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5.424 Bytes hinzugefügt ,  13:43, 19. Jan. 2010
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Ein weiteres Stilmittel, dass auch andere Vertreter unwissenschaftlicher Methoden anwenden, ist der Aufbau eines Feindbildes, in dessen Gegensatz z.B. der Psychoanalytiker, Homöopath, Hameranhänger seine eigenen Methoden als positiv herausstellen kann. Hier sind es die „''amerikanischen Verhältnisse''“ und die „''Psychopharmaka''“.
 
Ein weiteres Stilmittel, dass auch andere Vertreter unwissenschaftlicher Methoden anwenden, ist der Aufbau eines Feindbildes, in dessen Gegensatz z.B. der Psychoanalytiker, Homöopath, Hameranhänger seine eigenen Methoden als positiv herausstellen kann. Hier sind es die „''amerikanischen Verhältnisse''“ und die „''Psychopharmaka''“.
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Entsprechend fährt er fort, als er über ein von ihm beobachtetes Kind berichtet und subjektive, unbewiesene Aussagen in das Kind hinein interpretiert.
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*Ich erfahre dann aus den Gesprächen mit der Mutter, dass aufgrund ihrer eigenen kindlichen Trennungserlebnisse die aktuelle Trennung vom Mann für sie eine Retraumatisierung bedeutet, und sie deshalb kaum psychische Möglichkeiten hat, ihrer Tochter einen emotionalen und verstehenden Halt zu geben.
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*Ihrer Angst vor dem Alleinsein entkommt sie durch radikale Flucht in die Außenwelt.
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*Sie dreht passiv Erlittenes in Aktion um, wird vom Opfer zum Täter.
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*Warum hat Elvira eine solch panische Angst davor, sich ihren Wünschen nach Geborgenheit und Halt zu nähern?
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Aus den Beobachtungen wird geschlussfolgert, dass Hyperaktivität als Beziehungsstörung zu sehen ist. Woher Dammasch diese Erkenntnis gewinnt, bleibt sein Geheimnis, ebenso wie folgende Aussage:
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:„In den Gesprächen mit der Mutter wird mir klar, dass die abrupte Trennung des Mannes auch die Mutter in verwirrende Hektik und Hyperaktivität gebracht hat. Mutter und Tochter zeigen in ihrer aktiven antidepressiven Art, mit dem plötzlichen Verlust umzugehen, eine sie verbindende Gemeinsamkeit. Mögen Psychiater in dieser Gemeinsamkeit einen Beleg für die Vererbung von ADHS erkennen, verstehe ich dies eher als eine Identifikation der Tochter mit den mütterlichen Umgehensweisen.“
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Nach der Beobachtung eines Kindes kommt Dammasch zu folgenden Schlussfolgerungeh:
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*“Die Hyperaktivität eines Kindes basiert immer auf einer frühen und oft persistierenden Beziehungsstörung mit den primären Bezugspersonen, die sich als Verhaltensstörung zeigt.“
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Das ist eine sehr gewagte Aussage, denn eine solche globale Aussage verlangt wissenschaftliche Studien und Statistiken, die Dammasch nicht vorweisen kann. Dieser monokausale Erklärungsansatz ist eine pauschale Reduzierung der ADHS-Ursachen auf frühkindliche Beziehungsstörungen zur primären Bezugsperson. Damit macht der Autor das, was er anderen vorwirft, die Reduzierung eines Menschen auf eine Pauschaldiagnose.
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*“Überproportional häufig sind traumatische Trennungserlebnisse des betroffenen Kindes selbst oder transgenerationale Traumata der Mutter festzustellen, die sie unverstanden in die frühe Beziehung mit ihrem Kind einbringt.“
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Gemäß der Dogmen der Psychoanalyse sind meist die Mütter schuld. Es wird aber nicht geklärt, warum, das eine Kind nach einer „traumatischen Trennung“ hyperaktiv wird, andere aber nicht.
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*“Der Vater ist als emotional haltender und verstehender Dritter in der Familie entweder abwesend oder er steht außerhalb einer ambivalent verwickelten Mutter-Kind Dyade.“
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Ebenso entspricht es dem Menschenbild der Psychoanalyse, dass der Vater schwach oder abwesend ist, wie bei fast allen Erklärungsmodellen psychischer Erkrankungen.
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*“Der impulsive Bewegungsdrang des Kindes dient der Flucht vor dem eigenen Innenleben und der emotionalen Nähe in einer Beziehung.“
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*“Die aktive Flucht nach Vorne hat die Funktion, die Angst vor der regressiven Wiederkehr früher Ohnmachtserfahrungen im Zaum zu halten.“
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*“Der Stimulationsdrang des Kindes hat eine psychisch stabilisierende Funktion für die Mutter. Oft dient die Hyperaktivität des Kindes der Mutter als Antidepressivum. In diesen Fällen hält die Stimulation durch das Kind die Mutter psychisch lebendig.“
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Diese Behauptungen entbehren jeder wissenschaftlichen Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit. Es ist nicht dargelegt, anhand welcher Erkenntnisse diese Aussagen getroffen werden genau in Frage kommen. Trotz der offensichtlich unhaltbaren Spekulationen über das Kind meint Dammasch am Ende:
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*“Ich habe versucht zu zeigen, dass die Diagnostizierung eines Kindes mit den vier Buchstaben ADHS nicht wirklich hilfreich ist.“
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Allerdings kann Dammasch selber auch keinen einzigen Nachweis liefern, dass seine Methode dem Kind geholfen hat. Dazu findet man auch keine einzige Bemerkung in seiner Ausführung, sondern es geht weiter mit der Bedienung seines Feindbildes, Schuldzuweisungen an die Eltern und der Ignoranz der Tatsache, dass auch menschliches Verhalten biologisch determiniert ist:
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*“Im Gegenteil - die von der Psychiatrie angebotene Biologisierung und Medikalisierung sozialer Probleme entlastet viele Eltern zwar subjektiv und führt zur explosionsartigen Verbreitung der Diagnose.“
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*“Sie verführt aber vor allem dazu, den Blick von den problematischen Beziehungserfahrungen fort und zum angeblich vererbten Hirnstoffwechsel hin zu wenden.“
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*“Ein Kind mit einer hirnorganischen Krankheit zu haben, ist für viele Eltern leichter zu akzeptieren, als die Erkenntnis, dass auch sozial problematische Beziehungserfahrungen die Bildung der kindlichen Persönlichkeit formen. Mit der Diagnose ADHS wird das störende individuelle Verhalten eines Kindes und seiner Eltern zum Bestandteil eines gesellschaftlich anerkannten medizinischen Verstehensmodells.“
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*“Die Diagnose und medikamentöse Behandlung birgt aber die Gefahr, sich allzu schnell von dem Kind mit seinen individuellen sozialen Erfahrungen zu entfernen und es zum Teil eines medizinischen Kategoriensystems zu machen.“
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*“Die biologistisch denkenden Mediziner wiederum müssten anerkennen, dass die Reifung des menschlichen Gehirns wesentlich im Rahmen der frühen sozialen Beziehungserfahrungen geprägt wird.“
    
==Quellenverzeichnis==
 
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<references/>
 
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