Zeile 9: |
Zeile 9: |
| Mediale Unterstützung und Lob erhielt "Die Bandbreite" von der DVU-nahen Webseite "Deutschlandpolitik", der Webseite des rechtsextremistischen Netzwerks Altermedia, sowie auch beim rechtsoffenen teilkommerziellen und anonymen Blog [[Alles Schall und Rauch]]. Für ein Interview mit der rechten Zeitschrift "Junge Freiheit" war das Duo 2007 ebenfalls zu haben. | | Mediale Unterstützung und Lob erhielt "Die Bandbreite" von der DVU-nahen Webseite "Deutschlandpolitik", der Webseite des rechtsextremistischen Netzwerks Altermedia, sowie auch beim rechtsoffenen teilkommerziellen und anonymen Blog [[Alles Schall und Rauch]]. Für ein Interview mit der rechten Zeitschrift "Junge Freiheit" war das Duo 2007 ebenfalls zu haben. |
| | | |
− | Auch zu Verschwörungserfinder [[Gerhard Wisnewski]] gibt es wechselseitig profitable Beziehungen. So räumt er der Band in einem seiner Bücher 10 Seiten Platz ein. Im Gegenzug wird ein Wisnewski-Buch dann auf der Bandbreite-Website beworben. | + | Auch zu Verschwörungserfinder [[Gerhard Wisnewski]] gibt es wechselseitig profitable Beziehungen. So räumt er der Band in einem seiner Bücher 10 Seiten Platz ein. Im Gegenzug wird ein Wisnewski-Buch dann auf der Bandbreite-Webseite beworben. |
| | | |
| ==Interpreten== | | ==Interpreten== |
Zeile 21: |
Zeile 21: |
| | | |
| ==Positionen== | | ==Positionen== |
− | [[image:StubblebineBandbreite.jpg|"Die Bandbreite" mit Verschwörungstheoretiker [[Albert Stubblebine|Albert Stubblebine III]] (Bild:wojna.de)|thumb]] | + | [[image:StubblebineBandbreite.jpg|"Die Bandbreite" mit Verschwörungstheoretiker [[Albert Stubblebine|Albert Stubblebine III]] (Bild: wojna.de)|thumb]] |
| Die Songtexte sind ausschließlich auf Deutsch. Der Band wurde mehrfach vorgeworfen, antisemitische und islamfeindliche Agitation zu betreiben und sich gegen vermeintliche "Antideutsche" zu wenden, denen sie ein Stück gleichen Namens widmeten. Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 werden kritiklos ins Repertoire integriert, etwa im Stück "Selbst gemacht". O-Ton: ''Wenn man sich Berichte anguckt, dann wird es plausibel, warum die Amerikaner Terroranschläge auf ihre eigenen Hochhäuser verübt haben - Es gibt genügend Berichte im Internet, informiert Euch doch einmal darüber.'' | | Die Songtexte sind ausschließlich auf Deutsch. Der Band wurde mehrfach vorgeworfen, antisemitische und islamfeindliche Agitation zu betreiben und sich gegen vermeintliche "Antideutsche" zu wenden, denen sie ein Stück gleichen Namens widmeten. Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 werden kritiklos ins Repertoire integriert, etwa im Stück "Selbst gemacht". O-Ton: ''Wenn man sich Berichte anguckt, dann wird es plausibel, warum die Amerikaner Terroranschläge auf ihre eigenen Hochhäuser verübt haben - Es gibt genügend Berichte im Internet, informiert Euch doch einmal darüber.'' |
| | | |
Zeile 30: |
Zeile 30: |
| Die Bandbreite beruft sich auch auf die anti-emanzipatorisch-rechtskonservativen Ansichten der Anti-Feministin [[Eva Herman]], die von dem "Bandbreite"-Frontmann Wojnarowicz in der Debatte auf dem "Linken Liedersommer" explizit bemüht wurde. Er müsse sich Eva Herman anschließen, sagte er dort und beklagte mit dieser rechten Ikone eine angebliche "Gleichschaltung der Mainstreammedien", die Herman ablehnten. | | Die Bandbreite beruft sich auch auf die anti-emanzipatorisch-rechtskonservativen Ansichten der Anti-Feministin [[Eva Herman]], die von dem "Bandbreite"-Frontmann Wojnarowicz in der Debatte auf dem "Linken Liedersommer" explizit bemüht wurde. Er müsse sich Eva Herman anschließen, sagte er dort und beklagte mit dieser rechten Ikone eine angebliche "Gleichschaltung der Mainstreammedien", die Herman ablehnten. |
| | | |
− | Kritik an "Die Bandbreite" werden im Sinne einer [[Verschwörungstheorie]] völlig beleglos einer "bezahlten" Kritikergemeinschaft zugeordnet. Dazu würden mächtige Institutionen aus den USA, linke Blogs und Antifaschisten gehören, die durch ein nicht genanntes "Zensurbüro" koordiniert würden. So behauptet „Wojna“ Wojnarwicz: ''Irgendjemand bezahlt das doch, oder?'' ... ''Man braucht sich eigentlich nur angucken, wer hat ’nen Nachteil davon, dass wir so ’nen Song über 11. September gestalten. Dann kann man sich ungefähr vorstellen, wo diese ganzen Diffamierungen herkommen und wer dafür bezahlt. Und ich bin mittlerweile sehr überzeugt davon, dass dafür bezahlt wird.'' | + | Kritik an "Die Bandbreite" wird im Sinne einer [[Verschwörungstheorie]] völlig beleglos einer "bezahlten" Kritikergemeinschaft zugeordnet. Dazu würden mächtige Institutionen aus den USA, linke Blogs und Antifaschisten gehören, die durch ein nicht genanntes "Zensurbüro" koordiniert würden. So behauptet „Wojna“ Wojnarwicz: ''Irgendjemand bezahlt das doch, oder? [...] Man braucht sich eigentlich nur angucken, wer hat ’nen Nachteil davon, dass wir so ’nen Song über 11. September gestalten. Dann kann man sich ungefähr vorstellen, wo diese ganzen Diffamierungen herkommen und wer dafür bezahlt. Und ich bin mittlerweile sehr überzeugt davon, dass dafür bezahlt wird.'' |
| | | |
| Die politischen Ansichten werden auch in einem Band-Buch mit dem Titel "Die Wahrheit sitzt im Backstage" im Culex-Verlag verbreitet. | | Die politischen Ansichten werden auch in einem Band-Buch mit dem Titel "Die Wahrheit sitzt im Backstage" im Culex-Verlag verbreitet. |
| | | |
− | ==Vorwurf antisemitischer Äusserungen== | + | ==Vorwurf antisemitischer Äußerungen== |
| [[image:Bandbreite8.jpg|twitter-Eintrag von Marcel Wojnarowicz|left|thumb]] | | [[image:Bandbreite8.jpg|twitter-Eintrag von Marcel Wojnarowicz|left|thumb]] |
| [[image:Bandbreite9.jpg|Internet-Gästebuch von "Die Bandbreite"|thumb]] | | [[image:Bandbreite9.jpg|Internet-Gästebuch von "Die Bandbreite"|thumb]] |
− | Am Rande einer Demonstration am 4 Juni 2010 sagte Bandleader Marcel Wojnarowicz in Duisburg, Israel würde fast schon eine Ausrottung der Palästinenser betreiben. Zitat: ''Wir demonstrieren gegen das Unrecht, was den Menschen im Gazastreifen angetan wird.'' [...] ''Und wir hoffen, dass es eine friedliche Demo wird, wo wir zum Ausdruck bringen können, dass wir diese Art der Aggression'' [von Israel] ''und der Ausbeutung'' [der Palästinenser] ''und fast ja schon'' '''Ausrottung''' ''nicht dulden.''<ref>http://www.youtube.com/watch?v=X5hxtD606wk</ref> | + | Am Rande einer Demonstration am 4. Juni 2010 sagte Bandleader Marcel Wojnarowicz in Duisburg, Israel würde fast schon eine Ausrottung der Palästinenser betreiben. Zitat: ''Wir demonstrieren gegen das Unrecht, was den Menschen im Gazastreifen angetan wird. [...] Und wir hoffen, dass es eine friedliche Demo wird, wo wir zum Ausdruck bringen können, dass wir diese Art der Aggression [von Israel] und der Ausbeutung [der Palästinenser] und fast ja schon '''Ausrottung''' nicht dulden.''<ref>http://www.youtube.com/watch?v=X5hxtD606wk</ref> |
| | | |
− | Im Zusammenhang mit Artikeln der Berliner "TAZ" über "Die Bandbreite" kam es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Wojnarowic erreichte es der TAZ untersagen zu lassen, die Band sei für ihre antisemitischen Texte bekannt. <ref>LG Berlin 8.10.2009, Aktenzeichen 27 O 545/09</ref> Ein Unterlassungsanspruch gegenüber dem Rechtsanwalt der TAZ, J. Eisenberg, wegen der von ihm vertretenen Meinung, Wojnarowic leugne den Holocaust, indem er Bush und Hitler gleichsetze, sah das Gericht hingegen nicht. <ref>LG Berlin, 8.6.2010. Aktenzeichen 27 O 170/10</ref> | + | Im Zusammenhang mit Artikeln der Berliner "TAZ" über "Die Bandbreite" kam es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Wojnarowic erreichte es, der TAZ untersagen zu lassen, die Band sei für ihre antisemitischen Texte bekannt.<ref>LG Berlin 8. Oktober 2009, Aktenzeichen 27 O 545/09</ref> Ein Unterlassungsanspruch gegenüber dem Rechtsanwalt der TAZ, J. Eisenberg, wegen der von ihm vertretenen Meinung, Wojnarowic leugne den Holocaust, indem er Bush und Hitler gleichsetze, sah das Gericht hingegen nicht.<ref>LG Berlin, 8. Juni 2010. Aktenzeichen 27 O 170/10</ref> |
| | | |
− | Im moderierten und offiziellen Gästebuch von "Die Bandbreite" werden offen Nazi-Literatur (Eintrag 4589) und antisemitische Filme (Eintrag 4654) beworben. Überdies wird dort die NS-Diktatur relativiert (Eintrag 3628) und seit Jahren werden Einträge mit positivem Bezug und Links zu antisemitischen und Nazi-Webseiten trotz gegenteiliger Behauptung nicht gelöscht (Eintrag 3740 / Eintrag 2550, 2566, 2582, 2733, 4288). | + | Im moderierten und offiziellen Gästebuch von "Die Bandbreite" wird offen Nazi-Literatur (Eintrag 4589) und antisemitische Filme (Eintrag 4654) beworben. Überdies wird dort die NS-Diktatur relativiert (Eintrag 3628) und seit Jahren werden Einträge mit positivem Bezug und Links zu antisemitischen und Nazi-Webseiten trotz gegenteiliger Behauptung nicht gelöscht (Eintrag 3740 / Eintrag 2550, 2566, 2582, 2733, 4288). |
| | | |
| Der von "Die Bandbreite" gewählte Rechtsanwalt für Klagen gegen die Verbreitung des Vorwurfs, sie sei antisemitisch, ist [[Dominik Storr]]<br> | | Der von "Die Bandbreite" gewählte Rechtsanwalt für Klagen gegen die Verbreitung des Vorwurfs, sie sei antisemitisch, ist [[Dominik Storr]]<br> |
Zeile 49: |
Zeile 49: |
| Auftritte der Band sind von der IG Metall bekannt, aber sie trat auch zusammen mit dem "Bergwerksorchester Niederrhein" auf einem Duisburger SPD-Parteitag auf, ohne dass es zu Protesten kam. | | Auftritte der Band sind von der IG Metall bekannt, aber sie trat auch zusammen mit dem "Bergwerksorchester Niederrhein" auf einem Duisburger SPD-Parteitag auf, ohne dass es zu Protesten kam. |
| | | |
− | Auftritte von "Die Bandbreite" erfolgten auf den [[Anti Zensur Koalition]]en des Schweizer [[Evangelikalismus|evangelikalen]] [[Sekte]]ngründers und Verschwörungstheorieverbreiters [[Ivo Sasek]]. Dabei verwendeten sie T-Shirts mit der Aufschrift [[Alles Schall und Rauch]], einem anonymen kommerziellen Blog der Verschwörungstheorieszene um einen Schweizer namens ''Freeman'' und beschwerten sich über Kritik seitens ''anonymer Kräfte'', die die Auftritte der Band verhindern wollen. So inszenierten sie sich in der öffentlichen Veranstaltung selbst als vermeintliche Opfer von Kampagnen "mächtiger Kreise" als ''Hexenjagd''.<ref>http://de.indymedia.org/2009/03/245568.shtml</ref> Über Ivo Sasek schrieb der Moderator des "Die Bandbreite" Internet-Gästebuchs: ''"Ivo hat eine Freikirche und keine Sekte. Diese Lügenscheiße mit der sie ihn überziehen glaube ich nicht - ist doch der gleich Kack, den die Medien mit uns betreiben. Es sind einfach tolle und engagierte Menschen"'' (Eintrag 4258 im Gästebuch). Kritik an anderen geladenen Referenten der AZK-Show wird nicht geübt. Unweigerlich, weil auch offiziell Teilnehmer der AZK, solidarisieren sich stattdessen Wojna und DJ Toben mit einer Riege von Referenten, die vom deutschen "Reichsbürger" Andreas Clauss, über den Schweizer Scientology-Chef Jürg Stettler bis hin zum bekannten Holocaustleugner Bernhard Schaub reicht. Im Backstage-Interview der Sasek-AZK sagte Wojna: ''"Ich bin der Meinung, jede Information muss nach draußen dürfen. Es darf nicht zensiert werden. Und dass wird ständig getan.'' [...] ''Man darf ganz bestimmte Sachen nicht sagen. Dann wird man sofort stigmatisiert, in eine ganz bestimmte politische Ecke gestellt."'' <ref>http://www.youtube.com/watch?v=lqIBNxve3Aw</ref> | + | Auftritte von "Die Bandbreite" erfolgten auf den [[Anti Zensur Koalition]]en des Schweizer [[Evangelikalismus|evangelikalen]] [[Sekte]]ngründers und Verschwörungstheorieverbreiters [[Ivo Sasek]]. Dabei verwendeten sie T-Shirts mit der Aufschrift [[Alles Schall und Rauch]], einem anonymen kommerziellen Blog der Verschwörungstheorieszene um einen Schweizer namens ''Freeman'' und beschwerten sich über Kritik seitens ''anonymer Kräfte'', die die Auftritte der Band verhindern wollen. So inszenierten sie sich in der öffentlichen Veranstaltung selbst als vermeintliche Opfer von Kampagnen "mächtiger Kreise" als ''Hexenjagd''.<ref>http://de.indymedia.org/2009/03/245568.shtml</ref> Über Ivo Sasek schrieb der Moderator des "Die Bandbreite" Internet-Gästebuchs: ''"Ivo hat eine Freikirche und keine Sekte. Diese Lügenscheiße mit der sie ihn überziehen glaube ich nicht - ist doch der gleich Kack, den die Medien mit uns betreiben. Es sind einfach tolle und engagierte Menschen"'' (Eintrag 4258 im Gästebuch). Kritik an anderen geladenen Referenten der AZK-Show wird nicht geübt. Unweigerlich, weil auch offiziell Teilnehmer der AZK, solidarisieren sich stattdessen Wojna und DJ Toben mit einer Riege von Referenten, die vom deutschen "Reichsbürger" Andreas Clauss, über den Schweizer Scientology-Chef Jürg Stettler bis hin zum bekannten Holocaustleugner Bernhard Schaub reicht. Im Backstage-Interview der Sasek-AZK sagte Wojna: ''"Ich bin der Meinung, jede Information muss nach draußen dürfen. Es darf nicht zensiert werden. Und dass wird ständig getan. [...] Man darf ganz bestimmte Sachen nicht sagen. Dann wird man sofort stigmatisiert, in eine ganz bestimmte politische Ecke gestellt."''<ref>http://www.youtube.com/watch?v=lqIBNxve3Aw</ref> |
| | | |
| Sprecher der DGB Jugend und der IG Metall Bayern erklärten, die Gruppe nicht mehr auftreten lassen zu wollen.<ref>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,519729,00.html</ref> | | Sprecher der DGB Jugend und der IG Metall Bayern erklärten, die Gruppe nicht mehr auftreten lassen zu wollen.<ref>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,519729,00.html</ref> |
Zeile 57: |
Zeile 57: |
| ==Zitate== | | ==Zitate== |
| *''[...] eigne Leute geopfert im Massaker von Pearl Harbor, ja die bösen Japaner, die euch nur dabei halfen, endlich mit in den zweiten Weltkrieg einzugreifen [...]'' ("Selbst gemacht") | | *''[...] eigne Leute geopfert im Massaker von Pearl Harbor, ja die bösen Japaner, die euch nur dabei halfen, endlich mit in den zweiten Weltkrieg einzugreifen [...]'' ("Selbst gemacht") |
− | *''Ja jetzt bist du Antideutscher und bist ein Moslemhasser, denn Zions Feinde sind schiesslich auch deine.'' ("Der Anti-Deutsche") | + | *''Ja jetzt bist du Antideutscher und bist ein Moslemhasser, denn Zions Feinde sind schließlich auch deine.'' ("Der Anti-Deutsche") |
− | *''Man braucht sich eigentlich nur angucken, wer hat ’nen Nachteil davon, dass wir so ’nen Song über 11. September gestalten. Dann kann man sich ungefähr vorstellen, wo diese ganzen Diffamierungen herkommen und wer dafür bezahlt. Und ich bin mittlerweile sehr überzeugt davon, dass dafür bezahlt wird''. "Wojna" Wojnarowicz über Kritiker der Band "Die Bandbreite" | + | *''Man braucht sich eigentlich nur angucken, wer hat ’nen Nachteil davon, dass wir so ’nen Song über 11. September gestalten. Dann kann man sich ungefähr vorstellen, wo diese ganzen Diffamierungen herkommen und wer dafür bezahlt. Und ich bin mittlerweile sehr überzeugt davon, dass dafür bezahlt wird''. "Wojna" Wojnarowicz über Kritiker der Band "Die Bandbreite" |
| | | |
| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |