Zeile 1: |
Zeile 1: |
− | [[image:E-Fixx.jpg|E-Fixx Logo|thumb]] | + | [[image:E-fixx-2.jpg|E-Fixx <ref name="Gutachten">"Privatgutachten" von SV Dominic Neumann, MBA, vom 20. Main 2011</ref>|thumb]] |
− | '''E-fixx''' ist ein Scharlatanerieprodukt, von dem der Anbieter, die österreichische Firma H.M.S GmbH aus Lieserbrücke<ref>H.M.S Handel-Marketing-Service GesmbH, Gartenstrasse 99, A-9851 Lieserbrücke. Geschäftsführer: Martin Staudacher</ref>, behauptet, dass man damit Stromkosten um bis zu 20 Prozent senken könne. Das Gerät wurde über die Website www.e-fixx.com angeboten, die derzeit (April 2012) allerdings wegen "Wartungsarbeiten" nicht mehr abrufbar ist. Aus einer Stellungnahme der H.M.S GmbH gegenüber der österreichischen Verbraucherorganisation VKI geht hervor, dass der Vertrieb im November 2011 eingestellt wurde.<ref name="Stellungnahme">[http://www.konsument.at/cs/Satellite?pagename=Konsument/MagazinArtikel/Detail&cid=318879800452&pn=2 Stellungnahme der H.M.S. GembH, gekürzt wiedergegeben in KONSUMENT 2/2012]</ref> | + | [[image:E-Fixx.jpg|E-Fixx-Logo|thumb]] |
| + | '''E-Fixx''' ist ein Scharlatanerieprodukt, von dem der Anbieter, die österreichische Firma H.M.S GmbH aus Lieserbrücke<ref>H.M.S Handel-Marketing-Service GesmbH, Gartenstrasse 99, A-9851 Lieserbrücke. Geschäftsführer: Martin Staudacher</ref>, behauptet, dass man damit Stromkosten um bis zu 20 Prozent senken könne. Das Gerät wurde über die Website www.e-fixx.com angeboten, die derzeit (April 2012) allerdings wegen "Wartungsarbeiten" nicht mehr abrufbar ist. Aus einer Stellungnahme der H.M.S GmbH gegenüber der österreichischen Verbraucherorganisation VKI geht hervor, dass der Vertrieb im November 2011 eingestellt wurde.<ref name="Stellungnahme">[http://www.konsument.at/cs/Satellite?pagename=Konsument/MagazinArtikel/Detail&cid=318879800452&pn=2 Stellungnahme der H.M.S. GembH, gekürzt wiedergegeben in KONSUMENT 2/2012]</ref> |
| | | |
| Das Gerät soll mit Hilfe eines speziellen Mikrochips "Stromschwankungen regulieren", was wiederum den Stromverbrauch reduzieren soll. Geeignet sei E-fixx für Computer, Fernsehgeräte, Haushaltsgeräte und ähnliches. Es handelt es sich um einen kleinen Kasten, der in eine Steckdose gesteckt wird und ansonsten nirgendwo angeschlossen ist. Allein dies macht eine Wirkung auf den Stromverbrauch von Elektrogeräten höchst zweifelhaft. Als eine Art Nebeneffekt soll E-Fixx auch [[Elektrosmog-Schutzprodukte|vor so genanntem Elektrosmog schützen]]. | | Das Gerät soll mit Hilfe eines speziellen Mikrochips "Stromschwankungen regulieren", was wiederum den Stromverbrauch reduzieren soll. Geeignet sei E-fixx für Computer, Fernsehgeräte, Haushaltsgeräte und ähnliches. Es handelt es sich um einen kleinen Kasten, der in eine Steckdose gesteckt wird und ansonsten nirgendwo angeschlossen ist. Allein dies macht eine Wirkung auf den Stromverbrauch von Elektrogeräten höchst zweifelhaft. Als eine Art Nebeneffekt soll E-Fixx auch [[Elektrosmog-Schutzprodukte|vor so genanntem Elektrosmog schützen]]. |
| | | |
| == Positives Gutachten == | | == Positives Gutachten == |
− | Von der H.M.S GmbH wurde ein Gutachten des Wirschaftsinformatikers Dominic Neumann aus Graz präsentiert, der "allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Informationstechnologie" und in Graz Gemeinderatsmitglied für die ÖVP ist. Neumann bescheinigt eine Stromersparnis von "12-13 Prozent" durch E-fixx. Dazu habe er eine Woche lang an nicht näher genannten Verbrauchern in seinem Wohnzimmer gemessen.<ref>"Privatgutachten" von SV Dominic Neumann, MBA, vom 20. Main 2011</ref> Der Text ist in werbendem Stil gehalten und gibt unkritisch Behauptungen der Firma H.M.S. zur angeblichen Funktionsweise wieder. Auch findet sich die Passage, "dass die Einsparung von einem Kilowatt produzierten Strom ca. 2,67 kg CO<sub>2</sub> einspart. Somit unterstützt das e-Fixx X-Home Stromsparsystem auch die CO<sub>2</sub> Einsparung bei privaten Haushalten." Üblicherweise wird für eine Kilowattstunde nur rund ein Fünftel der von Neumann genannten CO<sub>2</sub>-Menge gerechnet. | + | Von der H.M.S GmbH wurde ein Gutachten des Wirschaftsinformatikers Dominic Neumann aus Graz präsentiert, der "allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Informationstechnologie" und in Graz Gemeinderatsmitglied für die ÖVP ist. Neumann bescheinigt eine Stromersparnis von "12-13 Prozent" durch E-fixx. Dazu habe er eine Woche lang an nicht näher genannten Verbrauchern in seinem Wohnzimmer gemessen.<ref name="Gutachten"/> Der Text ist in werbendem Stil gehalten und gibt unkritisch Behauptungen der Firma H.M.S. zur angeblichen Funktionsweise wieder. Auch findet sich die Passage, "dass die Einsparung von einem Kilowatt produzierten Strom ca. 2,67 kg CO<sub>2</sub> einspart. Somit unterstützt das e-Fixx X-Home Stromsparsystem auch die CO<sub>2</sub> Einsparung bei privaten Haushalten." Üblicherweise wird für eine Kilowattstunde nur rund ein Fünftel der von Neumann genannten CO<sub>2</sub>-Menge gerechnet. |
| | | |
| Auf Nachfrage des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) teilte der Händler H.M.S GmbH mit, dass "Bedenken über die Echtheit des Gutachtens gekommen" seien und man deshalb den Vertrieb mit 16.11.2011 eingestellt und Kunden das Geld zurückgezahlt habe. Gutachter Neumann habe dem VKI gegenüber erklärt: "Mir wurde ein Gerät vorgelegt, das die Eigenschaften erfüllt. Es enthielt einen Mikrochip zur Stromersparnis. Das von der Firma verkaufte Seriengerät ist anders."<ref name="Stellungnahme"/> | | Auf Nachfrage des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) teilte der Händler H.M.S GmbH mit, dass "Bedenken über die Echtheit des Gutachtens gekommen" seien und man deshalb den Vertrieb mit 16.11.2011 eingestellt und Kunden das Geld zurückgezahlt habe. Gutachter Neumann habe dem VKI gegenüber erklärt: "Mir wurde ein Gerät vorgelegt, das die Eigenschaften erfüllt. Es enthielt einen Mikrochip zur Stromersparnis. Das von der Firma verkaufte Seriengerät ist anders."<ref name="Stellungnahme"/> |