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| Auch in der seriösen Wissenschaft wird eine Reduzierung der Tierversuche abgestrebt. Allerdings sind Tierversuche in vielen Bereichen der Forschung unentbehrlich, so dass ein völliger Verzicht nicht möglich ist. So können neue Medikamente ohne Tierversuche erst gar nicht bis zum Stadium der klinischen Versuche entwickelt werden. Erkenntnisse aus Tierversuchen, wie z.B. die mittlere letale Dosis (LD50) können weder an Gewebekulturen noch am Menschen getestet werden. Das heißt, die Mehrzahl der Medikamente einschließlich der Impfstoffe gäbe es ohne Tierversuche nicht. Ebenso wären viele Erkenntnisse der Grundlagenforschung nicht möglich. | | Auch in der seriösen Wissenschaft wird eine Reduzierung der Tierversuche abgestrebt. Allerdings sind Tierversuche in vielen Bereichen der Forschung unentbehrlich, so dass ein völliger Verzicht nicht möglich ist. So können neue Medikamente ohne Tierversuche erst gar nicht bis zum Stadium der klinischen Versuche entwickelt werden. Erkenntnisse aus Tierversuchen, wie z.B. die mittlere letale Dosis (LD50) können weder an Gewebekulturen noch am Menschen getestet werden. Das heißt, die Mehrzahl der Medikamente einschließlich der Impfstoffe gäbe es ohne Tierversuche nicht. Ebenso wären viele Erkenntnisse der Grundlagenforschung nicht möglich. |
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− | In welchem Maße Alternativmethoden Tierversuche in naher Zukunft ersetzen können, ist umstritten. Zumindest für den Bereich der Kosmetikforschung ist ein vollständiger Ersatz der Sicherheitsprüfungen am Tier durch alternative Testverfahren vorgesehen.<ref name='drze'>http://www.drze.de/im-blickpunkt/tierversuche-in-der-forschung</ref> | + | In welchem Maße zukünftig Alternativmethoden Tierversuche ersetzen können, ist umstritten. Zumindest für den Bereich der Kosmetikforschung ist ein vollständiger Ersatz der Sicherheitsprüfungen am Tier durch alternative Testverfahren vorgesehen.<ref name='drze'>http://www.drze.de/im-blickpunkt/tierversuche-in-der-forschung</ref> |
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− | Trotzdem können auch zukünftig Tierversuche, vor allem in Medikamentenprüfungen, nicht vollständig ersetzbar sein. Die Komplexität eines intakten Organismus ist notwendig, um alle Wirkungen eines Stoffes zu überprüfen. So ist im Bereich der neurobiologischen Grundlagenforschung sowie der Infektionsforschung laut einiger Wissenschaftler die Forschung an nicht menschlichen Primaten (keine Menschenaffen) bislang noch unersetzbar.<ref name='drze'></ref> | + | Trotzdem können Tierversuche, vor allem in Medikamentenprüfungen, nicht vollständig ersetzbar sein. Die Komplexität eines intakten Organismus ist notwendig, um alle Wirkungen eines Stoffes zu überprüfen. So ist im Bereich der neurobiologischen Grundlagenforschung sowie der Infektionsforschung laut einiger Wissenschaftler die Forschung an nicht menschlichen Primaten (keine Menschenaffen) bislang noch unersetzbar.<ref name='drze'></ref> |
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| + | Die Ärzte gegen Tierversuche begründen ihre Auffassungen damit, dass die am Tier gewonnenen Erkenntnisse nicht auf den Menschen übertragbar und deshalb überwiegend nutzlos sind. Dieser Vorwurf zielt sowohl auf die in der Grundlagenforschung (z. B. am "Maus-Modell") gewonnenen Erkenntnisse, als auch auf die Ergebnisse von Medikamentenprüfungen an Tieren. Es wird dikutiert, ob unterschiedliche Spezies (wie Mensch und Maus) wegen der strukturellen und funktionellen Gleichartigkeit vieler Organe auf gleiche Stoffe gleich reagieren, oder ob die Wirkweise von Stoffen im Organismus in stärkerem Maße speziesspezifisch ist. Wäre Letzteres der Fall, böten beispielsweise Stoffprüfungen am Tier nur eine vermeintliche Sicherheit. In der Geschichte finden sich Belege für beide Auffassungen: Verschiedentlich wurden Forscher durch die Ergebnisse von Tierversuchen zu falschen Forschungshypothesen verleitet (z. B. bei der Forschung an Poliomyelitis (Kinderlähmung) oder bei der Prüfung der Produktsicherheit in falscher Sicherheit gewiegt (wie im Fall von Contergan). In anderen Fällen erwiesen sich die im Tierversuch beobachteten Wirkeffekte als auf den Menschen übertragbar.<ref name='drze'></ref> |
| + | Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die zentrale Selbstverwaltungseinrichtung der Wissenschaft in Deutschland, geht davon aus, dass durch einen Tierversuch "erwünschte und etwa 70% der unerwünschten Wirkungen, die den Menschen betreffen" vorhersagbar sind <ref>(DFG (2004): Tierversuche in der Forschung. Bonn: Lemmens Verlags- und Mediengesellschaft, 2004: 18)</ref>. |
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| ==Gesetzliche Grundlagen des Tierschutzes== | | ==Gesetzliche Grundlagen des Tierschutzes== |