− | '''Kolloidales Gold''' (auch Goldwasser oder aurum potabile) ist eine Sole mit fein verteilten, winzigen Partikeln des Schwermetalls Gold in seiner elementaren Form mit einer Partikelgrößen von 2 bis 100 nm in destilliertem Wasser. | + | '''Kolloidales Gold''' (auch Goldwasser oder aurum potabile) ist eine Sole mit fein verteilten, winzigen Partikeln des Schwermetalls Gold in seiner elementaren Form mit einer Partikelgrößen von 2 bis 100 nm in destilliertem Wasser. Je nach Partikelgröße variieren die jeweilige Farbe und die chemischen Eigenschaften der Dispersion. Bei Partikelgrößen unter 100 nm ergibt sich eine kräftige rote Farbe, während sich bei größerer Partikelgröße eine gelbliche Farbe einstellt. |
| + | In der wissenschaftlichen Medizin ist Gold (meist in Form von Goldsalzen) einzig bei der rheumatoiden Arthritis (so genanntes "Gelenk-Rheuma") indiziert. Verwendung finden dann vor allem die Goldsalze Natriumaurothiomalat und Auranofin. Da diese Behandlungen oft Nebenwirkungen zeigen, werden sie zunehmend durch andere, nicht goldhaltige "Basistherapeutika" ersetzt. |
| ==Mögliche Nebenwirkungen, Chrysiasis== | | ==Mögliche Nebenwirkungen, Chrysiasis== |
| Die Einnahme von kolloidalem Gold ist - anders als oft behauptet - nicht nebenwirkungsfrei. So kann es zu einer dauerhaften und nicht therapierbaren Verfärbung der Haut, der (Augen-)skleren und Zähne durch abgelagerte Goldkomplexe kommen, analog zur Argyrie nach der Einnahme von kolloidalem Silber<ref>Altmeyer P et al. (1975) Chrysiasis: Nebenwirkung einer intramuskulären Goldtherapie. Hautarzt 26: 330-333</ref><ref>Loddenkemper K et al. (2002) Chrysiasis. Z Rheumatol 61: 173-174</ref><ref>Smith RW, Cawley MI (1997) Chrysiasis. Br J Rheumatol 36: 3-5</ref>. Die nach Goldeinnahme beobchtbare Hautverfärbung wird durch Sonnenstrahlung verstärkt, der Fachbegriff dieser dauerhaften Verfärbung ist die Chrysiasis (oder auch "Gold-Ausschlag", Auriasis, Chrysoderma oder Hautaurosis). Die Haut verfärbt sich schiefergrau, metallisch glänzend, vor allem im Bereich der lichtexponierten Hautareale und der Skleren.<ref>http://dermnetnz.org/reactions/chrysiasis.html</ref> Eine schwere Chrysiasis kann letztendlich zum Nierenversagen, Schädigungen des Herzens und Blutarmut führen. | | Die Einnahme von kolloidalem Gold ist - anders als oft behauptet - nicht nebenwirkungsfrei. So kann es zu einer dauerhaften und nicht therapierbaren Verfärbung der Haut, der (Augen-)skleren und Zähne durch abgelagerte Goldkomplexe kommen, analog zur Argyrie nach der Einnahme von kolloidalem Silber<ref>Altmeyer P et al. (1975) Chrysiasis: Nebenwirkung einer intramuskulären Goldtherapie. Hautarzt 26: 330-333</ref><ref>Loddenkemper K et al. (2002) Chrysiasis. Z Rheumatol 61: 173-174</ref><ref>Smith RW, Cawley MI (1997) Chrysiasis. Br J Rheumatol 36: 3-5</ref>. Die nach Goldeinnahme beobchtbare Hautverfärbung wird durch Sonnenstrahlung verstärkt, der Fachbegriff dieser dauerhaften Verfärbung ist die Chrysiasis (oder auch "Gold-Ausschlag", Auriasis, Chrysoderma oder Hautaurosis). Die Haut verfärbt sich schiefergrau, metallisch glänzend, vor allem im Bereich der lichtexponierten Hautareale und der Skleren.<ref>http://dermnetnz.org/reactions/chrysiasis.html</ref> Eine schwere Chrysiasis kann letztendlich zum Nierenversagen, Schädigungen des Herzens und Blutarmut führen. |
| + | Unter der Behandlung durch Goldsalze können Allergien, Schädigung von Leber, Blut und Nieren auftreten. Etwa 50 % der Therapien mit Goldsalzen werden aufgrund der unerwünschten Wirkungen abgebrochen. Goldverbindungen können aufgrund der Giftigkeit des Verbindungspartners zum Teil sehr giftig sein. Die farblosen Goldcyanide und die zitronengelbe Tetrachloridogoldsäure zählen dazu. |