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Das österreichische Mädchen Olivia war sechs Jahre alt, als es im Mai 1995 an einem Tumor der Niere erkrankte, dem Wilms-Tumor (Nephroblastom). Eine sofortige Chemotherapie und Operation wird angeraten, eine Behandlung, die bei dieser Erkrankung eine 90prozentige Heilungsschance bringt. Sie ist allerdings schmerzhaft, die Niere muß mitoperiert werden, die Haare gehen für eine Zeit lang verloren. Die Eltern, wenden sich an eine Wiener 'Natur'-Ärztin, diese vermittelt sie zu Geerd Ryke Hamer dem bereits neun Jahre vorher die Approbation entzogen worden war. Er verspricht, was sich die Eltern ersehnen: Das Kind kann heil werden, ohne an einer Therapie leiden zu müssen. Er stellt seine eigene Diagnose: Olivia hätte einen 'Verhungerungskonflikt' (weil ihr das Essen bei der Oma nicht schmeckt) und einen 'Fluchtkonflikt', weil die Familie umgezogen ist. Er rät der Mutter, ihren Beruf aufzugeben, und beim Kind zu bleiben - das würde Olivia heilen. Den behandelnden Ärzten gegenüber erwähnten die Eltern zunächst nicht daß sie Kontakt mit Hamer aufnahmen.
 
Das österreichische Mädchen Olivia war sechs Jahre alt, als es im Mai 1995 an einem Tumor der Niere erkrankte, dem Wilms-Tumor (Nephroblastom). Eine sofortige Chemotherapie und Operation wird angeraten, eine Behandlung, die bei dieser Erkrankung eine 90prozentige Heilungsschance bringt. Sie ist allerdings schmerzhaft, die Niere muß mitoperiert werden, die Haare gehen für eine Zeit lang verloren. Die Eltern, wenden sich an eine Wiener 'Natur'-Ärztin, diese vermittelt sie zu Geerd Ryke Hamer dem bereits neun Jahre vorher die Approbation entzogen worden war. Er verspricht, was sich die Eltern ersehnen: Das Kind kann heil werden, ohne an einer Therapie leiden zu müssen. Er stellt seine eigene Diagnose: Olivia hätte einen 'Verhungerungskonflikt' (weil ihr das Essen bei der Oma nicht schmeckt) und einen 'Fluchtkonflikt', weil die Familie umgezogen ist. Er rät der Mutter, ihren Beruf aufzugeben, und beim Kind zu bleiben - das würde Olivia heilen. Den behandelnden Ärzten gegenüber erwähnten die Eltern zunächst nicht daß sie Kontakt mit Hamer aufnahmen.
 
Unter Mithilfe von vier Mitgliedern der religiösen Sekte "Fiat Lux" verbrachten die Eltern ihre Tochter nach Kärnten, dann nach München und schliesslich nach Malaga (Hotel Las Vegas), in die Nähe von Hamer.  
 
Unter Mithilfe von vier Mitgliedern der religiösen Sekte "Fiat Lux" verbrachten die Eltern ihre Tochter nach Kärnten, dann nach München und schliesslich nach Malaga (Hotel Las Vegas), in die Nähe von Hamer.  
Dem Kind ging es jedoch in Spanien nicht besser, im Gegenteil: der Tumor vergrösserte sich und der Gesundheitszustand des Mädchens verschlechterte sich dramatisch. Von einem anfänglichen Volumen von 250 ml vergrößerte sich die Größe des Tumors auf 4,2 Liter.  
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Dem Kind ging es jedoch in Spanien nicht besser, im Gegenteil: der Tumor vergrösserte sich und der Gesundheitszustand des Mädchens verschlechterte sich dramatisch. Von einem anfänglichen Volumen von 250 ml vergrößerte sich die Größe des Tumors auf 4,2 Liter (Größe eines Fussballs) drückte bereits auf die verschleimte und entzündete Lunge, sodaß Olivia hechelnd atmete. Ihr Bauch sah aus wie ''bei einer erwachsenen Frau, die Zwillinge erwartet'', sagten die Ärzte. Ihre Blutwerte entsprachen denen von Hungerkindern der Dritten Welt, das Herz flatterte. Sie wimmerte vor Schmerzen.
 
Von 'Spiegel-TV' wird die Familie in Spanien entdeckt. Hamer nützt die Medienberichterstattung, um ins Bild und zu Wort zu kommen. Er drängt das kranke Mädchen zu einem Strandspaziergang vor laufender Kamera, um zu demonstrieren, wie "gut" es ihr gehe und daß seine Methode die bessere sei.
 
Von 'Spiegel-TV' wird die Familie in Spanien entdeckt. Hamer nützt die Medienberichterstattung, um ins Bild und zu Wort zu kommen. Er drängt das kranke Mädchen zu einem Strandspaziergang vor laufender Kamera, um zu demonstrieren, wie "gut" es ihr gehe und daß seine Methode die bessere sei.
 
Den Eltern wurde schliesslich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen und das Kind wurde nach Wien zurückgebracht wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde.  
 
Den Eltern wurde schliesslich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen und das Kind wurde nach Wien zurückgebracht wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde.  
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