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==Rechtlicher Status==
 
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Ukrain ist angeblich in Weißrussland als Medikament zugelassen.<ref>*http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=26084</ref> Vom österreichischen Gesundheitsministerium wurde die Marktzulassung als Arzneimittel wegen unzureichender Unterlagen und fehlender Wirksamkeitsnachweise abgelehnt. Auf dem grauen Arzneimittelmarkt betragen die Behandlungskosten ca. 3.000 Euro/Woche.<ref>Hopf G: ''Ukrain® - Fortschritt oder Rückschritt in der medikamentösen Therapie onkologischer Erkrankungen''. In ''Wissenschaft & Forschung'' 34/2002, 31−6</ref><ref>Der Arzneimittelbrief, 33/1999, Nr. 8</ref> Die Kosten werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Auch Beamte erhalten keine Beihilfe bei der Behandlung mit Ukrain.<ref>[http://www.medizinrecht-aktuell.de/gebuehrenrecht/18/ Ufer T, ''Keine Beihilfefähigkeit für die Behandlung mit „Ukrain“''], vom 18. August 2006</ref>. Die Studiengruppe ''Methoden mit unbewiesener Wirksamkeit in der Onkologie'' der Schweizerischen Krebsliga schrieb 1995, dass keine Beweise für die Wirksamkeit von Ukrain gegen Krebs vorlägen. Von der Anwendung in der Krebstherapie rät die Gruppe ab. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft,<ref>http://www.akdae.de/20/20/Archiv/2001/20010413.html</ref> die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. und das Bundesinstitut für Arzneimittel<ref>|http://www.bfarm.de/cln_042/nn_421158/sid_4FA0E6E649B259954352A6B07DE51095/DE/Presse/mitteil2001/pm16-2001.html__nnn=true]</ref> kamen 2001 zum gleichen Ergebnis.
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Ukrain ist angeblich in Weißrussland als Medikament zugelassen.<ref>*http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=26084</ref> Vom österreichischen Gesundheitsministerium wurde die Marktzulassung als Arzneimittel wegen unzureichender Unterlagen und fehlender Wirksamkeitsnachweise abgelehnt. Auf dem grauen Arzneimittelmarkt betragen die Behandlungskosten ca. 3.000 Euro/Woche.<ref>Hopf G: ''Ukrain® - Fortschritt oder Rückschritt in der medikamentösen Therapie onkologischer Erkrankungen''. In ''Wissenschaft & Forschung'' 34/2002, 31−6</ref><ref>Der Arzneimittelbrief, 33/1999, Nr. 8</ref> Die Kosten werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Auch Beamte erhalten keine Beihilfe bei der Behandlung mit Ukrain.<ref>[http://www.medizinrecht-aktuell.de/gebuehrenrecht/18/ Ufer T, ''Keine Beihilfefähigkeit für die Behandlung mit „Ukrain“''], vom 18. August 2006</ref>. Die Studiengruppe ''Methoden mit unbewiesener Wirksamkeit in der Onkologie'' der Schweizerischen Krebsliga schrieb 1995, dass keine Beweise für die Wirksamkeit von Ukrain gegen Krebs vorlägen. Von der Anwendung in der Krebstherapie rät die Gruppe ab. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft,<ref>http://www.akdae.de/20/20/Archiv/2001/20010413.html</ref> die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. und das Bundesinstitut für Arzneimittel<ref name="bfarm2001">[http://www.bfarm.de/DE/BfArM/Presse/mitteil2001/pm16-2001.html]</ref> kamen 2001 zum gleichen Ergebnis.
    
Eine umfassende Beschreibung veröffentlichte im Jahr 2006 die Schweizerische Studiengruppe für Komplementäre und Alternative Methoden bei Krebs (SKAK).<ref>http://www.swisscancer.ch/fileadmin/swisscancer/professionals/files/skak/06-08-Ukrain-D.pdf</ref> welche unabhängig vom Hersteller, den Kriterien der ''Good Clinical Practice'' entsprechende klinische Studien vorschlägt, um Klarheit über die Wirksamkeit des Präparates zu schaffen.
 
Eine umfassende Beschreibung veröffentlichte im Jahr 2006 die Schweizerische Studiengruppe für Komplementäre und Alternative Methoden bei Krebs (SKAK).<ref>http://www.swisscancer.ch/fileadmin/swisscancer/professionals/files/skak/06-08-Ukrain-D.pdf</ref> welche unabhängig vom Hersteller, den Kriterien der ''Good Clinical Practice'' entsprechende klinische Studien vorschlägt, um Klarheit über die Wirksamkeit des Präparates zu schaffen.
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Die österreichischen Behörden konstatierten 1995, dass Hersteller, Produktqualität, Inhaltsanalysen, Wirksamkeits-, Toxizitäts- und Haltbarkeitsprüfungen, klinische Prüfungen, galenische Zubereitung, Kennzeichnung und Gebrauchsinformationen von Ukrain nicht den arzneimittelrechtlichen Vorgaben entsprechen.<ref>[http://www.ukrin.com/docs/bescheid_02.06.1995.pdf]</ref> Nowicky hat zahlreiche Klagen und Beschwerden eingelegt und glaubt an eine Verschwörung. So soll der Mossad 1996 versucht haben, ihn umzubringen.
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Die österreichischen Behörden konstatierten 1995, dass Hersteller, Produktqualität, Inhaltsanalysen, Wirksamkeits-, Toxizitäts- und Haltbarkeitsprüfungen, klinische Prüfungen, galenische Zubereitung, Kennzeichnung und Gebrauchsinformationen von Ukrain nicht den arzneimittelrechtlichen Vorgaben entsprechen.<ref>[http://www.ukrin.com/docs/bescheid_02.06.1995.pdf]</ref> Nowicky hat zahlreiche Klagen und Beschwerden eingelegt und glaubt an eine Verschwörung. So soll der Mossad 1996 versucht haben, ihn umzubringen. Das österreichische Gesundheitsministerium hatte bereits 1986 die Anwendung von Ukrain verboten. In einem Schreiben an die Österreichische Ärztekammer vom 25. Februar 1994 wird der Inhalt des Bescheids aus dem Jahr 1986 wiederholt: "Die Anwendung von Ukrain außerhalb einer klinischen Prüfung bleibt weiterhin untersagt."
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Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnte vor den Präparaten [[Galavit]] und Ukrain im August 2001:<ref>http://www.bfarm.de/de/Presse/mitteil_2001/index.php?more=0116.php</ref>
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Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnte im August 2001 vor den Präparaten [[Galavit]] und Ukrain:<ref name="bfarm2001"/>
 
:''Die beiden als "Galavit" und "Ukrain" bekannten Produkte werden zur Zeit massiv z.B. im Internet beworben und zur Behandlung von diversen bösartigen Krebs-Erkrankungen, sowie weiterer schwerer Leiden, angepriesen. Beide Produkte sind in Deutschland und der übrigen Europäischen Union nicht zugelassen. Insbesondere Krebspatienten wird dringend geraten, sich nicht von unbegründeten Heilsversprechen verunsichern zu lassen. Sie sollten sich nur mit Arzneimitteln behandeln lassen, deren Wirksamkeit, Qualität und Unbedenklichkeit im Rahmen eines Zulassungsverfahrens geprüft und für akzeptabel gehalten wurde.''
 
:''Die beiden als "Galavit" und "Ukrain" bekannten Produkte werden zur Zeit massiv z.B. im Internet beworben und zur Behandlung von diversen bösartigen Krebs-Erkrankungen, sowie weiterer schwerer Leiden, angepriesen. Beide Produkte sind in Deutschland und der übrigen Europäischen Union nicht zugelassen. Insbesondere Krebspatienten wird dringend geraten, sich nicht von unbegründeten Heilsversprechen verunsichern zu lassen. Sie sollten sich nur mit Arzneimitteln behandeln lassen, deren Wirksamkeit, Qualität und Unbedenklichkeit im Rahmen eines Zulassungsverfahrens geprüft und für akzeptabel gehalten wurde.''
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Im November 2011 warnte das BfArM vor der Anwendung von Ukrain,<ref>[http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/2011/ukrain.html Ukrain: BfArM warnt vor der Anwendung. Riskioinformation des BfArM vom 28.11.2011]</ref> Im Februar 2012 wurde die Warnung noch einmal verschärft und das Präparat nun als ''bedenkliches Arzneimittel'' eingestuft:<ref>[http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/2012/ukrain2.html Ukrain: Neue Erkenntnisse hinsichtlich schädlicher Wirkungen des Arzneimittels. Riskioinformation des BfArM vom 09.02.2012]</ref>
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Im November 2011 warnte das BfArM erneut vor der Anwendung,<ref>[http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/2011/ukrain.html Ukrain: BfArM warnt vor der Anwendung. Riskioinformation des BfArM vom 28.11.2011]</ref> Im Februar 2012 wurde die Warnung noch einmal verschärft und das Präparat nun als ''bedenkliches Arzneimittel'' eingestuft:<ref>[http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/2012/ukrain2.html Ukrain: Neue Erkenntnisse hinsichtlich schädlicher Wirkungen des Arzneimittels. Riskioinformation des BfArM vom 09.02.2012]</ref>
 
:''Das BfArM hat im Zuge neuerer Erkenntnisse seine Bewertung des Arzneimittels Ukrain erweitert und stuft Ukrain nun als bedenkliches Arzneimittel ein. Dies erfolgte vor dem Hintergrund, dass nach aktuellem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse der begründete Verdacht besteht, dass Ukrain bei dem vom Hersteller vorgesehenen Gebrauch schädliche Wirkungen hat, die über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen. Diese Einstufung hat zur Folge, dass Ukrain in Deutschland weder als Arzneimittel in Verkehr gebracht noch bei Patienten angewendet werden darf. Das BfArM weist insbesondere Angehörige von Heilberufen darauf hin, dass damit auch der Import von Ukrain verboten ist.''
 
:''Das BfArM hat im Zuge neuerer Erkenntnisse seine Bewertung des Arzneimittels Ukrain erweitert und stuft Ukrain nun als bedenkliches Arzneimittel ein. Dies erfolgte vor dem Hintergrund, dass nach aktuellem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse der begründete Verdacht besteht, dass Ukrain bei dem vom Hersteller vorgesehenen Gebrauch schädliche Wirkungen hat, die über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen. Diese Einstufung hat zur Folge, dass Ukrain in Deutschland weder als Arzneimittel in Verkehr gebracht noch bei Patienten angewendet werden darf. Das BfArM weist insbesondere Angehörige von Heilberufen darauf hin, dass damit auch der Import von Ukrain verboten ist.''
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Das österreichische Gesundheitsministerium hat gegen die Anwendung von Ukrain Stellung genommen. In einem Schreiben an die Österreichische Ärztekammer vom 25. Februar 1994 wird der Inhalt eines Bescheids aus dem Jahr 1986 wiederholt: ''Die Anwendung von Ukrain außerhalb einer klinischen Prüfung bleibt weiterhin untersagt.'' Die Food and Drug Administration (FDA) der USA führt Ukrain unter Gesundheitsbetrug und Vortäuschung.<ref>*http://www.awadalla.at/content/ukrain.html</ref>
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Die europäische ENEA lehnte Ukrain als so genanntes Orphan-Arzneimittel wiederholt und zuletzt 2008 ab.<ref>http://ec.europa.eu/enterprise/pharmaceuticals/register/2007/2007120435969/dec_35969_de.pdf</ref><ref>http://ec.europa.eu/enterprise/pharmaceuticals/register/2007/2007120435969/dec_35969_de.pdf</ref>
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Die europäische ENEA lehnte Ukrain als so genanntes Orphan-Arzneimittel wiederholt und zuletzt 2008 ab.<ref>http://ec.europa.eu/enterprise/pharmaceuticals/register/2007/2007120435969/dec_35969_de.pdf</ref><ref>http://ec.europa.eu/enterprise/pharmaceuticals/register/2007/2007120435969/dec_35969_de.pdf</ref>
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Die Food and Drug Administration (FDA) der USA führt Ukrain unter Gesundheitsbetrug und Vortäuschung.<ref>*http://www.awadalla.at/content/ukrain.html</ref>
    
==Quellen==
 
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