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| Die '''Clark-Kuren''' sind von [[Hulda Clark]] zusammengestellte pseudomedizinische Verfahren, die der Sanierung des Körpers dienen sollen. Die Clark-Kur beinhaltet insgesamt vier Verfahren: eine Parasitenkur, [[Leberreinigung]], Nierenreinigung und [[Darmreinigung]].<ref>http://www.gesund-im-net.de/kuren.htm</ref> | | Die '''Clark-Kuren''' sind von [[Hulda Clark]] zusammengestellte pseudomedizinische Verfahren, die der Sanierung des Körpers dienen sollen. Die Clark-Kur beinhaltet insgesamt vier Verfahren: eine Parasitenkur, [[Leberreinigung]], Nierenreinigung und [[Darmreinigung]].<ref>http://www.gesund-im-net.de/kuren.htm</ref> |
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− | Die Körpersanierung wiederumg ist ein Bestandteil der sogeannnten Clark-Sanierungen, die neben dieser noch eine Zahnsanierung (Entfernung von [[Zahnherd]]en, Ausleitung von Schwermetallen, vor allem [[Amalgam]]), Ernährungs- und Haussanierung vorsieht. | + | Die Körpersanierung wiederumg ist ein Bestandteil der so geannnten Clark-Sanierungen, die neben dieser noch eine Zahnsanierung (Entfernung von [[Zahnherd]]en, Ausleitung von Schwermetallen, vor allem [[Amalgam]]), Ernährungs- und Haussanierung vorsieht. |
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| ==Parasitenkur== | | ==Parasitenkur== |
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| ==Leberreinigung== | | ==Leberreinigung== |
| [[image:soapstones.jpg|Soapstones|thumb]] | | [[image:soapstones.jpg|Soapstones|thumb]] |
− | Clark bewirbt in ihren Büchern und Internetbeiträgen eine alternativmedizinische Methode zu einer [[Leberreinigung]] sowie alternativen Gallensteinentfernung. Eingesetzt werden dabei Glaubersalz, säurehaltige Fruchtsäfte sowie große Mengen Olivenöl. Im Stuhl werden tatsächlich konkrementartige grüne, braune, gelbe oder schwarze Gebilde ausgeschieden [http://anonym.to?http://www.ellenharris.com/OS/ThirdFlush.html], die jedoch in Wirklichkeit Artefakte der Therapie und auch als Soapstones bekannt sind. Diese konkrementartigen Gebilde sehen zwar aus wie Gallensteine, sind jedoch in Wirklichkeit durch die Galle gefärbte Seifen (bzw. chemisch gesehen Salze) der zugeführten Öle, die sich erst im Darm bilden. Sie stammen daher nicht aus der Leber oder Gallenblase. Nach Lufttrocknung können diese weichen, gallertartigen Gebilde auch eine feste Konsistenz erreichen.<ref>http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/flushes.html</ref> Dass diese Artefakte nicht Gallensteine sein können, lässt sich auch durch eine Schwimmprobe ersehen: Die bei dieser Methode beobachteten Konkremente schwimmen nämlich auf Wasser, während dies für Gallensteine nicht zutrifft. Tatsächliche Gallensteine sammeln sich daher auch am Boden der Gallenblase, wo sie im Röntgenbild oder Ultraschall-Echo gesehen werden können. Nur einige Formen von Cholesterin-Steinen können in hochkonzentrierter Galle in der Gallenblase aufschwimmen, aber nicht in Wasser. Ein weiterer Beweis, dass diese Konkremente nicht Gallensteine aus der Gallenblase sein können, ergibt sich mitunter aus der Beobachtungen von Konkrementmengen (bis zu 500 Stück), die niemals in der Gallenblase Platz finden würden.<ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=93</ref> | + | Clark bewirbt in ihren Büchern und Internetbeiträgen eine alternativmedizinische Methode zu einer [[Leberreinigung]] sowie zur alternativen Gallensteinentfernung. Eingesetzt werden dabei Glaubersalz, säurehaltige Fruchtsäfte sowie große Mengen Olivenöl. Im Stuhl werden tatsächlich konkrementartige grüne, braune, gelbe oder schwarze Gebilde ausgeschieden [http://anonym.to?http://www.ellenharris.com/OS/ThirdFlush.html], die jedoch in Wirklichkeit Artefakte der Therapie und auch als Soapstones bekannt sind. Diese konkrementartigen Gebilde sehen zwar aus wie Gallensteine, sind jedoch in Wirklichkeit durch die Galle gefärbte Seifen (bzw. chemisch gesehen Salze) der zugeführten Öle, die sich erst im Darm bilden. Sie stammen daher nicht aus der Leber oder Gallenblase. Nach Lufttrocknung können diese weichen, gallertartigen Gebilde auch eine feste Konsistenz erreichen.<ref>http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/flushes.html</ref> Dass diese Artefakte nicht Gallensteine sein können, lässt sich auch durch eine Schwimmprobe ersehen: Die bei dieser Methode beobachteten Konkremente schwimmen nämlich auf Wasser, während dies für Gallensteine nicht zutrifft. Tatsächliche Gallensteine sammeln sich daher auch am Boden der Gallenblase, wo sie im Röntgenbild oder Ultraschall-Echo gesehen werden können. Nur einige Formen von Cholesterin-Steinen können in hochkonzentrierter Galle in der Gallenblase aufschwimmen, aber nicht in Wasser. Ein weiterer Beweis, dass diese Konkremente nicht Gallensteine aus der Gallenblase sein können, ergibt sich mitunter aus der Beobachtung von Konkrementmengen (bis zu 500 Stück), die niemals in der Gallenblase Platz finden würden.<ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=93</ref> |
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| Inzwischen sind von verschiedenen anderen Personen ähnliche "Leberreinigungsprogramme" bekannt geworden, so als Methode "nach Andreas Moritz" oder "nach Dr. Kelley" oder "nach Dushan". | | Inzwischen sind von verschiedenen anderen Personen ähnliche "Leberreinigungsprogramme" bekannt geworden, so als Methode "nach Andreas Moritz" oder "nach Dr. Kelley" oder "nach Dushan". |
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− | Als Folge der hohen Fettbelastung können jedoch auch Gallensteinabgänge mit kolikartigen Beschwerden die Folge sein. Dokumentiert sind nach solchen Anwendungen Fälle einer biliären Pankreatitis mit der Folge, dass ein chirurgischer Eingriff gemacht werden musste.<ref>S. U. Christl: Biliäre Pankreatitis nach alternativmedizinischer Leberreinigung. Die Medizinische Welt 2006 57 12: 596-598. [http://www.schattauer.de/index.php?id=1565&no_cache=1&artikel=20119]</ref> | + | Als Folge der hohen Fettbelastung können jedoch auch Gallensteinabgänge mit kolikartigen Beschwerden die Folge sein. Dokumentiert sind nach solchen Anwendungen Fälle einer biliären Pankreatitis mit der Folge, dass ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden musste.<ref>S. U. Christl: Biliäre Pankreatitis nach alternativmedizinischer Leberreinigung. Die Medizinische Welt 2006 57 12: 596-598. [http://www.schattauer.de/index.php?id=1565&no_cache=1&artikel=20119]</ref> |
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| ==Nierenreinigung== | | ==Nierenreinigung== |
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| Die bei der Nierenreinigung verwendeten Nahrungsergänzungsmittel sind vor allem harntreibend wirkende pflanzliche Mittel: Hortensien-, Wasserdost- (oder Wasserhanf-) und Eibischwurzel, Goldrutentinktur, Ingwerwurzelkapseln, Bärentraubenkapseln, pflanzliches Glyzerin, Vitamin B6 250 mg, Magnesiumoxid-Tabletten 300mg und frische Petersilie. Aus den Wurzeln und der Petersilie wird ein Sud hergestellt. Das Glycerin soll dabei dem "Schmieren" der Nierengänge dienen. | | Die bei der Nierenreinigung verwendeten Nahrungsergänzungsmittel sind vor allem harntreibend wirkende pflanzliche Mittel: Hortensien-, Wasserdost- (oder Wasserhanf-) und Eibischwurzel, Goldrutentinktur, Ingwerwurzelkapseln, Bärentraubenkapseln, pflanzliches Glyzerin, Vitamin B6 250 mg, Magnesiumoxid-Tabletten 300mg und frische Petersilie. Aus den Wurzeln und der Petersilie wird ein Sud hergestellt. Das Glycerin soll dabei dem "Schmieren" der Nierengänge dienen. |
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− | Bei einer Krebserkrankung wird empfohlen, einige Tropfen fünfprozentige Salzsäure und eine Messerspitze Vitamin B2 Pulver dem Sud hinzuzufügen | + | Bei einer Krebserkrankung wird empfohlen, dem Sud einige Tropfen fünfprozentige Salzsäure und eine Messerspitze Vitamin B2 Pulver hinzuzufügen |
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| Die Nierenreinigung soll zweimal jährlich 4 - 6 Wochen lang durchgeführt werden. Eine Wirksamkeit dieser Methode gegen Harnsteine/Nierensteine sowie gegen andere der behaupteten Einsatzgebiete ist weder wissenschaftlich erwiesen noch plausibel. | | Die Nierenreinigung soll zweimal jährlich 4 - 6 Wochen lang durchgeführt werden. Eine Wirksamkeit dieser Methode gegen Harnsteine/Nierensteine sowie gegen andere der behaupteten Einsatzgebiete ist weder wissenschaftlich erwiesen noch plausibel. |