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| Ausschlaggebend für das Interesse der Öffentlichkeit am Alten Ägypten waren zahlreiche Artefakte, die außer Landes nach Europa oder Amerika gebracht wurden. Die Entdeckung des Grabes des Tutanchamun im Tal der Könige im Jahr 1922 verstärkte das Interesse. Durch die Öffnung der Grabkammer im Jahr 1923 nahm die bereits entstandene Ägyptomanie weiter zu. Einen guten Nährboden für den Glauben an einen Fluch bereitete zu dieser Zeit das große Interesse an Übersinnlichem, [[Okkultismus|Okkultem]] sowie der ägyptischen Religion. [[Spiritismus|Spiritistische Sitzungen]] waren Bestandteil gesellschaftlicher Veranstaltungen. Sogar Lord Carnarvon war Mitglied der Londoner „Spiritistischen Gesellschaft“. So waren zum Beispiel auch die hieroglyphischen Texte und Zaubersprüche durch Champollions Übersetzungen inzwischen zwar jedermann zugänglich, jedoch gab es hierzu keine erläuternden Kommentare. Dies führte zu zahlreichen Missverständnissen und Fehlinterpretationen der Inhalte der ägyptischen Theologie. Hinzu kamen der Unmut und das Unbehagen über die Archäologen, die hier ein Grab öffneten und den Toten offenbar nicht respektierten und das Grab schändeten. In diesem Zusammenhang bestanden Unsicherheiten darüber, ob die Alten Ägypter nicht vielleicht ungeahnte Kräfte besaßen, die die Toten schützen sollten. | | Ausschlaggebend für das Interesse der Öffentlichkeit am Alten Ägypten waren zahlreiche Artefakte, die außer Landes nach Europa oder Amerika gebracht wurden. Die Entdeckung des Grabes des Tutanchamun im Tal der Könige im Jahr 1922 verstärkte das Interesse. Durch die Öffnung der Grabkammer im Jahr 1923 nahm die bereits entstandene Ägyptomanie weiter zu. Einen guten Nährboden für den Glauben an einen Fluch bereitete zu dieser Zeit das große Interesse an Übersinnlichem, [[Okkultismus|Okkultem]] sowie der ägyptischen Religion. [[Spiritismus|Spiritistische Sitzungen]] waren Bestandteil gesellschaftlicher Veranstaltungen. Sogar Lord Carnarvon war Mitglied der Londoner „Spiritistischen Gesellschaft“. So waren zum Beispiel auch die hieroglyphischen Texte und Zaubersprüche durch Champollions Übersetzungen inzwischen zwar jedermann zugänglich, jedoch gab es hierzu keine erläuternden Kommentare. Dies führte zu zahlreichen Missverständnissen und Fehlinterpretationen der Inhalte der ägyptischen Theologie. Hinzu kamen der Unmut und das Unbehagen über die Archäologen, die hier ein Grab öffneten und den Toten offenbar nicht respektierten und das Grab schändeten. In diesem Zusammenhang bestanden Unsicherheiten darüber, ob die Alten Ägypter nicht vielleicht ungeahnte Kräfte besaßen, die die Toten schützen sollten. |
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| + | ===Die Tontafel=== |
| + | Eine mysteriöse Tontafel, die angeblich bei der Öffnung von Tutanchamuns Grab (KV62) durch Howard Carter gefunden wurde und auf der ein Fluch gestanden haben soll, brachte die Geschichte vom Fluch aufgrund der später folgenden Ereignisse und des allgemeinen Aberglaubens schließlich ins Rollen. Über den Fundort dieser Tontafel in KV62 gibt es unterschiedliche Schilderungen: Zum einen heißt es, sie befand sich zu Füßen der beiden Grabwächterfiguren im Vorraum des Grabes (am Durchgang zur Grabkammer?); ein anderes Mal wurde sie am Grabeingang gefunden (4. November 1922 oder später). |
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| + | Die Übersetzung der Inschrift der Tafel wurde u. a. Sir Alan Gardiner zugeschrieben. Gardiner traf am 2. Januar 1923 in Luxor ein und untersuchte ab dem folgenden Tag die in der Vorkammer gefundenen Texte. Seine Übersetzung der Inschrift soll gelautet haben: |
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| + | :''Death shall come on swift wings to him that toucheth the tomb of the pharaoh''. |
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| + | Übersetzt: |
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| + | :''Der Tod wird auf schnellen Schwingen zu demjenigen kommen, der die Ruhe des Pharao stört''. |
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| + | Etwas abweichend wird auch angegeben: |
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| + | :''Der Tod soll den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharao stört.'' |
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| + | Danach sei die Tontafel verschwunden und niemand habe sie je wieder gesehen. Anderen Autoren zufolge hat die Tafel hingegen nie existiert. Die archäologische Wissenschaft hält sie für eine reine Erfindung, da es keinerlei Fotos hiervon gibt, obwohl die Funde im Grab fotografisch dokumentiert und mit Fundnummern registriert wurden. Auch Howard Carters Aufzeichnungen enthalten keinerlei Notizen zu einer derartigen Tontafel. |
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| + | Philipp Vandenberg schreibt hierzu ohne Quellenangaben, die Tontafel sei aus Rücksicht auf den Aberglauben der einheimischen Arbeiter aus den Protokollen der Grabung gestrichen worden und seitdem verschollen. Der Fluch tauche zudem ein weiteres Mal in abgewandelter Form auf der Rückseite einer magischen Figur in der Hauptkammer auf: Ich bin es, der den Grabräuber zurückweist mit der Flamme der Wüste. Ich bin es, der das Grab des Tut-ench-Amun schützt. |
| + | Wortwahl und Formulierung sind im Vergleich zu anderen ägyptischen Texten, die als Grabflüche anzusehen sind, untypisch und deshalb eher unägyptisch. Das hier gezeichnete Bild des „''Todes mit Schwingen''“ wäre mit dieser Tontafel zum ersten Mal belegt. |
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| ==Quellenverzeichnis== | | ==Quellenverzeichnis== |