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| ==Tipps für den Konsumenten== | | ==Tipps für den Konsumenten== |
− | In den USA fand nach Angaben des Centers for Disease Control (CDC) die Food and Drug Administration (FDA) bei den kommerziellen Produkten zweier Kombucha-Teepilz-Anbieter keinen Anhalt auf bakterielle oder hefekulturbedingte Verunreinigungen. Da allerdings die Verbreitung des Teepilzes in der Mehrzahl der Fälle über Privathaushalte erfolgt, in denen die Verunreinigung der Kulturen mit pathogenen Erregern wie Aspergillus schnell eintreten kann und diese Verunreinigungen mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, sollte man Vorsicht bei der Nutzung fremder Teepilzkulturen walten lassen (MMWR 1995). | + | In den USA fand nach Angaben des Centers for Disease Control (CDC) die Food and Drug Administration (FDA) bei den kommerziellen Produkten zweier Kombucha-Teepilz-Anbieter keinen Anhalt auf bakterielle oder hefekulturbedingte Verunreinigungen. Da allerdings die Verbreitung des Teepilzes in der Mehrzahl der Fälle über Privathaushalte erfolgt, in denen die Verunreinigung der Kulturen mit pathogenen Erregern wie den Schimmelpilz Aspergillus schnell eintreten kann und diese Verunreinigungen mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, sollte man Vorsicht bei der Nutzung fremder Teepilzkulturen walten lassen (MMWR 1995). |
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− | Mayser et al. (1995) empfehlen aus Sicherheitsgründen vor allem immunsupprimierten Patienten, nur kommerzielle und kontrollierte Kombucha-Getränke zu benutzen (falls sie überhaupt welche benutzen wollten). Gesunde Personen hingegen seien in der Lage, auch eigenständig kultivierten Kombucha zu trinken. | + | Mayser et al. (1995) empfehlen aus Sicherheitsgründen vor allem immunsupprimierten Patienten, nur kommerzielle und kontrollierte Kombucha-Getränke zu benutzen (falls sie überhaupt welche benutzen wollten). Gesunde Personen hingegen seien in der Lage, auch eigenständig kultivierten Kombucha zu trinken<ref>Mayser P, Fromme S, Leitzmann C, Gründer K: The yeast spectrum of the 'tea fungus Kombucha'. Mycoses 38: 289-295, 1995</ref>. |
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− | Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2000) teilt diese Meinung. Weil der Teepilz von Hand zu Hand weitergegeben wird, warnt die Gesellschaft davor, Kombucha selbst herzustellen: Wer das Getränk selbst herstellt, riskiert, dass sich neben den erwünschten Mikroorganismen auch Krankheitserreger ansiedeln können. Deshalb rät die DGE gerade immungeschwächten Patienten - wenn überhaupt - nur auf kommerzielle Kombucha-Getränke zurückzugreifen, weil diese in der Regel hitzebehandelt seien. Industriell hergestellte Kombucha-Getränke gibt es in Bioläden, Reformhäusern oder dem Lebensmittelhandel. | + | Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2000) teilt diese Meinung. Weil der Teepilz von Hand zu Hand weitergegeben wird, warnt die Gesellschaft davor, Kombucha selbst herzustellen: Wer das Getränk selbst herstellt, riskiert, dass sich neben den erwünschten Mikroorganismen auch Krankheitserreger ansiedeln können. Deshalb rät die DGE gerade immungeschwächten Patienten - wenn überhaupt - nur auf kommerzielle Kombucha-Getränke zurückzugreifen, weil diese in der Regel hitzebehandelt seien. Industriell hergestellte Kombucha-Getränke gibt es in Bioläden, Reformhäusern oder dem Lebensmittelhandel<ref>Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Kombucha ist laut DGE kein Gesundheitselixier. Pharmazeutische Zeitung 145 (Nr.35): 2906, 2000</ref>. |
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− | Eines muss jedoch allen Konsumenten von Kombucha-Getränken klar sein. Weder wirkt das Produkt nachweislich gegen Krebs noch sind von den Inhaltsstoffen andere medizinische Wunder zu erwarten bzw. bisher glaubwürdig berichtet worden! Zwar wurde in einer TV-Sendung des WDR (Pott 1999) eine Empfehlung (langfristige Heilbehandlung) eines emeritierten Direktors des Instituts für medizinische Chemie der Medizinischen Hochschule Hannover, Prof. Dr. Manfred Rimpler, genannt, der die zweimal tägliche Einnahme von 0,2 l Kombucha über 2-3 Monate empfohlen haben soll. Auch wurde ohne Nachweis von Quellen behauptet, dass eine Kombucha-Kur die Fitness steigern würde, was durch diverse Konditionstests belegt sei. Auch würde sich Kombucha positiv auf das Immunsystem auswirken.
| + | Dass in der medizinischen Fachliteratur aus dem deutschsprachigen Raum bisher keine Fälle mit Nebenwirkungen nach Kombucha-Teepilz-Konsum gemeldet worden sind, mag darin begründet sein, dass dieses Getränk vor allem bei jüngeren Personen beliebt ist. Deren Magen-Darm-Trakt hält die Invasion solcher Erreger wesentlich besser aus als (immunsupprimierte) ältere Personen oder Klein(st)kinder. |
− | In medizinischer Fachliteratur (Medline) findet sich allerdings weder eine Publikation Rimplers im Zusammenhang mit Kombucha noch eine einzige Studie oder ein einziger Bericht, der über positive Wirkungen von Kombucha berichtet hätte.
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− | Wer sich analog zum Light-Beer einen 'Light-Bazilllen-Hefe-Tee' mit einem Alkoholgehalt bis 1,5% selbst züchten möchte, mag dies tun. Man sollte sich aber darüber klar sein, dass man bei der Nutzung von Kulturen unbekannter Herkunft gerade als Immunsupprimierter ein unkalkulierbares, möglicherweise mit krankheitsfördernden Bakterien verunreinigtes, Gemisch aus Essigsäurebakterien und Hefepilzen zu sich nimmt. Resultieren in engem zeitlichen Zusammenhang gesundheitliche Probleme mit Kombucha-Teepilz-Getränken, sollte umgehend der Arzt aufgesucht werden. Dabei schadet es nicht, eine Probe des Getränkes zur eventuellen mikrobiologischen Untersuchung mitzunehmen und den Arzt über Art und Stärke des Konsum dieses Life-Style-'Tees' aufzuklären.
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− | Dass in der medizinischen Fachliteratur aus dem deutschsprachigen Raum bisher keine Fälle mit Nebenwirkungen nach Kombucha-Teepilz-Konsum gemeldet worden sind, mag darin begründet sein, dass dieses Getränk vor allem bei jüngeren Personen beliebt ist. Deren Magen-Darm-Trakt hält die Invasion solcher Erreger wesentlich besser aus als (immunsupprimierte) ältere Personen oder Klein(st)kinder. Denkbar ist auch, dass nach einer anfänglichen Euphorie über das 'Wundergetränk' der Konsum des geschmacklosen, faden Geschwabbels nach einigen Wochen - und damit noch vor Eintritt gesundheitlicher Schäden - einfach eingestellt wird. | |
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| '''Fazit:''' nutzlos, teuer und im Einzelfall eindeutig gesundheitsgefährlich. | | '''Fazit:''' nutzlos, teuer und im Einzelfall eindeutig gesundheitsgefährlich. |