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==Thema: Mental radiance==
 
==Thema: Mental radiance==
Ana Ofak
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Ana Ofak:<br>
 
Mental radiance. Teslas Gedankenlabor als widerspenstige Methode der Naturwissenschaft
 
Mental radiance. Teslas Gedankenlabor als widerspenstige Methode der Naturwissenschaft
 
„Die Gedanken einer Person wie die Zeilen eines offenen Buches genauestens zu entziffern, könnte leichter zu bewältigen sein, als viele der Probleme die dem Feld der positiven physikalischen Wissenschaften angehören.“ Diese Äußerung Nikola Teslas stellte den spektakulären Auftakt eines Vortrags im Jahr 1892, der über Experimente mit Wechselstrom hoher Frequenz handelte. Die Mitglieder der Royal Society in London sollten von vorneherein für die Sache eingenommen werden. Tesla ging vom aktuellen Forschungsstandpunkt der Helmholtz’schen Ophtalmologie aus und rief die Verbindung zwischen dem Augenleuchten (in der medizinische Fachsprache das Phosphen), visueller Stimulation der Retina und neuronaler Reflexe ins Gedächtnis. Einen Schritt darüber hinausgehend, imaginierte er einen optischen Apparat, der durch das Ablesen retinaler Kondition während einer Reizsituation, die neuronalen Reaktionen voraussagen würde. Das Funktionsprinzip oder eine Konstruktionsanleitung dieser „mind-reading machine“ (Tesla, 1892) wurden wie bei so vielen seiner Erfindungen der wissenschaftlichen Welt vorenthalten. Berechnungen, jedoch vollkommen frei von Differenzialen und Algorithmen, und einige rudimentäre Diagramme sind einzige Dokumente einer stattgefundenen Forschungsarbeit im Sinne der sich allmählich durchsetzenden labor- und patentfixierten Naturwissenschaft. Teslas Methode glich einem Gedankenlabor, in dem Erfindungen bis zur Perfektion durchexerziert wurden – mathematisch wie experimentell – bevor sie als einwandfrei funktionierende Elektromaschinen in Betrieb gingen oder als Elektrovisionen untergingen. Der Vortrag untersucht einerseits das Gedankenlabor Teslas als widerspenstige Methode der Naturwissenschaft, andererseits die Verwicklungen und Usurpationen, die Teslas Visionen in den Wissenschaften und Künsten bewirkt haben. Der Schwerpunkt liegt auf Teslas Beschäftigung mit dem Licht und dem Augenleuchten sowie auf seinem Entwurf einer „mind-reading machine“.
 
„Die Gedanken einer Person wie die Zeilen eines offenen Buches genauestens zu entziffern, könnte leichter zu bewältigen sein, als viele der Probleme die dem Feld der positiven physikalischen Wissenschaften angehören.“ Diese Äußerung Nikola Teslas stellte den spektakulären Auftakt eines Vortrags im Jahr 1892, der über Experimente mit Wechselstrom hoher Frequenz handelte. Die Mitglieder der Royal Society in London sollten von vorneherein für die Sache eingenommen werden. Tesla ging vom aktuellen Forschungsstandpunkt der Helmholtz’schen Ophtalmologie aus und rief die Verbindung zwischen dem Augenleuchten (in der medizinische Fachsprache das Phosphen), visueller Stimulation der Retina und neuronaler Reflexe ins Gedächtnis. Einen Schritt darüber hinausgehend, imaginierte er einen optischen Apparat, der durch das Ablesen retinaler Kondition während einer Reizsituation, die neuronalen Reaktionen voraussagen würde. Das Funktionsprinzip oder eine Konstruktionsanleitung dieser „mind-reading machine“ (Tesla, 1892) wurden wie bei so vielen seiner Erfindungen der wissenschaftlichen Welt vorenthalten. Berechnungen, jedoch vollkommen frei von Differenzialen und Algorithmen, und einige rudimentäre Diagramme sind einzige Dokumente einer stattgefundenen Forschungsarbeit im Sinne der sich allmählich durchsetzenden labor- und patentfixierten Naturwissenschaft. Teslas Methode glich einem Gedankenlabor, in dem Erfindungen bis zur Perfektion durchexerziert wurden – mathematisch wie experimentell – bevor sie als einwandfrei funktionierende Elektromaschinen in Betrieb gingen oder als Elektrovisionen untergingen. Der Vortrag untersucht einerseits das Gedankenlabor Teslas als widerspenstige Methode der Naturwissenschaft, andererseits die Verwicklungen und Usurpationen, die Teslas Visionen in den Wissenschaften und Künsten bewirkt haben. Der Schwerpunkt liegt auf Teslas Beschäftigung mit dem Licht und dem Augenleuchten sowie auf seinem Entwurf einer „mind-reading machine“.
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