− | Es wurde ein Fall eines Suzids einer Frau dokumentiert, die eine Show von Hellinger besucht hatte. Im Rahmen eines Großseminars in Leipzig holte er eine jungen Ärztin und vierfache Mutter auf die Bühne. Er wusste (außer von einer schlecht vertragenen Trennung von ihrem Mann) nichts von ihrer Familiengeschichte. Hellinger attackierte die Frau auf massivste Weise. Auf den Stellvertreter ihres Mannes zeigend verkündete er: 'Dort sitzt die Liebe' und auf sie zeigend: 'Und hier sitzt das kalte Herz'; danach ins Publikum gewandt: 'Die Kinder sind bei der Frau nicht sicher, die gehören zum Mann.' (Fiocke 1998). Obwohl Hellingers Unterstellungen völlig aus der Luft gegriffen waren, trafen sie die Betroffene emotional sehr stark. Sie verließ wortlos die Veranstaltung, schrieb ein paar Abschiedsworte auf einen Notizblock und nahm sich das Leben. Selbst wenn die Frau bereits vorher suizidal gefährdet gewesen sein sollte, wie Hellinger behauptet, entlastete ihn dies nicht. Ganz im Gegenteil: Es zeigt, wie völlig unverantwortbar es ist, in einer 10-minütigen Therapie-Show alle Ich-Grenzen des Rat- und Hilfesuchenden mit brutaler emotionaler Gewalt niederzureißen und ihn von oben herab mit selbstgestrickten höheren Wahrheiten zu konfrontieren. | + | Es wurde ein Fall eines Suzids einer Frau dokumentiert, die eine Show von Hellinger besucht hatte. Im Rahmen eines Großseminars in Leipzig holte er eine junge Ärztin und vierfache Mutter auf die Bühne. Er wusste (außer von einer schlecht vertragenen Trennung von ihrem Mann) nichts von ihrer Familiengeschichte. Hellinger attackierte die Frau auf massivste Weise. Auf den Stellvertreter ihres Mannes zeigend verkündete er: 'Dort sitzt die Liebe' und auf sie zeigend: 'Und hier sitzt das kalte Herz'; danach ins Publikum gewandt: 'Die Kinder sind bei der Frau nicht sicher, die gehören zum Mann.' (Fiocke 1998). Obwohl Hellingers Unterstellungen völlig aus der Luft gegriffen waren, trafen sie die Betroffene emotional sehr stark. Sie verließ wortlos die Veranstaltung, schrieb ein paar Abschiedsworte auf einen Notizblock und nahm sich das Leben. Selbst wenn die Frau bereits vorher suizidal gefährdet gewesen sein sollte, wie Hellinger behauptet, entlastete ihn dies nicht. Ganz im Gegenteil: Es zeigt, wie völlig unverantwortbar es ist, in einer 10-minütigen Therapie-Show alle Ich-Grenzen des Rat- und Hilfesuchenden mit brutaler emotionaler Gewalt niederzureißen und ihn von oben herab mit selbstgestrickten höheren Wahrheiten zu konfrontieren. |