| Wie sich Behandlungsfehler ereignen können, zeigen Fallbeschreibungen wie jene von Halvorsen et al. 1995 <ref>Halvorsen TB, Anda SS, Naess AB, Levang OW: Fatal cardiac tamponade after acupuncture trough congenital sternal foramen. Lancet, 345, 1175, 1995 </ref>. Eine 40-jährige Frau wurde im Bereich des Brustbeins akupunktiert. Dem Therapeuten hätte eigentlich bei der Abtastung des Brustbeines auffallen müssen, dass die Dame ein Loch im Brustbein aufwies. Der Knochen hatte eine Öffnung von der Größe von 2 cm, die tastbar gewesen wäre. Der Therapeut stach mehrere Nadeln in das Brustbein, die zunächst bis zum Knochen gelangten und dort stecken blieben. Bei der Applikation einer weiteren Nadel durch die Haut über dem Loch drang die Nadel aber sehr tief ein. Sie drang durch das Loch bis zum Herzen vor, stach dort ein 2-3 mm großes Loch in den Herzbeutel und die Herzwand ein und erzeugte somit eine Blutung aus der Herzkammer in den, das Herz umgebenden, Gewebesack. Innerhalb weniger Minuten klagte die Patientin über vernichtenden Brustschmerz. Man rief einen Krankenwagen, aber bis zur Einlieferung in ein Krankenhaus und eine korrekte Diagnosestellung verstrichen 2 Stunden. Die Patientin verstarb in dieser Zeitspanne. Solche Löcher im Brustbein sind nicht selten. Bei Männern kommen sie in 9.6% und bei Frauen in 4.3% der Fälle vor.<ref>McCormick WF: Sternal foramina in man. Am J Forensic Med Pathol, 2, 249-252, 1981</ref> | | Wie sich Behandlungsfehler ereignen können, zeigen Fallbeschreibungen wie jene von Halvorsen et al. 1995 <ref>Halvorsen TB, Anda SS, Naess AB, Levang OW: Fatal cardiac tamponade after acupuncture trough congenital sternal foramen. Lancet, 345, 1175, 1995 </ref>. Eine 40-jährige Frau wurde im Bereich des Brustbeins akupunktiert. Dem Therapeuten hätte eigentlich bei der Abtastung des Brustbeines auffallen müssen, dass die Dame ein Loch im Brustbein aufwies. Der Knochen hatte eine Öffnung von der Größe von 2 cm, die tastbar gewesen wäre. Der Therapeut stach mehrere Nadeln in das Brustbein, die zunächst bis zum Knochen gelangten und dort stecken blieben. Bei der Applikation einer weiteren Nadel durch die Haut über dem Loch drang die Nadel aber sehr tief ein. Sie drang durch das Loch bis zum Herzen vor, stach dort ein 2-3 mm großes Loch in den Herzbeutel und die Herzwand ein und erzeugte somit eine Blutung aus der Herzkammer in den, das Herz umgebenden, Gewebesack. Innerhalb weniger Minuten klagte die Patientin über vernichtenden Brustschmerz. Man rief einen Krankenwagen, aber bis zur Einlieferung in ein Krankenhaus und eine korrekte Diagnosestellung verstrichen 2 Stunden. Die Patientin verstarb in dieser Zeitspanne. Solche Löcher im Brustbein sind nicht selten. Bei Männern kommen sie in 9.6% und bei Frauen in 4.3% der Fälle vor.<ref>McCormick WF: Sternal foramina in man. Am J Forensic Med Pathol, 2, 249-252, 1981</ref> |
| + | Mikrobiologen der Universität von Hong Kong zeigen sich in einem Fachartikel im Britisch Medical Journal (BMJ) im März 2010 besorgt über durch Akupunktur gesetzte Infektionen, deren Häufigkeit höher sei als bisher angenommen. Gemeint sind dabei bakterielle und virale Infektionen. Grund seien unterlassene Hautdesinfektion und infizierte Nadeln. Eine besondere Gefahr ginge dabei von resistenten MRSA-Keimen und von Mykobakterien aus, die zur Bildung von grossen Pusteln und abzessen führen können. Bei zwei "outbreaks" seien im Jahre 2006 beobachtet worden, von denen 70 Patienten betroffen waren.<ref>Woo PC, Lin AW, Lau SK, Yuen KY.: ''Acupuncture transmitted infections.'' BMJ. 2010 März 18;340:c1268. doi: 10.1136/bmj.c1268.</ref> |