| "Wer Violett bevorzugt, möchte eine magische Beziehung eingehen. Er wünscht, bezaubert zu werden, aber er möchte auch selbst einen Zauber und suggestiven Charme ausüben, denn in der magischen Identifikation ist der Subjekt-Objekt-Gegensatz aufgehoben." Violett werde deutlich bevorzugt von pubertierenden Schulkindern, Iranern, Ostafrikanern, schwangeren Frauen, Homosexuellen und der sozialen Unterschicht. Die Formulierung Lüschers legt nahe, dass er die angebliche Violettpräferenz dieser Gruppe tatsächlich für einen Beweis seines Interpretationsvorschlages hält. | | "Wer Violett bevorzugt, möchte eine magische Beziehung eingehen. Er wünscht, bezaubert zu werden, aber er möchte auch selbst einen Zauber und suggestiven Charme ausüben, denn in der magischen Identifikation ist der Subjekt-Objekt-Gegensatz aufgehoben." Violett werde deutlich bevorzugt von pubertierenden Schulkindern, Iranern, Ostafrikanern, schwangeren Frauen, Homosexuellen und der sozialen Unterschicht. Die Formulierung Lüschers legt nahe, dass er die angebliche Violettpräferenz dieser Gruppe tatsächlich für einen Beweis seines Interpretationsvorschlages hält. |
− | Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich nicht einmal eine grobe Einteilung der die Farben auswählenden Prüfpersonen durch diese Pseudodiagnostik erreichen. Trotz ausgewiesener Unbrauchbarkeit findet der Lüscher-Test bis heute Verwendung. Vor allem psychologische Laien setzen ihn gern ein. Der Lüscher-Test berücksichtigt nicht, dass die Farbauswahl durch Tagesbefindlichkeit sowie aktuelle Modetrends beeinflusst wird: Das Resultat kann sich von Tag zu Tag ändern. Der Deutungskatalog ist überdies völlig willkürlich. Der Lüscher-Test verfügt über keinerlei ernstzunehmenden Aussagewert, was ihn im übrigen nicht von sonstigen "Charakter"- oder "Begabungstests", wie etwa Baumtest, Rorschachtest, Thematischer Apperzeptionstest und dergleichen unterscheidet. | + | Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich nicht einmal eine grobe Einteilung der die Farben auswählenden Prüfpersonen durch diese Pseudodiagnostik erreichen. Trotz ausgewiesener Unbrauchbarkeit findet der Lüscher-Test bis heute Verwendung. Vor allem psychologische Laien setzen ihn gern ein. Der Lüscher-Test berücksichtigt nicht, dass die Farbauswahl durch Tagesbefindlichkeit sowie aktuelle Modetrends beeinflusst wird: Das Resultat kann sich von Tag zu Tag ändern. Der Deutungskatalog ist überdies völlig willkürlich. Der Lüscher-Test verfügt über keinerlei ernstzunehmenden Aussagewert, was ihn im übrigen nicht von sonstigen "Charakter"- oder "Begabungstests", wie etwa Baumtest, [[Rorschachtest]], Thematischer Apperzeptionstest und dergleichen unterscheidet. |