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| ==Zwischenfälle== | | ==Zwischenfälle== |
− | Selbst bei 'kunstgerechter' Anwendung der Neuraltherapie nach Huneke kann es zu schweren Verletzungen der Patienten kommen. Mehrfach haben Injektionen von Neuraltherapeutika entlang der Wirbelsäule zu Nervenwurzelläsionen geführt. Immer wieder wurde und wird auch von schweren Zwischenfällen berichtet: Sehstörungen, Kreislaufzusammenbrüche, Atem- und Herzstillstände und sogar tödlich verlaufende Komplikationen. Stöhr und Mayer berichteten 1976 über fünf Patienten, die Nervenwurzelläsionen nach paravertebraler Injektion (d.h. neben der Wirbelsäule) von Neuraltherapeutika erlitten hatten.<ref>Stöhr M, Mayer K., Nerve-root damage from local injections, Dtsch Med Wochenschr. 1976 Aug 13;101(33):1218-20</ref> | + | Selbst bei "kunstgerechter" Anwendung der Neuraltherapie nach Huneke kann es zu schweren Verletzungen der Patienten kommen. Mehrfach haben Injektionen von Neuraltherapeutika entlang der Wirbelsäule zu Nervenwurzelläsionen geführt. Immer wieder wurde und wird auch von schweren Zwischenfällen berichtet: Sehstörungen, Kreislaufzusammenbrüche, Atem- und Herzstillstände und sogar tödlich verlaufende Komplikationen. Stöhr und Mayer berichteten 1976 über fünf Patienten, die Nervenwurzelläsionen nach paravertebraler Injektion (d.h. neben der Wirbelsäule) von Neuraltherapeutika erlitten hatten.<ref>Stöhr M, Mayer K., Nerve-root damage from local injections, Dtsch Med Wochenschr. 1976 Aug 13;101(33):1218-20</ref> |
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− | Zitat Heyll/Ziegenhagen: | + | Zitat zu einer Veröffentlichung von Uwe Heyll und D. Ziegenhagen: |
− | <pre>Heyll und Ziegenhagen (2000) berichteten über eine 37jährige Frau, die sich von einem
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− | neuraltherapeutisch tätigen Internisten mit Zusatzbezeichnung 'Naturheilverfahren' wegen | + | Heyll und Ziegenhagen (2000) berichteten über eine 37jährige Frau, die sich von einem neuraltherapeutisch tätigen Internisten mit Zusatzbezeichnung 'Naturheilverfahren' wegen wiederholten Erkältungen, Müdigkeit, Blähbauchneigung und gelegentlichen Nackenkopfschmerzen hatte behandeln lassen. Der Arzt klärte die Frau lediglich über das arzneimittelinduzierte, erhöhte Allergierisiko auf. Nach ihrer Einwilligung spritzte er Xylocain in die Region um die entfernten Rachenmandeln, da die Patientin dort früher eine Mandeln-Operation gehabt hatte. Zu diesem Zeitpunkt saß die Patientin ohne Rücken- und Armlehne auf einem Hocker. Hinter ihr stand laut ärztlicher Aussagen eine Helferin, die ihren Kopf fixierte, wobei dies von der Patientin später bestritten wurde. Während der Applikation des Anästhetikums in die empfindliche Rachenregion kam es zu einer reflexartigen Kopfdrehung der Patientin nach rechts. Der Arzt wollte angeblich die Nadel sofort zurückgezogen haben, ohne dass es zu einer Injektion des Anästhetikums gekommen sei, aber unmittelbar danach klagte die Patientin über starke Kopfschmerzen und Schweregefühl in Kopf und Beinen. Sie musste notfallmäßig in eine neurochirurgische Klinik eingeliefert werden. Die computertomographische Untersuchung zeigte eine subarachnoidale Blutung mit Einblutung in den dorsalen Anteil des 3. Ventrikels, ein basales Hirnödem und eine |
− | wiederholten Erkältungen, Müdigkeit, Blähbauchneigung und gelegentlichen Nackenkopfschmerzen | + | Erweiterung der Seitenventrikel. Nach 21tägiger Behandlung konnte die Patienten entlassen werden, sie klagte aber über weiterhin dauerhafte und heftige Kopfschmerzen, die später nur langsam abklangen. |
− | hatte behandeln lassen. Der Arzt klärte die Frau lediglich über das arzneimittelinduzierte, | |
− | erhöhte Allergierisiko auf. Nach ihrer Einwilligung spritzte er Xylocain in die Region um die | |
− | entfernten Rachenmandeln, da die Patientin dort früher eine Mandeln-Operation gehabt hatte. | |
− | Zu diesem Zeitpunkt saß die Patientin ohne Rücken- und Armlehne auf einem Hocker. | |
− | Hinter ihr stand laut ärztlicher Aussagen eine Helferin, die ihren Kopf fixierte, | |
− | wobei dies von der Patientin später bestritten wurde. Während der Applikation des | |
− | Anästhetikums in die empfindliche Rachenregion kam es zu einer reflexartigen Kopfdrehung der | |
− | Patientin nach rechts. Der Arzt wollte angeblich die Nadel sofort zurückgezogen haben, | |
− | ohne dass es zu einer Injektion des Anästhetikums gekommen sei, aber unmittelbar danach klagte | |
− | die Patientin über starke Kopfschmerzen und Schweregefühl in Kopf und Beinen. | |
− | Sie musste notfallmäßig in eine neurochirurgische Klinik eingeliefert werden. | |
− | Die computertomographische Untersuchung zeigte eine subarachnoidale Blutung mit | |
− | Einblutung in den dorsalen Anteil des 3. Ventrikels, ein basales Hirnödem und eine | |
− | Erweiterung der Seitenventrikel. Nach 21tägiger Behandlung konnte die Patienten entlassen werden, | |
− | sie klagte aber über weiterhin dauerhafte und heftige Kopfschmerzen, die später nur langsam abklangen.</pre> | |
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| ==Siehe auch== | | ==Siehe auch== |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |
| *Mattig W, Buchholz W, Schulz HJ, Severe iatrogenic lesions caused by Huneke's neural therapy, Z Gesamte Inn Med. 1979 Mar 1;34(5):143-7 | | *Mattig W, Buchholz W, Schulz HJ, Severe iatrogenic lesions caused by Huneke's neural therapy, Z Gesamte Inn Med. 1979 Mar 1;34(5):143-7 |
− | *Heyll U, Ziegenhagen DJ., Subarachnoid hemorrhage as life-threatening complication of neural therapy. Case report. Versicherungsmedizin. 2000 Mar 1;52(1):33-6 | + | *Heyll U, Ziegenhagen DJ: Subarachnoid hemorrhage as life-threatening complication of neural therapy. Case report. Versicherungsmedizin. 2000 Mar 1;52(1):33-6 |
| *Stöhr M, Mayer K., Nerve-root damage from local injections, Dtsch Med Wochenschr. 1976 Aug 13;101(33):1218-20 | | *Stöhr M, Mayer K., Nerve-root damage from local injections, Dtsch Med Wochenschr. 1976 Aug 13;101(33):1218-20 |
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