| [[image:Wuenschelrutenreport02.png|thumb|250px|Analyse von J.T. Enright.<ref name="Enright">[http://www.csicop.org/si/show/testing_dowsing_the_failure_of_the_munich_experiments/ J.T. Enright: Testing Dowsing: The Failure of the Munich Experiments. Skeptical Inquirer 23.1, January/February 1999]</ref> Oben: Alle 843 Ergebnisse des Scheunen-Experiments; nach rechts ist die tatsächliche Position der zu ortenden Wasserleitung aufgetragen, nach oben die von den Rutengängern lokalisierte Position. Mitte: Resultat eines fiktiven perfekten Rutengängers. Unten: Resultat des angeblich sehr signififikante Ergebnisse liefernden Rutengängers Nr. 99 in der gleichen Darstellung.]] | | [[image:Wuenschelrutenreport02.png|thumb|250px|Analyse von J.T. Enright.<ref name="Enright">[http://www.csicop.org/si/show/testing_dowsing_the_failure_of_the_munich_experiments/ J.T. Enright: Testing Dowsing: The Failure of the Munich Experiments. Skeptical Inquirer 23.1, January/February 1999]</ref> Oben: Alle 843 Ergebnisse des Scheunen-Experiments; nach rechts ist die tatsächliche Position der zu ortenden Wasserleitung aufgetragen, nach oben die von den Rutengängern lokalisierte Position. Mitte: Resultat eines fiktiven perfekten Rutengängers. Unten: Resultat des angeblich sehr signififikante Ergebnisse liefernden Rutengängers Nr. 99 in der gleichen Darstellung.]] |
− | Der '''Wünschelruten-Report''' ist eine 1989 erschienene, umstrittene Veröffentlichung von [[Herbert L. König]] und dessen Professorenkollegen Hans-Dieter Betz (geb. 1940) von der Ludwig-Maximilians-Universität München,<ref>H.L. König, H.-D. Betz: Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report. Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht. Betz, Schondorf 1989. ISBN-13: 978-3923819058</ref> die aus einem Forschungsvorhaben hervorgegangen ist, das vom damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) mit rund 400.000 DM gefördert wurde. Das Vorhaben trug den Titel ''Errichtung und Betrieb von Testanordnungen mit künstlichen Feldern niedriger Energie zum Studium der Reaktionen in biologischen Makrosystemen'' und sollte den [[Wünschelrute]]n-Effekt wissenschaftlich untersuchen. Presseberichten zufolge waren das Vorhaben und die Vergabe ausgerechnet an König und Betz umstritten, weil beide Forscher Wünschelruten-Phänomene von vornherein als Tatsache ansahen, die "keinesfalls zu leugnen" seien.<ref>Übersinnliches Kribbeln. Der Spiegel 10/1987, 237-240</ref> | + | Der '''Wünschelruten-Report''' ist eine 1989 erschienene, umstrittene Veröffentlichung von [[Herbert L. König]] (1925 - 1996) von der TU München und dessen Professorenkollegen Hans-Dieter Betz (geb. 1940) von der Ludwig-Maximilians-Universität München,<ref>H.L. König, H.-D. Betz: Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report. Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht. Betz, Schondorf 1989. ISBN-13: 978-3923819058</ref> die aus einem Forschungsvorhaben hervorgegangen ist, das vom damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) mit rund 400.000 DM gefördert wurde. Das Vorhaben trug den Titel ''Errichtung und Betrieb von Testanordnungen mit künstlichen Feldern niedriger Energie zum Studium der Reaktionen in biologischen Makrosystemen'' und sollte den [[Wünschelrute]]n-Effekt wissenschaftlich untersuchen. Presseberichten zufolge waren das Vorhaben und die Vergabe ausgerechnet an König und Betz umstritten, weil beide Forscher Wünschelruten-Phänomene von vornherein als Tatsache ansahen, die "keinesfalls zu leugnen" seien.<ref>Übersinnliches Kribbeln. Der Spiegel 10/1987, 237-240</ref> |
− | Von anderer Seite wurden das Versuchsdesign, die Durchführung der Experimente und deren Auswertung als unzulänglich bemängelt.<ref>Der Wünschelruten-Report. Kritische Stellungnahme zu einem umstrittenen Forschungsprojekt. Skeptiker 4/89, 11-20</ref><ref>[http://www.geophys.uni-stuttgart.de/erdstrahlen/ref3.htm Anmerkungen von E. Wielandt (Institut für Geophysik, Universität Stuttgart) zum Wünschelruten-Report]</ref> Die Datenlage sei dürftig und die Doppelverblindung der angeblich erfolgreichen Laufstegversuche "höchst zweifelhaft". Die ausführlichsten Analysen stammen von dem US-amerikanischen Biologen Jim T. Enright.<ref name="Enright"/> Enright kritisiert beispielsweise, dass die Autoren die Ergebnisse in unüblicher Weise grafisch darstellen und dies selektiv für einzelne Rutengänger, die sich als vermeintlich besonders begabt herausgestellt hätten. Die Darstellungen könnten zwar den visuellen Eindruck geben, dass z.B. der "beste" Rutengänger (Nr. 99) beim "Scheunenexperiment" eine sehr hohe Trefferrate erzielt hat, eine Auswertung mit Standardverfahren der Statistik, wie sie bei derartigen Experimenten angebracht ist, bestätige dieses Ergebnis aber nicht. Die Schlussfolgerung von König und Betz, dass einzelne Rutengänger bemerkenswert erfolgreich gewesen seien, sei absolut nicht gerechtfertigt. | + | Von anderer Seite wurden das Versuchsdesign, die Durchführung der Experimente und deren Auswertung als unzulänglich bemängelt.<ref>Der Wünschelruten-Report. Kritische Stellungnahme zu einem umstrittenen Forschungsprojekt. Skeptiker 4/89, 11-20</ref><ref>[http://www.geophys.uni-stuttgart.de/erdstrahlen/ref3.htm Anmerkungen von E. Wielandt (Institut für Geophysik, Universität Stuttgart) zum Wünschelruten-Report]</ref> Die Datenlage sei dürftig und die Doppelverblindung der angeblich erfolgreichen Laufstegversuche "höchst zweifelhaft". Die ausführlichsten Analysen stammen von dem US-amerikanischen Biologen Jim T. Enright.<ref name="Enright"/> Enright kritisiert beispielsweise, dass die Autoren die Ergebnisse in unüblicher Weise grafisch darstellen und dies selektiv für einzelne Rutengänger, die sich als vermeintlich besonders begabt herausgestellt haben. Die Darstellungen könnten zwar den visuellen Eindruck geben, dass z.B. der "beste" Rutengänger (Nr. 99) beim "Scheunenexperiment" eine sehr hohe Trefferrate erzielt hat, eine Auswertung mit Standardverfahren der Statistik, wie sie bei derartigen Experimenten angebracht ist, bestätige dieses Ergebnis aber nicht. Die Schlussfolgerung von König und Betz, dass einzelne Rutengänger bemerkenswert erfolgreich gewesen seien, sei daher absolut nicht gerechtfertigt. |