicher Art von Bewusstsein stehen. Sie sollen dann zu Generatoren einer intrinsischen Intelligenz [[Morphisches Feld|morphogenetischer Felder]] mutieren und Computer und Software gezielt steuern können. Quantec beruft sich dabei auch auf die außerwissenschaftliche [[Skalarwellen]]-Hypothese von [[Konstantin Meyl]] sowie die Möglichkeit einer Informationsübertragung mit Hilfe von verschränkten Zwillingsphotonen (als so genanntes Radionisches Senden). Der Patient oder Kunde wird digital fotografiert und muss eine Hand über eine Diode halten, die von drei Kugeln aus Rosenquarz umgeben ist (hochtrabend als Geist-Materie-Interface bezeichnet). Dadurch soll das morphogenetische Feld gescannt werden. Aber auch CT-Bilder oder schriftliche Befunde des Kranken sollen nach Digitalisierung zur Quantec-Potenzierung geeignet sein.
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| ==Zielgruppe== | | ==Zielgruppe== |
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| Scenar ist ein batteriebetriebenes Gerät, das für diagnostische wie therapeutische Zwecke geeignet sein soll. Das Gerät misst den Hautwiderstand und gibt im so genannten Therapiemodus niederfrequente "bidirektionale" elektrische Impulse ab, die zahlreiche [[Zehn Indizien für Quacksalberei|völlig unterschiedliche Krankheiten]] günstig beeinflussen sollen. Spekulativ genannt werden etwa Krebs, Multiple Sklerose, Lungenentzündung, Migräne, Tinnitus, Allergien, "Neurodermitis", Ekzeme, Verbrennungen, Bandscheibenvorfälle, Schlafstörungen und Depression. Es liegen keine Validierungen zu Scenar vor, das Gerät wird nur im alternativmedizinischen Bereich eingesetzt. | | Scenar ist ein batteriebetriebenes Gerät, das für diagnostische wie therapeutische Zwecke geeignet sein soll. Das Gerät misst den Hautwiderstand und gibt im so genannten Therapiemodus niederfrequente "bidirektionale" elektrische Impulse ab, die zahlreiche [[Zehn Indizien für Quacksalberei|völlig unterschiedliche Krankheiten]] günstig beeinflussen sollen. Spekulativ genannt werden etwa Krebs, Multiple Sklerose, Lungenentzündung, Migräne, Tinnitus, Allergien, "Neurodermitis", Ekzeme, Verbrennungen, Bandscheibenvorfälle, Schlafstörungen und Depression. Es liegen keine Validierungen zu Scenar vor, das Gerät wird nur im alternativmedizinischen Bereich eingesetzt. |
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| + | ==Bekannt gewordene Masterarbeiten== |
| + | [[image:Kozyrev Spiegel Conrad.jpg|Bild aus einer unwissenschaftlichen Masterarbeit an der [[Europa-Universität Viadrina]] über den [[pseudowissenschaft]]lichen [[Kozyrev-Spiegel]] mit Bezug zur Betrugsmasche [[Global Scaling]] (rot markiert). (Autor: Peter Conrad aus Berlin, Gutachter Prof. [[Harald Walach]])|300px|thumb]] |
| + | ===Masterarbeit über Kozyrev-Spiegel unter Berücksichtigung der Global-Scaling-Hypothese=== |
| + | Eine unwissenschaftlich formulierte Masterarbeit über den esoterischen [[Kozyrev-Spiegel]] (Autor: Peter Conrad aus Berlin, Gutachter Prof. Harald Walach) war im Jahre 2012 Gegenstand mehrerer kritischer Zeitungsberichte und Blog-Einträge im Internet. So ist in der Masterarbeit zu erfahren, dass der Kozyrev-Spiegel Hellsehen, Kontakte zu [[Außerirdische]]n und [[Jenseitskontakt|Verstorbenen]] möglich machen soll. Die Masterarbeit ist, wenig erstaunlich, auf den Webseiten der Firma [[Fostac]] komplett downloadbar:<ref>http://www.fostac.ch/de/docs/kurse/kozyrev-prinzip-masterarbeit-dr.med.-peter-conrad-2011.pdf</ref> Trotz des Ignorierens statistischer Standards, des Bezugs zur Betrugsmasche [[Global Scaling]] und ihrem Erfinder, dem flüchtigen [[Hartmut Müller]], und des unwissenschaftlichen Stils der Arbeit, der sich in Textpassagen wie ''"Diese reine Gefühlsebene läßt sich nicht mit Worten beschreiben (das soll auch Napoleon so ähnlich empfunden haben, erzählte man mir hinterher). Am ehesten umschreiben kann man es vielleicht mit: Aufladen, wie an einem Akku - schwerelos - zeitlos - wooohlfüüühlen"'' zeigt, wurde die Arbeit von Seiten der Universität unverständlicherweise ausdrücklich gelobt. Mitarbeiter der Viadrina sahen indes den Skandal nicht in der Anerkennung dieser Masterarbeit und den Bezügen zum [[Global Scaling]] und [[Hartmut Müller]], sondern allein in einer angeblichen "Rufmordkampagne" gegen die Europa-Universität Viadrina. Der Masterarbeit-Gutachter Walach sah in Kritikern der desaströsen Arbeit gar "Inquisitoren". (Weitere Einzelheiten zur Conrad-Masterarbeit finden sich im Artikel zum [[Kozyrev-Spiegel]]). Sogar das renommierte Fachblatt Science befasste sich in ihren "news of the week" mit der Arbeit, nachdem in mehreren deutschen Medien darüber berichtet worden war: ''A recent master's degree thesis at European University Viadrina Frankfurt (Oder) in Germany is generating waves — though not the "time waves" the student was looking for.''<ref>News of the week, Science 18. Mai 2012,Vol. 336 no. 6083 Seiten 787-788 DOI: 10.1126/science.336.6083.787-a</ref> |
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| + | ===Masterarbeit über die Anwendung eines Radionikgerätes bei Heuschnupfen=== |
| + | [[image:quantec3.jpg|[[Quantec|Quantec-Diode]] mit drei Rosenquarzen|thumb]] |
| + | Eine weitere Masterarbeit am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist in einem Artikel der Zeitschrift [[CoMed]] (in Eigensicht ''führendes Fachmagazin für "Complementär-Medizin"'') in Heft 02/2012 beschrieben. Wie im Falle der bereits genannten Arbeit zum Kozyrev-Spiegel, taucht der CoMed-Artikel auf den Webseiten eines Herstellers von pseudomedizinischen [[Radionik]]geräten und Dienstleistungen aus dem Überschneidungsbereich zwischen Scharlatanerie, Esoterik, Alternativmedizin und alternativer Veterinärmedizin auf, nämlich denen der Firma [[Quantec]].<ref>http://www.quantec.eu/deutsch/pdf/Heuschnupfen.pdf</ref> Die Absolventin und Ärztin Daniela Jobst ging in ihrer Masterarbeit der Frage nach, ob [[Homöopathie|homöopathische]] Heilmittel, die "Quantec-radionisch besendet" und durch "individuelle Therapiefrequenzen" [[Potenzierung|potenziert]] wurden, bei Heuschnupfen hilfreich seien. Eingesetzt wurde dabei ein 11.440,00 Euro (inkl. MWSt) teures Quantec-System. Jobst setzte einen Fragebogen ein und beschrieb ihre Methodik als "einfache retrospektive Dokumentationsstudie", die also unverblindet war. Die Aussagekraft der Fragebogenaktion wurde noch weiter eingeschränkt durch die Tatsache, dass offenbar die Mehrzahl der Befragten gleichzeitig parallel oder zeitnah andere Therapien in Anspruch nahmen. Quantec stellt nicht nur Radionikgeräte her, sondern auch Vorrichtungen zur "energetischen Aufladung" von Treibstoffen für Automotoren durch [[Affirmation]]en. Im Ergebnis soll der Kauf eines Quantec zur Treibstoffeinsparung führen (siehe dazu: [[Spritsparkarte]]). Kern der Quantec-Geräte sind herkömmliche Halbleiterdioden, die ein zufälliges [[Rauschgenerator|Rauschsignal]] abgeben. Nach Ansicht des Quantec-Erfinders, Heilpraktiker und Grundstückmakler Peter-Raphael von Buengner, sollen derartige [[Zufallsgenerator]]en überraschenderweise aufhören, zufällige Informationen abzugeben, wenn sie unter dem Einfluss jeglicher Art von Bewusstsein stehen. Sie sollen dann zu Generatoren einer intrinsischen Intelligenz [[Morphisches Feld|morphogenetischer Felder]] mutieren und Computer und Software gezielt steuern können. Quantec beruft sich dabei auch auf die außerwissenschaftliche [[Skalarwellen]]-Hypothese von [[Konstantin Meyl]] sowie die Möglichkeit einer Informationsübertragung mit Hilfe von verschränkten Zwillingsphotonen (als so genanntes Radionisches Senden). Der Patient oder Kunde wird digital fotografiert und muss eine Hand über eine Diode halten, die von drei Kugeln aus Rosenquarz umgeben ist (hochtrabend als Geist-Materie-Interface bezeichnet). Dadurch soll das morphogenetische Feld gescannt werden. Aber auch CT-Bilder oder schriftliche Befunde des Kranken sollen nach Digitalisierung zur Quantec-Potenzierung geeignet sein. |
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| + | ==Kritik durch die Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg== |
| + | Die Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg kritisierte in ihrem am 8. Juni 2012 vorgelegten Abschlussbericht das Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina. Im Bericht heißt es:<ref>[http://www.mwfk.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Bericht_HochschulstrukturkommissionLandBRB.pdf Abschlussbericht der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg vom 8. Juni 2012], Seiten 196ff</ref> |
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| + | :''Gegen das Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der EUV bestehen seitens der Kommission durchgreifende strukturelle Bedenken. Das Institut besitzt nur in begrenztem Umfang Bezüge zu den fachlichen Schwerpunkten der Universität. Zugleich besteht in seiner Aufstellung und der Konzeption des über das Institut angebotenen weiterbildenden MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“ dabei aus Sicht der Kommission eine qualitative Problematik.'' |
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| + | :''Eine in der Zielsetzung des Instituts formulierte geisteswissenschaftliche Reflexion an den Rändern der naturwissenschaftlichen Medizin ist zwar grundsätzlich wünschenswert. Auch in den medizinischen Fakultäten deutscher Universitäten finden sich (zweifellos nicht in dem wünschenswerten Ausmaß) Reflexionen medizinischen Handelns und Entscheidens. Es erscheint jedoch äußerst zweifelhaft, dass diese Reflexion im Rahmen des Instituts in geeigneter Weise erfolgen kann. Denn die Befassung mit komplementärer Medizin erfordert zwingend die enge Verbindung mit der naturwissenschaftlichen Seite, der Medizin, da sie nicht alleine als kulturwissenschaftliches Thema wissenschaftlich und praktisch bearbeitet werden kann. Komplementarität bedarf notwendigerweise des Zusammenwirkens von zwei sich gleichwertig einbringenden Komponenten. Die personellen Voraussetzungen hierfür sind allerdings an der EUV nicht gegeben.'' |
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| + | :''Die personelle Ausstattung des Studienganges findet auf der Seite der naturwissenschaftlichen Medizin nahezu ausschließlich über Lehrbeauftragte, überwiegend aus niedergelassenen Praxen, statt. Ein wissenschaftlicher Hintergrund vom Range universitärer Medizin lässt sich dabei nicht in ausreichendem Maße feststellen. Die Zielgruppe der Ärzte, Apotheker und Psychotherapeuten, an die sich das Studienangebot „Komplementäre Medizin“ des Instituts besonders richtet, wird insgesamt von einem Lehrkörper betreut, dem überwiegend medizinische Kenntnisse fehlen. Dies gilt besonders für die Forschung, die der Lehre zugrunde liegen sollte.'' |
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| + | :''Insgesamt ist die für eine der Themenstellung adäquate Forschung im universitären Rahmen erforderliche personelle wie sachliche Ausstattung des Instituts aus Sicht der Kommission nicht erkennbar. Auch erschließt sich der Wert des seitens des Instituts formulierten „Praktika-basierten Forschungszweckes“ nicht.'' |
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| + | :''Mit Blick auf das Gesamtprofil der EUV erscheint schließlich auch die Feststellung angezeigt, dass keine Hinweise auf eine Internationalisierung des MA-Studienganges erkennbar sind. Insbesondere liegt auch keine sichtbare internationale Anbindung an die naturwissenschaftliche Medizin vor.'' |
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| + | :''Die Hochschulstrukturkommission empfiehlt der EUV dementsprechend nachdrücklich den künftigen Verzicht auf das Angebot des MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“. Eine Fortführung des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist weder wie bisher als In-Institut noch als An-Institut zu befürworten. Vertretbar erscheint allenfalls, das Institut privatwirtschaftlich außerhalb der Hochschule weiter zu betreiben.”'' |
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| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |
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| *http://intrag.info/archiv/Masterarbeit-Conrad-Kozyrev-Spiegel_Fazit_Harald-Walach.pdf | | *http://intrag.info/archiv/Masterarbeit-Conrad-Kozyrev-Spiegel_Fazit_Harald-Walach.pdf |
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− | ===Links zu Zeitungsartikeln, Sendungen und Artikeln in Fachzeitschriften=== | + | ===Zeitungsartikel, Sendungen und Artikel in Fachzeitschriften=== |
− | *[http://www.sueddeutsche.de/wissen/europa-universitaet-viadrina-esoterik-institut-vor-dem-aus-1.1385891 Markus C. Schulte von Drach: "Europa-Universität Viadrina - Esoterik-Institut vor dem Aus?, Süddeutsche Zeitung, 18.6.2012] | + | *[http://www.sueddeutsche.de/wissen/europa-universitaet-viadrina-esoterik-institut-vor-dem-aus-1.1385891 Markus C. Schulte von Drach: Europa-Universität Viadrina - Esoterik-Institut vor dem Aus? Süddeutsche Zeitung, 18. Juni 2012] |
− | *[http://www.sueddeutsche.de/wissen/esoterik-an-der-viadrina-zu-tief-in-die-roehre-geschaut-1.1353433 Sebastian Herrmann: "Esoterik an der Uni Viadrina - Zu tief in die Röhre geschaut, Süddeutsche Zeitung, 10.5.2012] | + | *[http://www.sueddeutsche.de/wissen/esoterik-an-der-viadrina-zu-tief-in-die-roehre-geschaut-1.1353433 Sebastian Herrmann: Esoterik an der Uni Viadrina - Zu tief in die Röhre geschaut. Süddeutsche Zeitung, 10. Mai 2012] |
− | *[http://www.sueddeutsche.de/karriere/studiengang-komplementaere-medizin-immer-mehr-spinner-1.994002 Sebastian Herrmann: ''Viadrina: "Komplementäre Medizin" "Immer mehr Spinner", Süddeutsche Zeitung, 31.08.2010] | + | *[http://www.sueddeutsche.de/karriere/studiengang-komplementaere-medizin-immer-mehr-spinner-1.994002 Sebastian Herrmann: Viadrina: "Komplementäre Medizin" "Immer mehr Spinner". Süddeutsche Zeitung, 31.08.2010] |
| *[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-75261496.html SPIEGEL (22.11.2010): Rückfall ins Mittelalter] | | *[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-75261496.html SPIEGEL (22.11.2010): Rückfall ins Mittelalter] |
− | *[http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/kozyrev-spiegel-masterarbeit-an-der-viadrina-uni-belegt-hellsehen-a-831305.html Bernd Kramer: "Esoterische Masterarbeit - Ich sehe was, was du nicht siehst", Spiegel Online, 7.5.2012] | + | *[http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/kozyrev-spiegel-masterarbeit-an-der-viadrina-uni-belegt-hellsehen-a-831305.html Bernd Kramer: Esoterische Masterarbeit - Ich sehe was, was du nicht siehst. Spiegel Online, 7. Mai 2012] |
− | *[http://derstandard.at/1334797258061/Esoterik-in-der-Wissenschaft-Hellseherei-in-Masterarbeit-belegt?seite=2 MARIA VON USSLAR: "ESOTERIK IN DER WISSENSCHAFT - Hellseherei in Masterarbeit "belegt", Der Standard, 8. Mai 2012] | + | *[http://derstandard.at/1334797258061/Esoterik-in-der-Wissenschaft-Hellseherei-in-Masterarbeit-belegt?seite=2 MARIA VON USSLAR: "ESOTERIK IN DER WISSENSCHAFT - Hellseherei in Masterarbeit "belegt". Der Standard, 8. Mai 2012] |
− | *[http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung PSEUDOWISSENSCHAFTEN - Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Unsinn verwischt", Zeit online, 31.5.2011] | + | *[http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung PSEUDOWISSENSCHAFTEN - Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Unsinn verwischt. Zeit online, 31. Mai 2011] |
− | *[http://www.laborjournal.de/wordpress/?p=2167 ''Frankfurter Universität macht sich zum Gespött'', Laborjournal 14.12.2010] | + | *[http://www.laborjournal.de/wordpress/?p=2167 Frankfurter Universität macht sich zum Gespött. Laborjournal 14. Dezember 2010] |
− | *[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/315702/315703.php Nora Gantenbrink: ''Massieren geht über studieren'', Berliner Zeitung, 23.10.2010] | + | *[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/315702/315703.php Nora Gantenbrink: Massieren geht über studieren. Berliner Zeitung, 23. Oktober 2010] |
− | *[http://www.zeit.de/2010/37/M-Alternativmedizin?page=4 Harro Albrecht: ''Medizinerausbildung Wehe! Wehe! Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin. Zunehmend lehren deutsche Hochschulen alternative Verfahren''. Die Zeit, 13.9.2010 (Seite 4)] | + | *[http://www.zeit.de/2010/37/M-Alternativmedizin?page=4 Harro Albrecht: Medizinerausbildung Wehe! Wehe! Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin. Zunehmend lehren deutsche Hochschulen alternative Verfahren. Die Zeit, 13. September 2010 (Seite 4)] |
− | *[http://www.swr.de/swr2/alternative-heilmethoden/-/id=7576/nid=7576/did=6873804/1jg0jdd/index.html ''Heilung zweifelhaft - Wie Hokuspokus Einzug in die Medizin hält'', SWR2 Journal, 9.9.2010] | + | *[http://www.swr.de/swr2/alternative-heilmethoden/-/id=7576/nid=7576/did=6873804/1jg0jdd/index.html Heilung zweifelhaft - Wie Hokuspokus Einzug in die Medizin hält. SWR2 Journal, 9. September 2010] |
− | *Martin Lambeck: Artikel über Verbindungen zwischen IntraG und Komplementärmedizin, in: Skeptiker 4/2010 | + | *Martin Lambeck: Artikel über Verbindungen zwischen IntraG und Komplementärmedizin. Skeptiker 4/2010 |
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