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− | '''Matthias Rath''' (geb. 1955 in Stuttgart) ist ein umstrittener deutscher Arzt und Wunderheiler. Er gilt als Erfinder der so genannten [[Zellularmedizin]], die Heilversprechen bei schweren Erkrankungen wie Krebs und AIDS macht | + | '''Matthias Rath''' (geb. 1955 in Stuttgart) ist ein umstrittener deutscher Arzt und Wunderheiler. Er gilt als Erfinder der so genannten [[Zellularmedizin]], die Heilversprechen bei schweren Erkrankungen wie Krebs und AIDS macht. |
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− | Rath tritt in Europa als Verkäufer entsprechender Produkte ("[[Mikronährstoffe]]" oder Vitamine) auf, die er auf Grund der gesetzlichen Lage von Holland aus vermarktet. (siehe auch: [[Dr. Hittich Gesundheitsmittel]]) | + | In Europa tritt Rath als Verkäufer entsprechender Produkte ("[[Mikronährstoffe]]" oder Vitamine) auf, die er auf Grund der gesetzlichen Lage von Holland aus vermarktet. (siehe auch: [[Dr. Hittich Gesundheitsmittel]]) |
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| Rath hat mit millionenschweren Anzeigekampagnen versucht, sich als Weltretter und von der Pharmaindustrie (zu der er mit seinen Produkten letztlich genauso gehört) Unterdrückter darzustellen. Seine Produkte dürfen in Deutschland teilweise tatsächlich nicht verkauft werden, da in manchen Fällen die erlaubten Grenzwerte für in Lebensmitteln zugelassene Vitamine drastisch überschritten wurden. Sie gelten damit nicht mehr als [[Nahrungsergänzungsmittel]] (Lebensmittel), sondern Arzneimittel und unterliegen einer Zulassung mit eintsprechenden Wirksamkeitsstudien. Diese konnten nicht erbracht werden. | | Rath hat mit millionenschweren Anzeigekampagnen versucht, sich als Weltretter und von der Pharmaindustrie (zu der er mit seinen Produkten letztlich genauso gehört) Unterdrückter darzustellen. Seine Produkte dürfen in Deutschland teilweise tatsächlich nicht verkauft werden, da in manchen Fällen die erlaubten Grenzwerte für in Lebensmitteln zugelassene Vitamine drastisch überschritten wurden. Sie gelten damit nicht mehr als [[Nahrungsergänzungsmittel]] (Lebensmittel), sondern Arzneimittel und unterliegen einer Zulassung mit eintsprechenden Wirksamkeitsstudien. Diese konnten nicht erbracht werden. |
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− | Matthias Rath und die Dr. Rath Stiftung dürfen in Südafrika keine weiteren umstrittenen klinischen Versuche mit den Rath'schen Multivitaminproduktion durchführen. Die Versuche widersprächen südafrikanischem Recht, erklärten Richter in einem Gerichtsverfahren "TAC gegen Rath" am 13. Juni 2008 in Kapstadt. Zudem wurde Rath untersagt, seine Multivitaminprodukte als gegen HIV/AIDS wirksam zu bewerben, ohne diese Wirkungen vom Medicines Control Council überprüfen zu lassen.<ref>http://www.brot-fuer-die-welt.de/downloads/fachinformationen/hintergrundpapier_rath-tac.pdf</ref>
| + | In Südafrika war Rath mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, da er HIV/AIDS-Kranke von einer antiretroviralen Therapie abriet und stattdessen seine eigene Zellularmedizin anpries |
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| ==Überblick Zellularmedizin== | | ==Überblick Zellularmedizin== |
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| [[image:rathdemo.jpg|Demo gegen Rath in Südafrika|left|thumb]] | | [[image:rathdemo.jpg|Demo gegen Rath in Südafrika|left|thumb]] |
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− | In Südafrika mussten sich Rath und dessen Stiftung vor Gericht verantworten, nachdem er den AIDS-Kranken des Landes falsche Hoffnungen machte, ihnen von einer antiretroviralen Therapie abriet und stattdessen seine eigene Zellularmedizin anpries. Rath wurde ebenfalls vorgeworfen, illegal Versuche an Patienten betrieben zu haben <ref>http://www.health-e.org.za/news/article.php?uid=20031294</ref>. Im März 2006 wurde Rath wegen falscher Aussagen über die NRO TAC, Treatment Action Campaign, in Kapstadt verurteilt. | + | In Südafrika mussten sich Rath und dessen Stiftung vor Gericht verantworten, nachdem er den AIDS-Kranken des Landes falsche Hoffnungen machte, ihnen von einer antiretroviralen Therapie abriet und stattdessen seine eigene Zellularmedizin anpries. Rath wurde ebenfalls vorgeworfen, illegal Versuche an Patienten betrieben zu haben <ref>http://www.health-e.org.za/news/article.php?uid=20031294</ref>. Die Versuche widersprächen südafrikanischem Recht, erklärten Richter in einem Gerichtsverfahren "TAC gegen Rath" am 13. Juni 2008 in Kapstadt. Zudem wurde Rath untersagt, seine Multivitaminprodukte als gegen HIV/AIDS wirksam zu bewerben, ohne diese Wirkungen vom Medicines Control Council überprüfen zu lassen.<ref>http://www.brot-fuer-die-welt.de/downloads/fachinformationen/hintergrundpapier_rath-tac.pdf</ref> |
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| + | Im März 2006 wurde Rath wegen falscher Aussagen über die NRO TAC, Treatment Action Campaign, in Kapstadt verurteilt.<ref>[http://www.tac.org.za/community/rath Treatment Action Campaign vs. Rath]</ref><ref>[http://www.tac.org.za/community/RathWrongs Zusammenfassung Urteil gegen Rath]</ref> |
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| Bei der Eröffnung der Internationalen AIDS-Impfkonferenz 2008 in Kapstadt hat die neue südafrikanische Gesundheitsministerin Barbara Hogan keine Zweifel daran gelassen, dass AIDS durch das HI-Virus ausgelöst wird und mit evidenzbasierter Medizin bekämpft werden muss.<ref>http://www.timeslive.co.za/thetimes/article29163.ece</ref> In Südafrika sollen täglich etwa 1.000 Menschen an AIDS sterben. Hogan versprach zudem, dafür Sorge zu tragen, dass Behandlungen von HIV-Infizierten mit Vitaminkuren unterbunden werden. Dies bezieht sich unter anderem auf die Geschäftsaktivitäten von Rath, der seit mehreren Jahren Werbekampagnen für seine Vitaminbehandlungen in Südafrika durchführt. Bereits 2005 hatten WHO und UNICEF vor dieser Methode zur Behandlung von AIDS gewarnt.<ref>http://data.unaids.org/Media/Press-Statements01/ps_rath_30mar05_en.pdf</ref><ref>http://data.unaids.org/Media/Press-Releases03/pr_rath_11may05_en.pdf</ref><ref>http://web.archive.org/web/20071020134733/http://www.gwup.org/aktuell/news.php?aktion=detail&id=271</ref> | | Bei der Eröffnung der Internationalen AIDS-Impfkonferenz 2008 in Kapstadt hat die neue südafrikanische Gesundheitsministerin Barbara Hogan keine Zweifel daran gelassen, dass AIDS durch das HI-Virus ausgelöst wird und mit evidenzbasierter Medizin bekämpft werden muss.<ref>http://www.timeslive.co.za/thetimes/article29163.ece</ref> In Südafrika sollen täglich etwa 1.000 Menschen an AIDS sterben. Hogan versprach zudem, dafür Sorge zu tragen, dass Behandlungen von HIV-Infizierten mit Vitaminkuren unterbunden werden. Dies bezieht sich unter anderem auf die Geschäftsaktivitäten von Rath, der seit mehreren Jahren Werbekampagnen für seine Vitaminbehandlungen in Südafrika durchführt. Bereits 2005 hatten WHO und UNICEF vor dieser Methode zur Behandlung von AIDS gewarnt.<ref>http://data.unaids.org/Media/Press-Statements01/ps_rath_30mar05_en.pdf</ref><ref>http://data.unaids.org/Media/Press-Releases03/pr_rath_11may05_en.pdf</ref><ref>http://web.archive.org/web/20071020134733/http://www.gwup.org/aktuell/news.php?aktion=detail&id=271</ref> |