| Die esoterische Vorstellung einer tatsächlich nährenden "Lichtnahrung" ist Thema auch in der [[Anthroposophie]]. Mehrere aktive Anthroposophen behaupten ohne herkömmliche, chemisch gebundene Energie zu leben und verweisen dabei auf Licht bzw eine Lichtnahrung. Zu nennen sich hier beispielsweise [[Michael Werner]] und [[Judith von Halle]]. Belege für ihre Behauptungen existieren jedoch nicht, eine medizinische Untersuchung bei Werner ergab keinen Hinweis für eine derartige Behauptung sondern im Gegenteil für eine herkömmliche Fastenperiode. In anthroposophischen Kreisen stiesen die Werke und Vorträge von Werner und von Von Halle auf Interesse, teilweise aber auch auf Ablehnung. Von Halle gelang es sogar einen Vortrag im "großen Saal" des Quasi-Heiligtums Goetheanum zu halten. Auch die Medizin-Sektion am Dornacher Goetheanum beschäftigte sich mit dem Thema und gab eine Stellungsnahme heraus.<ref>http://www.medsektion-goetheanum.org/files/pdf/lichtnahrung_stellungnahm_312.pdf</ref> Darin stellen die Autoren eine weit hergeholte Hypothese auf, nach der eine ''naturwissenschaftliche Erklärung für Lichtnahrung nur'' über Modelle einer ''neuen Physik'' möglich seien, bei der eine ''Informationsübertragung auf subatomarer Ebene über Strings oder andere Schwingungsmuster'' stattfinde, die in "Materie" umgewandelt würde, unter Berufung auf Carlos Rubbia und Albert Einstein. Die sehr viel naheliegendere Erklärung über einen Betrug (immerhin bei fast allen modernen angeblichen Nahrungslosen zu beobachten), Geltungsdrang oder einer nicht selbst akzeptierten Esstörung wird nicht erörtert. Zu verlockend erscheint das esoterische Konzept. | | Die esoterische Vorstellung einer tatsächlich nährenden "Lichtnahrung" ist Thema auch in der [[Anthroposophie]]. Mehrere aktive Anthroposophen behaupten ohne herkömmliche, chemisch gebundene Energie zu leben und verweisen dabei auf Licht bzw eine Lichtnahrung. Zu nennen sich hier beispielsweise [[Michael Werner]] und [[Judith von Halle]]. Belege für ihre Behauptungen existieren jedoch nicht, eine medizinische Untersuchung bei Werner ergab keinen Hinweis für eine derartige Behauptung sondern im Gegenteil für eine herkömmliche Fastenperiode. In anthroposophischen Kreisen stiesen die Werke und Vorträge von Werner und von Von Halle auf Interesse, teilweise aber auch auf Ablehnung. Von Halle gelang es sogar einen Vortrag im "großen Saal" des Quasi-Heiligtums Goetheanum zu halten. Auch die Medizin-Sektion am Dornacher Goetheanum beschäftigte sich mit dem Thema und gab eine Stellungsnahme heraus.<ref>http://www.medsektion-goetheanum.org/files/pdf/lichtnahrung_stellungnahm_312.pdf</ref> Darin stellen die Autoren eine weit hergeholte Hypothese auf, nach der eine ''naturwissenschaftliche Erklärung für Lichtnahrung nur'' über Modelle einer ''neuen Physik'' möglich seien, bei der eine ''Informationsübertragung auf subatomarer Ebene über Strings oder andere Schwingungsmuster'' stattfinde, die in "Materie" umgewandelt würde, unter Berufung auf Carlos Rubbia und Albert Einstein. Die sehr viel naheliegendere Erklärung über einen Betrug (immerhin bei fast allen modernen angeblichen Nahrungslosen zu beobachten), Geltungsdrang oder einer nicht selbst akzeptierten Esstörung wird nicht erörtert. Zu verlockend erscheint das esoterische Konzept. |
− | Die Medsektion des Goetheanum beruft sich aber auch auf [[Rudolf Steiner]] selbst, dem Erfinder des anthroposophischen Landbaus. Michael Werner und Anthroposoph Stöckli verweisen auf ein Steiner-Wort von 1923, in dem dieser sich auf die Nahrungsaufnahme von Kartoffeln bezog. Nach Steiner solle es nicht darum gehen ''..die Kartoffel aufzunehmen, sondern darum, dass sie in unserem Körper etwas anregt. Und indem wir die Kartoffel wieder aus dem Körper hinaustreiben, kommt uns aus dem Äther – nicht aus dem festen Stoff – dasjenige entgegen, was uns aufbaut. Was wir essen, essen wir bloß, damit wir eine Anregung haben.''<ref>Steiner R: GA350, 18.7.1923</ref> | + | Die Medsektion des Goetheanum beruft sich aber auch auf [[Rudolf Steiner]] selbst, dem Erfinder des anthroposophischen Landbaus. Michael Werner und Anthroposoph Thomas Stöckli verweisen auf ein Steiner-Wort von 1923, in dem dieser sich auf die Nahrungsaufnahme von Kartoffeln bezog. Nach Steiner solle es nicht darum gehen ''..die Kartoffel aufzunehmen, sondern darum, dass sie in unserem Körper etwas anregt. Und indem wir die Kartoffel wieder aus dem Körper hinaustreiben, kommt uns aus dem Äther – nicht aus dem festen Stoff – dasjenige entgegen, was uns aufbaut. Was wir essen, essen wir bloß, damit wir eine Anregung haben.''<ref>Steiner R: GA350, 18.7.1923</ref> |