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| Als eine Art theoretischer Unterbau werden häufig die Ideen des Schweizers Hans Cousto (geb. 1948) genannt, der in Esoterikkreisen als Entdecker der "kosmischen Oktave" oder "Planetentöne" gilt, die er 1978 "nach der Einnahme mehrerer Zauberpilze" gefunden haben will. Allerdings hatten sich bereits seit den 1950er-Jahren der französische Arzt Jean Lamy und der Stuttgarter Arzt Erwin Schick mit der "Tonakupunktur" beschäftigt und dafür auch den Begriff ''Phonophorese'' benutzt. | | Als eine Art theoretischer Unterbau werden häufig die Ideen des Schweizers Hans Cousto (geb. 1948) genannt, der in Esoterikkreisen als Entdecker der "kosmischen Oktave" oder "Planetentöne" gilt, die er 1978 "nach der Einnahme mehrerer Zauberpilze" gefunden haben will. Allerdings hatten sich bereits seit den 1950er-Jahren der französische Arzt Jean Lamy und der Stuttgarter Arzt Erwin Schick mit der "Tonakupunktur" beschäftigt und dafür auch den Begriff ''Phonophorese'' benutzt. |
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− | Coustos Überlegungen sind eine simple Zahlenspielerei, bei der er die Kehrwerte von Umlauf- und Rotationsdauern von Himmelskörpern sooft verdoppelt, bis sie in den Frequenzbereich üblicher Stimmgabeln fallen, also in den Bereich von etwa 100 Hz bis zu einigen 100 Hz. Ähnliches betreibt Cousto z.B. mit Spektrallinien der elektromagnetischen Strahlung des Wasserstoffatoms. Hier teilt er die Frequenzen sooft durch 2, bis sie in den gewünschten Frequenzbereich fallen. Beispielsweise sei die Rydbergkonstante 3,2899 x 10<sup>15</sup> Hz, die in der Atomphysik eine Rolle bei der Deutung von Strahlungsspektren spielt, "in der 43. Unteroktave ein fis' mit 373,808 Hz".<ref>Hans Cousto (1999): H2. Der Klang der Wasserstoffmoleküle. Musikalische Transkription der Wasserstoffspektren. Die physikalischen Grundlagen zur Anhörung der Quantentheorie. [http://www.planetware.de/tune_in/wasserstoff-1.pdf PDF]</ref><ref>Hans Cousto (2003): H2. Der Klang der Wasserstoffmoleküle. (Teil 2) Stimmschlüssel für Akustiker. [http://www.planetware.de/tune_in/Wasserstoff-2.pdf PDF]</ref> | + | Coustos Überlegungen sind eine simple Zahlenspielerei, bei der er die Kehrwerte von Umlauf- und Rotationsdauern von Himmelskörpern sooft verdoppelt, bis sie in den Frequenzbereich üblicher Stimmgabeln fallen, also in den Bereich von etwa 100 Hz bis zu einigen 100 Hz. Ähnliches betreibt Cousto z.B. mit Spektrallinien der elektromagnetischen Strahlung des Wasserstoffatoms. Hier teilt er die Frequenzen sooft durch 2, bis sie in den gewünschten Frequenzbereich fallen. Beispielsweise sei die Rydbergkonstante 3,2899 x 10<sup>15</sup> Hz, die in der Atomphysik eine Rolle bei der Deutung von Strahlungsspektren spielt, "in der 43. Unteroktave ein fis' mit 373,808 Hz".<ref>Hans Cousto (1999): H2. Der Klang der Wasserstoffmoleküle. Musikalische Transkription der Wasserstoffspektren. Die physikalischen Grundlagen zur Anhörung der Quantentheorie. [http://www.planetware.de/tune_in/wasserstoff-1.pdf PDF]</ref><ref>Hans Cousto (2003): H2. Der Klang der Wasserstoffmoleküle. (Teil 2) Stimmschlüssel für Akustiker. [http://www.planetware.de/tune_in/Wasserstoff-2.pdf PDF]</ref> |
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− | Den gefundenen Frequenzen werden bestimmte Bedeutungen zugeschrieben und es sind entsprechende Stimmgabeln im Handel. Ein Grundset besteht häufig aus 7 Tönen, die wie folgt den Chakren zugeordnet werden: | + | Den gefundenen Frequenzen werden bestimmte Bedeutungen zugeschrieben und es sind entsprechende Stimmgabeln im Handel. Ein Grundset besteht häufig aus 7 Tönen, die wie folgt den Chakren zugeordnet werden: |
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− | Weitere Töne werden beleglos aus anderen himmelsmechanischen Daten von Planeten und Monden abgeleitet, aber z.B. auch aus [[Schumann-Strahlung|"Schumann-Resonanzen"]]. Es ergeben sich stets ähnliche Frequenzen, die üblicherweise auf 1/100 Hz genau angegeben werden. Ein Sortiment aus 20 Stimmgabeln für die Phonophorese kostet je nach Ausführung zwischen 500 und 1200 Euro. Die Firma Abaton Vibra aus Leinfelden-Echterdingen bietet statt Stimmgabeln "Planeten-Klangschalen" an und hat sich den Begriff ''Planetenschale'' als Wortmarke schützen lassen. | + | Weitere Töne werden beleglos aus anderen himmelsmechanischen Daten von Planeten und Monden abgeleitet, aber z.B. auch aus [[Schumann-Strahlung|"Schumann-Resonanzen"]]. Es ergeben sich stets ähnliche Frequenzen, die üblicherweise auf 1/100 Hz genau angegeben werden. Ein Sortiment aus 20 Stimmgabeln für die Phonophorese kostet je nach Ausführung zwischen 500 und 1.200 Euro. Die Firma Abaton Vibra aus Leinfelden-Echterdingen bietet statt Stimmgabeln "Planeten-Klangschalen" an und hat sich den Begriff ''Planetenschale'' als Wortmarke schützen lassen. |
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| ==Elektronische Phonophorese== | | ==Elektronische Phonophorese== |
− | [[Image:Phonophorese06.png|thumb]] | + | [[image:Phonophorese06.png|thumb]] |
− | [[Image:Phonophorese05.jpg|thumb|''Akustik-Pointer'']] | + | [[image:Phonophorese05.jpg|thumb|''Akustik-Pointer'']] |
| Bereits 1974 hatte der Stuttgarter Arzt Erwin Schick, der zeitweise auch an der Entwicklung der [[Elektroakupunktur nach Voll]] beteiligt war, eine Apparatur vorgestellt, die er "Phonophoresegerät" nannte. Dabei werden mit einem elektromechanischen Geber Schwingungen auf Hautpunkten appliziert, die "nach den klassischen Regeln der Akupunktur" ausgewählt werden sollen. Schick ordnete bestimmte Frequenzen bestimmten Organen oder Körperfunktionen zu. Während die Anregung zunächst einfach sinusförmig war, wobei die Frequenz in Halbtonschritten wählbar ist, ermöglichten spätere Geräteversionen eine Amplituden- und Frequenzmodulation. Die behauptete therapeutische Wirkung soll damit erheblich größer sein, weil beispielsweise eine Amplitudenmodulation mit einer Frequenz von 23 Hz die "Hauptresonanzfrequenz für Mechanorezeptoren" anrege. | | Bereits 1974 hatte der Stuttgarter Arzt Erwin Schick, der zeitweise auch an der Entwicklung der [[Elektroakupunktur nach Voll]] beteiligt war, eine Apparatur vorgestellt, die er "Phonophoresegerät" nannte. Dabei werden mit einem elektromechanischen Geber Schwingungen auf Hautpunkten appliziert, die "nach den klassischen Regeln der Akupunktur" ausgewählt werden sollen. Schick ordnete bestimmte Frequenzen bestimmten Organen oder Körperfunktionen zu. Während die Anregung zunächst einfach sinusförmig war, wobei die Frequenz in Halbtonschritten wählbar ist, ermöglichten spätere Geräteversionen eine Amplituden- und Frequenzmodulation. Die behauptete therapeutische Wirkung soll damit erheblich größer sein, weil beispielsweise eine Amplitudenmodulation mit einer Frequenz von 23 Hz die "Hauptresonanzfrequenz für Mechanorezeptoren" anrege. |
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