Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 22: Zeile 22:     
==Heutige ''Spagyrische Essenzen nach Zimpel''==
 
==Heutige ''Spagyrische Essenzen nach Zimpel''==
Heute werden die Spagyrischen Essenzen nach Zimpel nach Vorschriften des HAB (Homöopathisches Arzneibuch, Nr. 25/26) hergestellt. Geerntete und getrocknete Pflanzenbestandteile werden zerkleinert und bei 20-25 °C bakteriell vergoren und anschließend mit Wasserdampf destilliert. Der Destillationsrückstand wird getrocknet und verascht. Die Asche wird sodann dem Destillat flüchtiger Substanzen wieder als [[Alchemie|alchemistische]] ''conjunctio'' zugeführt. Unlösliche Verbindungen werden abfiltriert und bilden die Essenzen nach Zimpel, die so also sowohl die flüchtigen Bestandteile als auch die unlöslichen Veraschungsprodukte enthalten sollen. Angewandt werden die Urtinkturen, denen nach Herstellerangaben bereits eine Wirkung zukäme, als auch die homöopathischen [[Potenzierung|Potenzen]] die zu ''Zimpel-Komplexen'' führen.
+
Heute werden die Spagyrischen Essenzen nach Zimpel nach Vorschriften des HAB (Homöopathisches Arzneibuch, Nr. 25/26) hergestellt. Geerntete und getrocknete Pflanzenbestandteile werden zerkleinert, bei 20-25 °C bakteriell vergoren und anschließend mit Wasserdampf destilliert. Der Destillationsrückstand wird getrocknet und verascht. Die Asche wird sodann dem Destillat flüchtiger Substanzen wieder als [[Alchemie|alchemistische]] ''conjunctio'' zugeführt. Unlösliche Verbindungen werden abfiltriert und bilden die Essenzen nach Zimpel, die also daher sowohl die flüchtigen Bestandteile als auch die unlöslichen Veraschungsprodukte enthalten sollen. Angewandt werden die Urtinkturen, denen nach Herstellerangaben bereits eine Wirkung zukommen soll sowie auch die homöopathischen [[Potenzierung|Potenzen]], die zu ''Zimpel-Komplexen'' führen.
    
===Zimpels Promotion===
 
===Zimpels Promotion===
Zimpel besuchte als Gasthörer einige Vorlesungen der Universität Jena. Ihm gelang es in Folge, zum Dr. phil. und Dr. med. zu promovieren, ohne allerdings jemals Medizin studiert zu haben. Die philosophische Fakultät akzeptierte ein neun Jahre zuvor veröffentlichtes Werk über den US-amerikanischen Eisenbahnbau als Dissertation. Eine Sondergenehmigung des Staatsministeriums erlaubte es der medizinischen Fakultät 1849, Zimpel dank einer 56-seitigen Arbeit über seine eigenen Erfahrungen mit Gelbfieber während seines Aufenthaltes in Louisiana (USA) zu promovieren. In Louisiana hatte er am Neubau einer Eisenbahnlinie durch ein Sumpfgebiet mitgewirkt, bei dem es unter den Arbeitenden zu Gelbfieberinfektionen kam. Den Promotionswunsch Zimpels begründete dieser unter anderem damit, dass der akademische Titel bei ''wissenschaftlichen Reisen in orientalische Länder'' von Vorteil sei. Zimpel ist daher, anders als diverse Internetquellen behaupten, nie Arzt gewesen und besaß nie eine Approbation als Arzt oder eine medizinische Qualifikation. Zimpel bekam die Promotion unter der Auflage, sich in Deutschland niemals medizinisch zu betätigen, weshalb er sein Institut nach Italien verlagerte, wo er allerdings aus rechtlichen Gründen nur Ausländer behandeln durfte. Diese Auflage umging er, indem er die Rechte zur Herstellung seiner Mittel Friedrich Mauch überließ, einem Apotheker aus Göppingen, der die Mittel herstellte, bewarb und verkaufte.
+
Zimpel besuchte als Gasthörer einige Vorlesungen der Universität Jena. Ihm gelang es in Folge, zum Dr. phil. und Dr. med. zu promovieren, ohne allerdings jemals Medizin studiert zu haben. Die philosophische Fakultät akzeptierte ein neun Jahre zuvor veröffentlichtes Werk über den US-amerikanischen Eisenbahnbau als Dissertation. Eine Sondergenehmigung des Staatsministeriums erlaubte es der medizinischen Fakultät 1849, Zimpel dank einer 56-seitigen Arbeit über seine eigenen Erfahrungen mit Gelbfieber während seines Aufenthaltes in Louisiana (USA) zu promovieren. In Louisiana hatte er am Neubau einer Eisenbahnlinie durch ein Sumpfgebiet mitgewirkt, bei dem es unter den Arbeitenden zu Gelbfieberinfektionen kam. Seinen Promotionswunsch begründete Zimpel unter anderem damit, dass der akademische Titel bei ''wissenschaftlichen Reisen in orientalische Länder'' von Vorteil sei. Zimpel ist daher, anders als diverse Internetquellen behaupten, nie Arzt gewesen und besaß nie eine Approbation als Arzt oder eine medizinische Qualifikation. Zimpel bekam die Promotion unter der Auflage, sich in Deutschland niemals medizinisch zu betätigen, weshalb er sein Institut nach Italien verlagerte, wo er allerdings aus rechtlichen Gründen nur Ausländer behandeln durfte. Diese Auflage umging er, indem er die Rechte zur Herstellung seiner Mittel Friedrich Mauch überließ, einem Apotheker aus Göppingen, der die Mittel herstellte, bewarb und verkaufte.
    
==Werke==
 
==Werke==
8.396

Bearbeitungen

Navigationsmenü