− | Bei den Feldprozessoren handelt es sich um etwa daumennagelgroße Aluminiumplättchen mit kupferfarbener Folie. Anbieter behaupteten, dass die Produkte in einem Labor in Schottland oder den USA hergestellt würden. Dabei käme eine "Lasertechnologie" zum Einsatz, um die Plättchen zu "programmieren", wie es in der Bewerbung hieß. Tatsächlich wurden die Chips jedoch in Handarbeit auf dem Gelände einer verlassenen Bürstenfabrik bei Alsfeld (Hessen) in einem Mini-Bungalow vom Erfinder mit einer Blechschere aus einer kupferbeschichteten Alufolie geschnitten und anschließend in eine Folie eingeschweißt. Laut Anklage im Feldprozessor-Prozess (siehe unten) wurde der Hersteller als Leiter einer "sektenähnlichen Gemeinschaft" bezeichnet. Er war Geschäftsführer einer Firma namens Varioplan in Feldatal bei Alsfeld. | + | Bei den Feldprozessoren handelt es sich um etwa daumennagelgroße Aluminiumplättchen mit kupferfarbener Folie. Anbieter behaupteten, dass die Produkte in einem Labor in Schottland oder den USA hergestellt würden. Dabei käme eine "Lasertechnologie" zum Einsatz, um die Plättchen zu "programmieren", wie es in der Werbung hieß. Tatsächlich wurden die Chips jedoch in Handarbeit auf dem Gelände einer verlassenen Bürstenfabrik bei Alsfeld (Hessen) in einem Mini-Bungalow vom Erfinder mit einer Blechschere aus einer kupferbeschichteten Alufolie geschnitten und anschließend in eine Folie eingeschweißt. Laut Anklage im Feldprozessor-Prozess (siehe unten) wurde der Hersteller als Leiter einer "sektenähnlichen Gemeinschaft" bezeichnet. Er war Geschäftsführer einer Firma namens Varioplan in Feldatal bei Alsfeld. |
− | Anbieter bewarben die Feldprozessoren damit, dass sie "rechtsdrehenden Smog" in "linksdrehenden Smog" verwandeln könnten, der aus Sicht der Hersteller "bekanntlich nicht gefährlich" sei. Eine "bahnbrechende Wirkung" bestünde darin, dass die Chips ihren Träger vor elektromagnetischer Strahlung schützen, weil sie um den Menschen herum "ein Energiefeld aufbauen, das dem Organismus die natürliche Polarität zurückbringt". Auf Stromzähler aufgeklebt sollten sie angeblichen Elektrosmog vom Stromnetz verhindern. Typische Behauptungen der Werbung können [http://nib.schlussda.com/printthread.php?s=c0ea29971d4011ad70f03cf26a39c31f&threadid=1616 hier] in Augenschein genommen werden. Werbung für das Scharlatanerieprodukt machte auch die [[Esoterik]]-Zeitschrift [[Zeitenschrift]].<ref>Zeitenschrift, Heft 31. ''Gibt es noch ein Leben ohne Elektrosmog?''</ref> In dem Artikel war von einer "technischen Verstrahlung" die Rede, die "unsere Körper energetisch verpole" und krankmache. Eine "neuartige Technologie" in Form des Feldprozessors bringe aber den Menschen "wieder in die richtige Polarität zurück" und koppele ihn an ein "permanentes Feld von höchstfrequenter Sonnenlicht-Energie an", welches technische Störstrahlen wirksam abschirme. | + | Anbieter bewarben die Feldprozessoren damit, dass sie "rechtsdrehenden Smog" in "linksdrehenden Smog" verwandeln könnten, der aus Sicht der Hersteller "bekanntlich nicht gefährlich" sei. Eine "bahnbrechende Wirkung" bestünde darin, dass die Chips ihren Träger vor elektromagnetischer Strahlung schützen, weil sie um den Menschen herum "ein Energiefeld aufbauen, das dem Organismus die natürliche Polarität zurückbringt". Auf Stromzähler aufgeklebt, sollten sie angeblichen Elektrosmog aus dem Stromnetz verhindern. Typische Behauptungen der Werbung können [http://nib.schlussda.com/printthread.php?s=c0ea29971d4011ad70f03cf26a39c31f&threadid=1616 hier] in Augenschein genommen werden. Werbung für das Scharlatanerieprodukt machte auch die [[Esoterik]]-Zeitschrift [[Zeitenschrift]].<ref>Zeitenschrift, Heft 31. ''Gibt es noch ein Leben ohne Elektrosmog?''</ref> In dem Artikel war von einer "technischen Verstrahlung" die Rede, die "unsere Körper energetisch verpole" und krankmache. Eine "neuartige Technologie" in Form des Feldprozessors bringe aber den Menschen "wieder in die richtige Polarität zurück" und koppele ihn an ein "permanentes Feld von höchstfrequenter Sonnenlicht-Energie an", welches technische Störstrahlen wirksam abschirme. |
| Ein gutgläubiger Kunde hatte für sechs Feldprozessoren mehr als 12.000 Euro bezahlt, da er an eine Wirkung bei seiner Frau glaubte, die seit Jahren unter "Giftgasen" und Elektrosmogstrahlungen in seinem Haus gelitten habe. | | Ein gutgläubiger Kunde hatte für sechs Feldprozessoren mehr als 12.000 Euro bezahlt, da er an eine Wirkung bei seiner Frau glaubte, die seit Jahren unter "Giftgasen" und Elektrosmogstrahlungen in seinem Haus gelitten habe. |