− | Bereits 1880 experimentierte Louis Pasteur mit abgetöteten oder abgeschwächten Krankheitserregern, so dass man ihn als Begründer der mikrobiologischen Therapie bezeichnen kann, aber auch als Forscher auf dem Gebiet der Impfforschung. 1895 äußerte er die Meinung, dass tierisches, und damit auch menschliches Leben, ohne Darmbakterien nicht möglich sei. Im Zeitraum 1890 bis 1910 publizierten Eugen F. Fraenkel und Almeroth Edward Wright (1898) über Autovaccine. Als einer der Urheber der Symbioselenkung wird der Mikrobiologe und Rassehygieniker Alfred Nißle genannt, der ab 1912 chronische Krankheiten mit einer "Fehlbesiedelung" des Darmes ursächlich in Verbindung brachte. Nißle isolierte während des ersten Weltkrieges bei einem Soldaten, der von einer Typhusepidemie verschont geblieben war, einen Escherichia-coli-Stamm und forschte mit diesem Stamm und führte Therapien mit dem Stamm "E. coli strain Nissle 1917" durch. Dieser Stamm diente als Grundlage von Nißles bereits seit 1917 kommerziell vertriebener Mutaflor-Zubereitung, die zur Behandlung von Darmerkrankungen eingesetzt wurde. Die Schutzmarke Mutaflor hatte Nißle bereits 1916 registriert. Adolf Hitler, sein Leibarzt Theo Morell und Rudolf Heß interessierten sich persönlich für das Mittel ''Mutaflor'' und die Reichskanzlei unterstützte die Entwicklung auf persönliche Anweisung von Hitler mit 70000 RM. Auf Nißle geht auch der Begriff der "Dysbakterie" zurück. Ilja Metschnikow (1845-1916) hatte die Überlegung Yoghurt und "Milchsäurebakterien" anzuwenden, um schädliche Bakterien zu "vertreiben". 1954 wurde in Deutschland ein "Arbeitskreis für mikrobiologische Therapie" gegründet (Hans Kolb, Arthur Becker, Hans Peter Rusch, Helmut Mommsen). | + | Bereits 1880 experimentierte Louis Pasteur mit abgetöteten oder abgeschwächten Krankheitserregern, so dass man ihn als Begründer der mikrobiologischen Therapie bezeichnen kann, aber auch als Forscher auf dem Gebiet der Impfforschung. 1895 äußerte er die Meinung, dass tierisches, und damit auch menschliches Leben, ohne Darmbakterien nicht möglich sei. Im Zeitraum 1890 bis 1910 publizierten Eugen F. Fraenkel und Almeroth Edward Wright (1898) über Autovaccine. Als einer der Urheber der Symbioselenkung wird der Mikrobiologe und Rassehygieniker Alfred Nißle genannt, der ab 1912 chronische Krankheiten mit einer "Fehlbesiedelung" des Darmes ursächlich in Verbindung brachte. Nißle isolierte während des ersten Weltkrieges bei einem Soldaten, der von einer Typhusepidemie verschont geblieben war, einen Escherichia-coli-Stamm und forschte mit diesem Stamm und führte Therapien mit dem Stamm "E. coli strain Nissle 1917" durch. Dieser Stamm diente als Grundlage von Nißles bereits seit 1917 kommerziell vertriebener Mutaflor-Zubereitung, die zur Behandlung von Darmerkrankungen eingesetzt wurde. Die Schutzmarke Mutaflor hatte Nißle bereits 1916 registriert. Adolf Hitler, sein Leibarzt Theodor Morell und Rudolf Heß interessierten sich persönlich für das Mittel ''Mutaflor'' und die Reichskanzlei unterstützte die Entwicklung auf persönliche Anweisung von Hitler mit 70000 RM. Auf Nißle geht auch der Begriff der "Dysbakterie" zurück. Ilja Metschnikow (1845-1916) hatte die Überlegung Yoghurt und "Milchsäurebakterien" anzuwenden, um schädliche Bakterien zu "vertreiben". 1954 wurde in Deutschland ein "Arbeitskreis für mikrobiologische Therapie" gegründet (Hans Kolb, Arthur Becker, Hans Peter Rusch, Helmut Mommsen). |