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| ==Schwere Nebenwirkungen== | | ==Schwere Nebenwirkungen== |
− | Die Therapie mit Chelatbildnern ist nicht harmlos. So gibt es seit Jahrzehnten immer wieder Berichte über schwere Nebenwirkungen, die in der Fachliteratur beschrieben werden. Peterson (1983) beschrieb einen Fall mit schwerer Vaskulitis (Gefäßentzündung) unter EDTA-Therapie, dessen tödlicher Ausgang nur mit einer schnellen operativen Intervention verhindert werden konnte. Auch beschrieb dieser Autor einen Fall mit hämolytischer Anämie und konsekutivem Herzinfarkt. Proksch und Kölmel (1985) beschrieben akute psychiatrische Komplikationen (Depression, Gedächtnisstörungen, Verschlechterung einer Demenz) nach EDTA-Therapie, die auf einen massiven EDTA-bedingten Zinkverlust zurückzuführen waren. | + | Die Therapie mit Chelatbildnern ist nicht harmlos. So gibt es seit Jahrzehnten immer wieder Berichte über schwere Nebenwirkungen, die in der Fachliteratur beschrieben werden. Peterson (1983) beschrieb einen Fall mit schwerer Vaskulitis (Gefäßentzündung) unter EDTA-Therapie, bei dem nur mit einer schnellen operativen Intervention ein tödlicher Ausgang verhindert werden konnte. Auch beschrieb dieser Autor einen Fall mit hämolytischer Anämie und konsekutivem Herzinfarkt. Proksch und Kölmel (1985) beschrieben akute psychiatrische Komplikationen (Depression, Gedächtnisstörungen, Verschlechterung einer Demenz) nach EDTA-Therapie, die auf einen massiven EDTA-bedingten Zinkverlust zurückzuführen waren. |
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− | Nissel (1986) beschrieb den dramatischen Verlauf eines 77jährigen Patienten mit seit Jahren zunehmenden arteriosklerotischen Gefäßveränderungen, der über 3 Wochen Chelatbildner-Infusionen erhalten hatte. Sieben Stunden nach der letzten Infusion mußte der Mann aufgrund einer hochgradigen Hypokalzämie mit ausgeprägtem Hirnödem in eine Klinik eingeliefert werden, wo er trotz intensivtherapeutischer Maßnahmen verstarb. | + | Nissel (1986) beschrieb den dramatischen Verlauf im Fall eines 77jährigen Patienten mit seit Jahren zunehmenden arteriosklerotischen Gefäßveränderungen, der über 3 Wochen Chelatbildner-Infusionen erhalten hatte. Sieben Stunden nach der letzten Infusion mußte der Mann aufgrund einer hochgradigen Hypokalzämie mit ausgeprägtem Hirnödem in eine Klinik eingeliefert werden, wo er trotz intensivtherapeutischer Maßnahmen verstarb. |
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− | In den USA gibt es Fälle, wo diese Therapie ebenfalls zum Tod des Patienten führte. Ein Arzt wurde in Texas dazu verurteilt, die sagenhafte Strafe von $ 2.150.000 zu bezahlen. Er hatte die Herzerkrankung des im Jahre 1992 im Alter von 61 Jahren verstorbenen Frank Vecchio, Inhaber der Del Vecchio Foods Distribution Company, erfolglos mit der unwirksamen Chelattherapie behandelt (NCAHF 1996). | + | In den USA sind Fälle bekannt, in denen diese Therapie ebenfalls zum Tod des Patienten führte. In Texas wurde ein Arzt zu einer Strafe von $ 2.150.000 verurteilt. Er hatte die Herzerkrankung des im Jahre 1992 im Alter von 61 Jahren verstorbenen Frank Vecchio, Inhaber der Del Vecchio Foods Distribution Company, erfolglos mit der unwirksamen Chelattherapie behandelt (NCAHF 1996). |
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| Zwerling und Estes (1993) berichteten über zwei Patienten, bei denen sich ein Ast der Arteria centralis retinae unter der EDTA-Therapie verschloß und die Sehfähigkeit eingeschränkt war. Nach Absetzen des EDTAs war diese Nebenwirkung nur in geringem Umfang reversibel. | | Zwerling und Estes (1993) berichteten über zwei Patienten, bei denen sich ein Ast der Arteria centralis retinae unter der EDTA-Therapie verschloß und die Sehfähigkeit eingeschränkt war. Nach Absetzen des EDTAs war diese Nebenwirkung nur in geringem Umfang reversibel. |