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| ==Die Rolle der Zuwendung und des homöopathischen Beratungsgesprächs== | | ==Die Rolle der Zuwendung und des homöopathischen Beratungsgesprächs== |
− | Wie entscheidend die Rolle eines Beratungsgesprächs für die Wirksamkeit einer Therapie (homöopathischer Art oder nicht) sein kann, zeigt eine Untersuchung der Rheumatologin Sarah Brien von der "Complementary and Integrated Medicine Research Unit" am Aldermoor Health Centre in Southamptom aus dem Jahre 2010 bei einer Kleinstudie. In der randomisierten und bei der Medikamentengabe doppelt verblindeten und [[placebo]]kontrollierten Studie bei 83 Patienten mit stabiler, konventionell behandelter rheumatoider Arthritis (''Rheuma'') hat sie versucht, zu ergründen, ob die Homöopathie wirkt und wenn ja warum. | + | Wie entscheidend die Rolle eines Beratungsgesprächs für die Wirksamkeit einer Therapie (homöopathischer Art oder nicht) sein kann, zeigt eine Untersuchung der Rheumatologin Sarah Brien von der "Complementary and Integrated Medicine Research Unit" am Aldermoor Health Centre in Southamptom aus dem Jahre 2010 bei einer Kleinstudie. In der randomisierten und bei der Medikamentengabe doppelt verblindeten und [[placebo]]kontrollierten Studie bei 83 Patienten mit stabiler, konventionell behandelter rheumatoider Arthritis (''Rheuma'') hat sie versucht, zu ergründen, ob die Homöopathie wirkt und wenn ja warum.<ref>Sarah Brien, Laurie Lachance, Phil Prescott, Clare McDermott, George Lewith: ''Homeopathy has clinical benefits in rheumatoid arthritis patients that are attributable to the consultation process but not the homeopathic remedy: a randomized controlled clinical trial'', 13.11.2010, Rheumatology (2010) doi: 10.1093/rheumatology/keq234</ref> [http://rheumatology.oxfordjournals.org/content/early/2010/11/08/rheumatology.keq234.full Volltext] |
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− | Sie bildete zwei Gruppen, eine in der die Patienten konventionell beraten wurden und eine, in der eine aufwändigere homöopathische Beratung erfolgte. Die Patienten in der Gruppe mit herkömmlicher medizinischer Beratung wurden dann weiter randomisiert: Sie erhielten entweder die von dem Homöopathen empfohlene homöopathische Komplextherapie oder ein Placebopräparat in identischer Aufmachung. In der Gruppe, in der homöopathisch beraten wurde, wurden die Patienten bei der Medikation sogar in drei Gruppen randomisiert, nämlich Placebo, Komplexbehandlung oder individuelle Zubereitung.
| + | Die Autorengruppe bildete zwei Gruppen, eine in der die Patienten konventionell beraten wurden und eine, in der eine aufwändigere homöopathische Beratung erfolgte. Die Patienten in der Gruppe mit herkömmlicher medizinischer Beratung wurden dann weiter randomisiert: Sie erhielten entweder die von dem Homöopathen empfohlene homöopathische Komplextherapie oder ein Placebopräparat in identischer Aufmachung. In der Gruppe, in der homöopathisch beraten wurde, wurden die Patienten bei der Medikation sogar in drei Gruppen randomisiert, nämlich Placebo, Komplexbehandlung oder individuelle Zubereitung. |
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| Die Ergebnisse sind nachzulesen in der Zeitschrift "Rheumatology". Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den insgesamt fünf Gruppen bei der Frage nach den primären Endpunkten der Studie (entsprachend der klassischen Rheumatologie: Verbesserung des Standardscore ACR und der globalen Selbsteinschätzung des Patienten auf Monatsbasis). Bei den sekundären Endpunkten: Schmerzempfinden, Zahl der geschwollenen Gelenke, Patientenselbsteinschätzung auf Wochenbasis und Stimmung gab es dagegen jeweils signifikante Vorteile für jene Patienten, die homöopathisch beraten wurden im Vergleich zu jenen, die nur herkömmlich beraten wurden. Es war also gleichgültig, ob die Patienten Placebo, Komplexhomöopathie oder individuell zubereitete homöopathische Medikamente erhielten, solange sie nur vorher homöopathisch beraten wurden. | | Die Ergebnisse sind nachzulesen in der Zeitschrift "Rheumatology". Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den insgesamt fünf Gruppen bei der Frage nach den primären Endpunkten der Studie (entsprachend der klassischen Rheumatologie: Verbesserung des Standardscore ACR und der globalen Selbsteinschätzung des Patienten auf Monatsbasis). Bei den sekundären Endpunkten: Schmerzempfinden, Zahl der geschwollenen Gelenke, Patientenselbsteinschätzung auf Wochenbasis und Stimmung gab es dagegen jeweils signifikante Vorteile für jene Patienten, die homöopathisch beraten wurden im Vergleich zu jenen, die nur herkömmlich beraten wurden. Es war also gleichgültig, ob die Patienten Placebo, Komplexhomöopathie oder individuell zubereitete homöopathische Medikamente erhielten, solange sie nur vorher homöopathisch beraten wurden. |