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| Elektrischer Strom und Magnetismus hängen zusammen, denn ein elektrischer Strom ist immer von einem Magnetfeld umgeben. Dieses Magnetfeld wiederum kann dadurch nachgewiesen werden, da es eine Magnetnadel ablenken kann (Kampke und Walcher, 1982). Jede Kompassnadel, die ins Erdmagnetfeld gehalten wird, richtet sich nach der Lage des magnetischen (nicht des geographischen!) Nord- bzw. Südpols gemäß des Verlaufs der magnetischen Feldlinien aus. | | Elektrischer Strom und Magnetismus hängen zusammen, denn ein elektrischer Strom ist immer von einem Magnetfeld umgeben. Dieses Magnetfeld wiederum kann dadurch nachgewiesen werden, da es eine Magnetnadel ablenken kann (Kampke und Walcher, 1982). Jede Kompassnadel, die ins Erdmagnetfeld gehalten wird, richtet sich nach der Lage des magnetischen (nicht des geographischen!) Nord- bzw. Südpols gemäß des Verlaufs der magnetischen Feldlinien aus. |
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− | Materie ist aus Atomen aufgebaut. Die Atome, deren Kerne aus positiv geladenen Protonen und elektrisch inaktiven Neutronen bestehen, werden von negativ geladenen Elektronen umkreist. Diese Elektronen sind winzige Elementarmagnete. Normalerweise ordnen sie sich so an, dass zu jedem Elektron eines mit der Magnetisierung in Gegenrichtung gehört. Ist dies nicht möglich und sind ferner die Elektronen auf verschiedenen Atomen so gekoppelt, dass sie sich alle gleich ausrichten, kommt es zum sogenannten Ferromagnetismus. Dies wird bei den Elementen Eisen, Nickel und Kobalt beobachtet, sowie gewissen Legierungen und Oxyden dieser Elemente. Manche seltenen Erden (Neodym, Samarium) können den Effekt noch verstärken, auch wenn sie als Elemente nicht ferromagnetisch sind. | + | Materie ist aus Atomen aufgebaut. Die Atome, deren Kerne aus positiv geladenen Protonen und elektrisch inaktiven Neutronen bestehen, werden von negativ geladenen Elektronen umkreist. Diese Elektronen sind winzige Elementarmagnete. Normalerweise ordnen sie sich so an, dass zu jedem Elektron eines mit der Magnetisierung in Gegenrichtung gehört. Ist dies nicht möglich und sind ferner die Elektronen auf verschiedenen Atomen so gekoppelt, dass sie sich alle gleich ausrichten, kommt es zum so genannten Ferromagnetismus. Dies wird bei den Elementen Eisen, Nickel und Kobalt beobachtet, sowie gewissen Legierungen und Oxyden dieser Elemente. Manche seltenen Erden (Neodym, Samarium) können den Effekt noch verstärken, auch wenn sie als Elemente nicht ferromagnetisch sind. |
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| Das Magnetfeld der Erde entsteht dadurch, dass im heißen Erdinneren Lava strömt und dies zu elektrischen Strömen (Elektronenfluss) führt. Elektrischer Strom bedingt die Bildung von Magnetfeldern. Da die Ströme nicht konstant an der gleichen Stelle verharren, sondern sich die Richtungen mit der Zeit verlagern, kann es sowohl zur Abschwächung oder Zunahme des Erdmagnetfeldes wie auch zu einer Richtungsänderung kommen. Seit einigen Jahrtausenden schwächt sich das Erdmagnetfeld zunehmend ab, was zur Zunahme kosmischer Strahlung auf der Erdoberfläche führt, weil geladene Teilchen aus dem Weltraum etwas leichter bis zur Erdoberfläche vordringen können. | | Das Magnetfeld der Erde entsteht dadurch, dass im heißen Erdinneren Lava strömt und dies zu elektrischen Strömen (Elektronenfluss) führt. Elektrischer Strom bedingt die Bildung von Magnetfeldern. Da die Ströme nicht konstant an der gleichen Stelle verharren, sondern sich die Richtungen mit der Zeit verlagern, kann es sowohl zur Abschwächung oder Zunahme des Erdmagnetfeldes wie auch zu einer Richtungsänderung kommen. Seit einigen Jahrtausenden schwächt sich das Erdmagnetfeld zunehmend ab, was zur Zunahme kosmischer Strahlung auf der Erdoberfläche führt, weil geladene Teilchen aus dem Weltraum etwas leichter bis zur Erdoberfläche vordringen können. |
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| ==Pulsierende Magnetfeldtherapie zu Heilzwecken ist bis heute unbewiesen== | | ==Pulsierende Magnetfeldtherapie zu Heilzwecken ist bis heute unbewiesen== |
| [[image:magnet.jpg|Typischer Artikel in Bildzeitung zur Magnetfeldtherapie|300px|thumb]] | | [[image:magnet.jpg|Typischer Artikel in Bildzeitung zur Magnetfeldtherapie|300px|thumb]] |
− | Heutzutage werden in vielen Praxen Magnetfeldgeräte angepriesen, die gegen diverse Leiden helfen sollen. Die Indikation reicht von Entzündungen, Osteoporose, Arthritis bzw. rheumatischen Leiden bis hin zu Asthma und menopausalen Beschwerden. Da diese Magnetfeldgeräte (z.B. PAPIMI jedoch mit sehr geringen Stromstärken arbeiten, ist das von ihnen mit einer bestimmten Frequenz erzeugte (sog. pulsierende) magnetische Feld ebenfalls sehr klein und schwach. | + | Heutzutage werden in vielen Praxen Magnetfeldgeräte angepriesen, die gegen diverse Leiden helfen sollen. Die Indikation reicht von Entzündungen, Osteoporose, Arthritis bzw. rheumatischen Leiden bis hin zu Asthma und menopausalen Beschwerden. Da diese Magnetfeldgeräte (z.B. PAPIMI jedoch mit sehr geringen Stromstärken arbeiten, ist das von ihnen mit einer bestimmten [[Frequenz]] erzeugte (sog. pulsierende) magnetische Feld ebenfalls sehr klein und schwach. |
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| Man sieht immer wieder Geräte in den Praxen, in denen man beispielsweise eine Extremität in eine große Spule legen soll. Wenn man sich vor Augen führt, dass das Magnetfeld mit zunehmender Entfernung zur Spulenoberfläche drastisch abfällt und das das Körpergewebe einen zusätzlichen, dämpfenden Effekt auf die durch die Magnetfeldimpulse induzierten elektrischen Ströme ausübt, wird klar, dass solche Gerätschaften im Idealfall teure Placebogeräte sind. | | Man sieht immer wieder Geräte in den Praxen, in denen man beispielsweise eine Extremität in eine große Spule legen soll. Wenn man sich vor Augen führt, dass das Magnetfeld mit zunehmender Entfernung zur Spulenoberfläche drastisch abfällt und das das Körpergewebe einen zusätzlichen, dämpfenden Effekt auf die durch die Magnetfeldimpulse induzierten elektrischen Ströme ausübt, wird klar, dass solche Gerätschaften im Idealfall teure Placebogeräte sind. |