Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
920 Bytes hinzugefügt ,  10:31, 3. Sep. 2010
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 10: Zeile 10:     
==Beispiele für Wunder-Hifi-Produkte mit unhaltbaren Versprechen==
 
==Beispiele für Wunder-Hifi-Produkte mit unhaltbaren Versprechen==
===CD/DVD-Conditioner und andere Wunderprodukte===
+
===CD/DVD-Conditioner und ähnliche Wunderprodukte===
Dabei handelt es sich um Geräte und Produkte die nachträglich die Qualität aufgezeichneter Daten auf CDs oder DVDs erhöhen sollen.<ref>www.teeundmusik.de/images/lads_stereo_12_2008.jpg</ref> Auch ist ein "Original Transformer" erhältlich, der als ein Zauberstab aus einer Bronzelegierung mit "besonders feiner kristalliner Metallstruktur" beschrieben wird. Er wird sogar einzeln in Handarbeit getestet. Auf damit abgeriebenen CDs, Kabel, Stecker oder Lautsprecherchassis wird "Energie" übertragen. Das führt laut Hersteller zu einer deutlichen Klangverbesserung. Insbesondere Frauenstimmen auf der CD sollen davon profitieren.
+
Dabei handelt es sich um Geräte und Produkte, die nachträglich die Qualität aufgezeichneter Daten auf CDs oder DVDs erhöhen sollen.<ref>www.teeundmusik.de/images/lads_stereo_12_2008.jpg</ref> Die Vorstellung, durch Manipulationen an CDs den Klang zu verbessern, ist jedoch technisch absurd.
 +
 
 +
* "Entmagnetisierer" für CDs. Da eine CD keinerlei ferromagnetische Bestandteile enthält, gibt es an ihr nichts zu (ent)magnetisieren. Doch selbst wenn das möglich wäre ist nicht plausibel, wie dadurch die optisch und digital gespeicherte Information beeinflusst werden sollte. Die Geräte kosten 400 bis 500 Euro. Ein 2200&nbsp;Euro teures Gerät namens Furutech Demag soll auch herkömmliche Schallplatten entmagnetisieren.
 +
* Gelegentlich wird behauptet, die Wiedergabe würde sich verbessern, wenn man die Außenkante einer CD abschrägt. Eine Vorrichtung dafür kostet knapp 500 Euro, durch das Anschleifen würde "vagabundierendes Laserlicht" des Abstastlasers "ins Abseits" geleitet und der Klang "luftiger, räumlicher, freier".
 +
* Auch ist ein "Original Transformer" erhältlich, der als ein Zauberstab aus einer Bronzelegierung mit "besonders feiner kristalliner Metallstruktur" beschrieben wird. Er wird sogar einzeln in Handarbeit getestet. Auf damit abgeriebenen CDs, Kabel, Stecker oder Lautsprecherchassis wird "Energie" übertragen. Das führt laut Hersteller zu einer deutlichen Klangverbesserung. Insbesondere Frauenstimmen auf der CD sollen davon profitieren.  
    
==Beispiele für extrem überteuerte Hifi-Produkte mit nur geringem zusätzlichen Nutzen==
 
==Beispiele für extrem überteuerte Hifi-Produkte mit nur geringem zusätzlichen Nutzen==
 
===Kabel-Voodoo===
 
===Kabel-Voodoo===
*Lautsprecherkabel. Es sind Lautsprecherkabel im Handel, die einen unnötig großen Leiterquerschnitt aufweisen oder aus unnötig teuren Materialien ("Reinsilber-Kabel") hergestellt werden. Bestrebungen, den Widerstand der Lautsprecherkabel wesentlich unter 1&nbsp;&Omega; (Ohm) zu senken, sind aber schon deshalb technisch unsinnig, weil in Reihe mit den Anschlüssen immer der ohmsche Widerstand des Lautsprechers liegt (also der Kupferwiderstand der Schwingspule). bei einem 8-Ohm-Lautsprecher beträgt dieser typisch 3 bis 4&nbsp;&Omega;. Für die üblichen Kabellängen im Wohnzimmer reicht deshalb ein Leiterquerschnitt von 1,5&nbsp;mm<sup>2</sup> völlig aus. Die Kapazität zwischen den Leitern eines Lautsprecherkabels kann ebenfalls vernachlässigt werden. Ein 10&nbsp;m langes Kabel hat eine Kapazität von vielleicht 1&nbsp;nF und damit selbst bei 20&nbsp;kHz noch einen kapazitiven Widerstand von etwa 8&nbsp;k&Omega; und ist damit gegenüber der parallel liegenden Quellimpedanz des Verstärkers von meist unter 1&nbsp;&Omega; irrelevant. Auch die Induktivität des Kabels spielt keine Rolle, und zwar schon allein deshalb, weil sie im Ersatzschaltbild in Serie mit der sehr viel größeren Induktivität der Schwingspule des Lautsprechers liegt.<ref>M. Zollner, E. Zwicker: Elektroakustik. 3. Auflage, Kap. 6 "Betriebsverhalten von realen Wandlern". Springer-Verlag 1993</ref> Manche Hersteller verkaufen auch so genannte "aktive Lautsprecherkabel" oder es wird ein absurdes Konzept von klanglich "eingebrannten" Kabeln vertreten, die sich von baugleichen Kabeln durch einen besseren Höreindruck unterscheiden würden.<br>Für den Niederfrequenzbereich ist auch der aus der Hochfrequenztechnik bekannte Skineffekt unerheblich.
+
*Lautsprecherkabel. Es sind Lautsprecherkabel im Handel, die einen unnötig großen Leiterquerschnitt aufweisen oder aus unnötig teuren Materialien ("Reinsilber-Kabel") hergestellt werden. Bestrebungen, den Widerstand der Lautsprecherkabel wesentlich unter 1&nbsp;&Omega; (Ohm) zu senken, sind aber schon deshalb technisch unsinnig, weil in Reihe mit den Anschlüssen immer der ohmsche Widerstand des Lautsprechers liegt (also der Kupferwiderstand der Schwingspule). bei einem 8-Ohm-Lautsprecher beträgt dieser typisch 3 bis 4&nbsp;&Omega;. Für die üblichen Kabellängen im Wohnzimmer reicht deshalb ein Leiterquerschnitt von 1,5&nbsp;mm<sup>2</sup> völlig aus. Die Kapazität zwischen den Leitern eines Lautsprecherkabels kann entgegen den Behauptungen einiger Hifi-Enthusiasten ebenfalls vernachlässigt werden. Ein 10&nbsp;m langes Kabel hat eine Kapazität von vielleicht 1&nbsp;nF. Damit ist beträgt der kapazitive Widerstand zwischen den Adern selbst bei 20&nbsp;kHz noch etwa 8&nbsp;k&Omega; und ist damit gegenüber der parallel liegenden Quellimpedanz des Verstärkers von weit unter 1&nbsp;&Omega; irrelevant. Auch die Induktivität des Kabels spielt keine Rolle, und zwar schon allein deshalb, weil sie im Ersatzschaltbild in Serie mit der sehr viel größeren Induktivität der Schwingspule des Lautsprechers liegt.<ref>M. Zollner, E. Zwicker: Elektroakustik. 3. Auflage, Kap. 6 "Betriebsverhalten von realen Wandlern". Springer-Verlag 1993</ref> Manche Hersteller verkaufen auch so genannte "aktive Lautsprecherkabel" oder es wird ein absurdes Konzept von klanglich "eingebrannten" Kabeln vertreten, die sich von baugleichen Kabeln durch einen besseren Höreindruck unterscheiden würden.<br>Für den Niederfrequenzbereich ist auch der aus der Hochfrequenztechnik bekannte Skineffekt unerheblich.
 
*Kabelklang. Es werden Kabel zur Verbindung von Heimelektronikkomponenten beworben, denen vom Hersteller bestimmte Wundereigenschaften zugesagt werden. So gibt es Kabel, bei deren Einsatz es zu einer Erhöhung der Dynamik käme, oder einer "verbesserten Tiefenstaffelung" oder "besonders guten Räumlichkeit". Bei Kabeln mit niedriger Leitungskapazität und einem sehr dünnen Innenleiter kann es bei "hochohmigen" Anwendungen (z.B. Röhrentechnik) zu einem "Mikrofonieeffekt" durch das Kabel selbst kommen.
 
*Kabelklang. Es werden Kabel zur Verbindung von Heimelektronikkomponenten beworben, denen vom Hersteller bestimmte Wundereigenschaften zugesagt werden. So gibt es Kabel, bei deren Einsatz es zu einer Erhöhung der Dynamik käme, oder einer "verbesserten Tiefenstaffelung" oder "besonders guten Räumlichkeit". Bei Kabeln mit niedriger Leitungskapazität und einem sehr dünnen Innenleiter kann es bei "hochohmigen" Anwendungen (z.B. Röhrentechnik) zu einem "Mikrofonieeffekt" durch das Kabel selbst kommen.
 
*Netzkabel. Auch für die wenigen Meter von Verstärker zur Steckdose werden spezielle Kabel angeboten. Selbst unter Annahme einer "Hochleistungsparty" oder Veranstaltung, bei der zweimal 400 Watt eingesetzt werden, ergeben sich bei 1400 Watt Gesamtleistungsaufnahme Spitzenströme von weniger als 7&nbsp;A aus dem Netz und bei einem üblichen zwei Meter langen Netzkabel von 0,75&nbsp;mm<sup>2</sup> ergibt sich ein nur sehr geringer und "unhörbarer" Spannungsabfall von 0,6 Volt.
 
*Netzkabel. Auch für die wenigen Meter von Verstärker zur Steckdose werden spezielle Kabel angeboten. Selbst unter Annahme einer "Hochleistungsparty" oder Veranstaltung, bei der zweimal 400 Watt eingesetzt werden, ergeben sich bei 1400 Watt Gesamtleistungsaufnahme Spitzenströme von weniger als 7&nbsp;A aus dem Netz und bei einem üblichen zwei Meter langen Netzkabel von 0,75&nbsp;mm<sup>2</sup> ergibt sich ein nur sehr geringer und "unhörbarer" Spannungsabfall von 0,6 Volt.
81.394

Bearbeitungen

Navigationsmenü