Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
191 Bytes hinzugefügt ,  01:10, 15. Nov. 2009
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:  
'''Squalen''' (von lat. ''squalus'' der Haifisch, auch ''Spinazen'' oder ''Spinacen'' genannt) ist eine 1906 von dem japanischen Chemiker Mitsumaru Tsujimoto entdeckte Substanz, die in der Natur weit verbreitet und in verschiedenen Lebensmitteln zu finden ist. Die höchsten Squalen-Konzentrationen werden bei einigen Fischarten, insbesondere bei Haien, beobachtet. Die genaue chemische Struktur von Squalen wurde von Paul Karrer im Jahre 1935 offengelegt.  
 
'''Squalen''' (von lat. ''squalus'' der Haifisch, auch ''Spinazen'' oder ''Spinacen'' genannt) ist eine 1906 von dem japanischen Chemiker Mitsumaru Tsujimoto entdeckte Substanz, die in der Natur weit verbreitet und in verschiedenen Lebensmitteln zu finden ist. Die höchsten Squalen-Konzentrationen werden bei einigen Fischarten, insbesondere bei Haien, beobachtet. Die genaue chemische Struktur von Squalen wurde von Paul Karrer im Jahre 1935 offengelegt.  
   −
Squalen ist auch eine körpereigene Substanz des Menschen sowie höherer Lebewesen. Beim Menschen stellt Squalen ein Zwischenstufenprodukt der Biosynthese von Cholesterin, Steroiden (u.a. Hormone wie Östrogene, Testosteron, Kortisol) und Vitamin D dar. Die geringe Dichte von 0,85 trägt zum Aufschwimmen bei Haifischen bei.
+
Squalen ist auch eine körpereigene Substanz des Menschen sowie höherer Lebewesen. Beim Menschen stellt Squalen ein Zwischenstufenprodukt der Biosynthese von Cholesterin, Steroiden (u.a. Hormone wie Östrogene, Testosteron, Kortisol) und Vitamin D dar. Die natürlich vorkommende Menge von körpereigenem Squalen im Blut ist etwa 250 Teile per Milliarde oder 250 ng/ml.
 +
 
 +
Die geringe Dichte von 0,85 trägt zum Aufschwimmen bei Haifischen bei.
    
Squalen spielt eine Rolle bei Kosmetika als Salbengrundlage und als in Europa zugelassenes Adjuvans bei einigen ''adjuvantierten'' Impfstoffen. In den USA wurde Squalen hingegen von der FDA nicht als Adjuvans zugelassen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurde Squalen inzwischen über 22&nbsp;Millionen Mal in Europa alleine im Impfstoff ''Fluad'' verimpft, ohne dass es zu bekannten Nebenwirkungen gekommen sei.<ref>http://www.who.int/vaccine_safety/topics/adjuvants/squalene/questions_and_answers/en/</ref> Laut Europäischer Zulassungsbehörde EMEA sei bereits 45&nbsp;Millionen Mal Squalen in Impfstoffen mit verimpft worden. Schwere Nebenwirkungen seien dabei nicht bekannt geworden.<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=31357&no_cache=1&sword_list</ref><ref>http://www.eurosurveillance.org/images/dynamic/EE/V14N41/art19361.pdf</ref><ref>http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1056873/</ref><ref>http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/news/88574/index.html</ref>
 
Squalen spielt eine Rolle bei Kosmetika als Salbengrundlage und als in Europa zugelassenes Adjuvans bei einigen ''adjuvantierten'' Impfstoffen. In den USA wurde Squalen hingegen von der FDA nicht als Adjuvans zugelassen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurde Squalen inzwischen über 22&nbsp;Millionen Mal in Europa alleine im Impfstoff ''Fluad'' verimpft, ohne dass es zu bekannten Nebenwirkungen gekommen sei.<ref>http://www.who.int/vaccine_safety/topics/adjuvants/squalene/questions_and_answers/en/</ref> Laut Europäischer Zulassungsbehörde EMEA sei bereits 45&nbsp;Millionen Mal Squalen in Impfstoffen mit verimpft worden. Schwere Nebenwirkungen seien dabei nicht bekannt geworden.<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=31357&no_cache=1&sword_list</ref><ref>http://www.eurosurveillance.org/images/dynamic/EE/V14N41/art19361.pdf</ref><ref>http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1056873/</ref><ref>http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/nano/news/88574/index.html</ref>
Zeile 42: Zeile 44:     
==Squalen und das so genannte Golfkriegssyndrom==
 
==Squalen und das so genannte Golfkriegssyndrom==
Die schlechte Reputation von Squalen in [[Impfgegner]]kreisen geht auf eine kleine Studie zurück, welche einen Zusammenhang zwischen den Symptomen bei amerikanischen Kriegsveteranen (Golfkrieg-Syndrom) und der Verabreichung einer angeblich squalenhaltigen Anthrax-Impfung suggerierte.<ref>Asa, P. B., Cao, Y. & Garry, R. F. (2000): Antibodies to squalene in Gulf War Syndrome. In: Experimental and Molecular Pathology. 68, 55-64</ref> Die Autoren stellten aber gleichzeitig fest, dass sie keinen Anhaltspunkt dafür hätten, dass Squalen in irgendeinem Impfstoff enthalten war, der im Golf-Krieg eingesetzt wurde: ''It is important to note that our laboratory-based investigations do not establish that squalene was added as adjuvant to any vaccine used in military or other personnel who served in the Persian Gulf War era.'' Die Arbeit wurde wegen methodischer Mängel kritisiert.<ref>http://www.ha.osd.mil/afeb/reports/squalene.pdf</ref> Die Autoren revidierten zwei Jahre später ihre Ergebnisse aus dem Jahr 2000.<ref>Asa PB, Wilson RB, Garry RF. Antibodies to squalene in recipients of anthrax vaccine. Exp Mol Pathol. 2002 Aug;73(1):19-27.</ref> Die amerikanische Behörde FDA stellt ebenfalls klar, dass Squalen nicht in den Anthrax-Impfstoffen als Adjuvans eingesetzt wurde, und weist als mögliche Ursache für gefundene geringe Spuren auf Squalen im Hautschweiß hin, der über Fingerabdrücke auf Glasgefäße gelangt sein könnte.<ref>http://www.fda.gov/ohrms/DOCKETS/dockets/80n0208/80n-0208-c000037-15-01-vol151.pdf</ref> Später stellte sich heraus, dass Antikörper gegen Squalen auch natürlicherweise in der allgemeinen Bevölkerung vorkommen, unabhängig davon, ob sie mit squalenhaltigen Impfstoffenen geimpft wurde oder nicht.<ref>Giuseppe Del Giudice, Elena Fragapane, Roberto Bugarini, Maninder Hora, Thomas Henriksson, Emanuela Palla, Derek O'Hagan, John Donnelly, Rino Rappuoli, Audino Podda: Vaccines with the MF59 Adjuvant Do Not Stimulate Antibody Responses against Squalene. Clinical and Vaccine Immunology, September 2006, p. 1010-1013, Vol. 13, No. 9 1071-412X/06/$08.00+0 doi:10.1128/CVI.00191-06</ref><ref>Gary R. Matyas, Mangala Rao a, Phillip R. Pittman, Robert Burge, Iris E. Robbins, Nabila M. Wassef, Brandie Thivierge, Carl R. Alving: Detection of antibodies to squalene*1: III. Naturally occurring antibodies to squalene in humans and mice. Journal of Immunological Methods, Volume 286, Issues 1-2, March 2004, Seiten 47-67</ref><ref>http://www.anthrax.osd.mil/resource/qna/qaAll.asp?cID=319</ref> Eine Untersuchung aus dem Jahr 2002 stellte fest, dass in keinem Anthrax-Impfstoff, der bei Soldaten im Golfkrieg eingesetzt wurde, Squalen enthalten war: ''The results of these analyses provide direct evidence for the absence of squalene as an ingredient or a manufacturing contaminant in Anthrax Vaccine Adsorbed.''<ref>Spanggord RJ, Wu B, Sun M, Lim P, Ellis WY. Development and application of an analytical method for the determination of squalene in formulations of anthrax vaccine adsorbed. J Pharm Biomed Anal. 2002 Jun 20;29(1-2):183-93</ref>. Im Jahr 2006 fand die gleiche Forschergruppe, nach einer Erhöhung der Empfindlichkeit der eigenen Messmethodik, Spuren von Squalen in einer einzigen Flasche (Bezeichnung FAV008) von 44&nbsp;Flaschen insgesamt aus 38&nbsp;Chargen. Die gemessene Squalen-Konzentration lag dabei jedoch unterhalb der Squalen-Konzentration im menschlichen Serum von 290&nbsp;µg/l. Die Autoren zeigten damit, dass in fast allen Anthrax-Impfstoffen Squalen nicht nachweisbar war.<ref>Spanggord RJ, Sun M, Lim P, Ellis WY. Enhancement of an analytical method for the determination of squalene in anthrax vaccine adsorbed formulations. J Pharm Biomed Anal. 2006 Oct 11;42(4):494-9. Epub 2006 Jun 9</ref>
+
Die schlechte Reputation von Squalen in [[Impfgegner]]kreisen geht auf eine kleine Studie zurück, welche einen Zusammenhang zwischen den Symptomen bei amerikanischen Kriegsveteranen (Golfkrieg-Syndrom) und der Verabreichung einer angeblich squalenhaltigen Anthrax-Impfung suggerierte.<ref>Asa, P. B., Cao, Y. & Garry, R. F. (2000): Antibodies to squalene in Gulf War Syndrome. In: Experimental and Molecular Pathology. 68, 55-64</ref> Die Autoren stellten aber gleichzeitig fest, dass sie keinen Anhaltspunkt dafür hätten, dass Squalen in irgendeinem Impfstoff enthalten war, der im Golf-Krieg eingesetzt wurde: ''It is important to note that our laboratory-based investigations do not establish that squalene was added as adjuvant to any vaccine used in military or other personnel who served in the Persian Gulf War era.'' Die Arbeit wurde wegen methodischer Mängel kritisiert.<ref>http://www.ha.osd.mil/afeb/reports/squalene.pdf</ref> Die Autoren revidierten zwei Jahre später ihre Ergebnisse aus dem Jahr 2000.<ref>Asa PB, Wilson RB, Garry RF. Antibodies to squalene in recipients of anthrax vaccine. Exp Mol Pathol. 2002 Aug;73(1):19-27.</ref> Die amerikanische Behörde FDA stellt ebenfalls klar, dass Squalen nicht in den Anthrax-Impfstoffen als Adjuvans eingesetzt wurde, und weist als mögliche Ursache für gefundene geringe Spuren auf Squalen im Hautschweiß hin, der über Fingerabdrücke auf Glasgefäße gelangt sein könnte.<ref>http://www.fda.gov/ohrms/DOCKETS/dockets/80n0208/80n-0208-c000037-15-01-vol151.pdf</ref> Später stellte sich heraus, dass Antikörper gegen Squalen auch natürlicherweise in der allgemeinen Bevölkerung vorkommen, unabhängig davon, ob sie mit squalenhaltigen Impfstoffenen geimpft wurde oder nicht.<ref>Giuseppe Del Giudice, Elena Fragapane, Roberto Bugarini, Maninder Hora, Thomas Henriksson, Emanuela Palla, Derek O'Hagan, John Donnelly, Rino Rappuoli, Audino Podda: Vaccines with the MF59 Adjuvant Do Not Stimulate Antibody Responses against Squalene. Clinical and Vaccine Immunology, September 2006, p. 1010-1013, Vol. 13, No. 9 1071-412X/06/$08.00+0 doi:10.1128/CVI.00191-06</ref><ref>Gary R. Matyas, Mangala Rao a, Phillip R. Pittman, Robert Burge, Iris E. Robbins, Nabila M. Wassef, Brandie Thivierge, Carl R. Alving: Detection of antibodies to squalene*1: III. Naturally occurring antibodies to squalene in humans and mice. Journal of Immunological Methods, Volume 286, Issues 1-2, March 2004, Seiten 47-67</ref><ref>http://www.anthrax.osd.mil/resource/qna/qaAll.asp?cID=319</ref> Eine Untersuchung aus dem Jahr 2002 stellte fest, dass in keinem Anthrax-Impfstoff, der bei Soldaten im Golfkrieg eingesetzt wurde, Squalen enthalten war: ''The results of these analyses provide direct evidence for the absence of squalene as an ingredient or a manufacturing contaminant in Anthrax Vaccine Adsorbed.''<ref>Spanggord RJ, Wu B, Sun M, Lim P, Ellis WY. Development and application of an analytical method for the determination of squalene in formulations of anthrax vaccine adsorbed. J Pharm Biomed Anal. 2002 Jun 20;29(1-2):183-93</ref>. Im Jahr 2006 fand die gleiche Forschergruppe, nach einer Erhöhung der Empfindlichkeit der eigenen Messmethodik, Spuren von Squalen in einer einzigen Flasche (Bezeichnung FAV008) von 44&nbsp;Flaschen insgesamt aus 38&nbsp;Chargen. Die Anthraximpfstoffcharge enthielt 80 Teile per Milliarde (= 80 ng/ml). Die gemessene Squalen-Konzentration lag dabei jedoch unterhalb der Squalen-Konzentration im menschlichen Serum von 290&nbsp;µg/l. Die Autoren zeigten damit, dass in fast allen Anthrax-Impfstoffen Squalen nicht nachweisbar war.<ref>Spanggord RJ, Sun M, Lim P, Ellis WY. Enhancement of an analytical method for the determination of squalene in anthrax vaccine adsorbed formulations. J Pharm Biomed Anal. 2006 Oct 11;42(4):494-9. Epub 2006 Jun 9</ref>
    
Das pharmakritische arznei-telegramm, weist in einer Erklärung darauf hin, dass kein Zusammenhang zwischen Squalen und Golfkriegssysndrom besteht und schreibt: ''Wir sehen keine Belege dafür, dass der in dem Schweinegrippeimpfstoff PANDEMRIX enthaltene Wirkverstärker Squalen das so genannte
 
Das pharmakritische arznei-telegramm, weist in einer Erklärung darauf hin, dass kein Zusammenhang zwischen Squalen und Golfkriegssysndrom besteht und schreibt: ''Wir sehen keine Belege dafür, dass der in dem Schweinegrippeimpfstoff PANDEMRIX enthaltene Wirkverstärker Squalen das so genannte
23.054

Bearbeitungen

Navigationsmenü