− | Der Erstautor beider Studien, der Dermatologe Markus Stücker von der Ruhr-Universität Bochum, sieht, wie auf den Online-Seiten der Süddeutschen Zeitung zu lesen ist, weiteren Forschungsbedarf. Man habe auch mitnichten "ein Zaubermittel", er sehe das "verhalten" und "die Sicherheit [sei] noch nicht da", man habe bislang viele Medikamente gesehen, die das nicht halten konnten, was sie versprochen haben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/479/491842/text/</ref> Stücker stellte auch Theorien um eine angebliche Unterdrückung des Mittels in Frage, die die Fernsehdokumentation der ARD suggeriert hatte: ''"Ich würde daraus keinen Betrug am Patienten konstruieren."'' Ein weiterer Autor der Studie, der Dermatologe Peter Altmeyer an der Uni Bochum, äußerte sich im Spiegel zur damaligen Untersuchung. Demnach habe man vor neun Jahren "rosa Hühnerkacke" auf die Haut von 13 Probanden geschmiert. ''"Es war eine äußerst simple Studie. Ein einfacher Seitenvergleich, ein Arm mit Salbe, einer ohne. Mehr nicht"''. Altmeyer sieht seine Ergebnisse aktuell missbraucht: ''"Das Ganze ist nichts als Werbemache"''.<ref>Der Spiegel, Ausgabe 44/2009, Seite 105</ref> | + | Der Erstautor beider Studien, der Dermatologe Markus Stücker von der Ruhr-Universität Bochum, sieht, wie auf den Online-Seiten der Süddeutschen Zeitung zu lesen ist, weiteren Forschungsbedarf. Man habe auch mitnichten "ein Zaubermittel", er sehe das "verhalten" und "die Sicherheit [sei] noch nicht da", man habe bislang viele Medikamente gesehen, die das nicht halten konnten, was sie versprochen haben.<ref>http://www.sueddeutsche.de/wissen/479/491842/text/</ref> Stücker stellte auch Theorien um eine angebliche Unterdrückung des Mittels in Frage, die die Fernsehdokumentation der ARD suggeriert hatte: ''"Ich würde daraus keinen Betrug am Patienten konstruieren."'' In einem Interview im Jahre 2009 teilte Stücker zudem mit, damals die Rezeptur der eingesetzten Salbe nicht gekannt zu haben ''Da wir die Rezeptur für die Salbe, die jetzt ja plötzlich zugänglich ist'' [...] ''nie erhalten haben, konnten wir sie nicht selbst mischen und unsere Patienten nicht weiter behandeln.'' <ref>[http://www.special-psoriasis.de/psoriasis/behandlung/lokal_aeusserlich/content-210653.html]</ref>. |
| + | Ein weiterer Autor der Studie, der Dermatologe Peter Altmeyer an der Uni Bochum, äußerte sich im Spiegel zur damaligen Untersuchung. Demnach habe man vor neun Jahren "rosa Hühnerkacke" auf die Haut von 13 Probanden geschmiert. ''"Es war eine äußerst simple Studie. Ein einfacher Seitenvergleich, ein Arm mit Salbe, einer ohne. Mehr nicht"''. Altmeyer sieht seine Ergebnisse aktuell missbraucht: ''"Das Ganze ist nichts als Werbemache"''.<ref>Der Spiegel, Ausgabe 44/2009, Seite 105</ref> |
| Jörg Prinz, Dermatologe und Experte für Schuppenflechte an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, warnt davor, die Zahlen aus den Studien überzubewerten. ''"Die Studie zeigt möglicherweise eine Tendenz, die auf die Wirksamkeit des Mittels hindeutet [...] Aber gerade bei Hautkrankheiten haben viele Präparate auch eine psychische Wirkung. Es ist schwer, diese Faktoren auseinanderzuhalten."'' Prinz äußerte sich auch zum möglichen Wirkprinzip des Cyanocobalamins: ''"Wir wissen, dass Cyanocobalamin Stickoxid-Moleküle neutralisieren kann [...] und Stickoxid spielt bei Entzündungsreaktionen, wie sie bei Schuppenflechte auftreten, eine große Rolle. [...] Das Stickoxid, das durch das Vitamin B12 unschädlich gemacht wird, ist aber eine Folge der Entzündung, nicht deren Ursache"''. Eine Aussage, die eine "heilende Wirkung" von Regividerm in Frage stellt. Auch der Hamburger Dermatologe Kristian Reich kritisiert die mangelnde Datenlage: ''"Die Datenlage reicht nicht aus, um die Wirksamkeit und die Sicherheit des Produkts zu beurteilen."''<ref>http://www.abendblatt.de/ratgeber/gesundheit/article1241569/Wirbel-um-die-neue-Neurodermitis-Salbe.html</ref> | | Jörg Prinz, Dermatologe und Experte für Schuppenflechte an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, warnt davor, die Zahlen aus den Studien überzubewerten. ''"Die Studie zeigt möglicherweise eine Tendenz, die auf die Wirksamkeit des Mittels hindeutet [...] Aber gerade bei Hautkrankheiten haben viele Präparate auch eine psychische Wirkung. Es ist schwer, diese Faktoren auseinanderzuhalten."'' Prinz äußerte sich auch zum möglichen Wirkprinzip des Cyanocobalamins: ''"Wir wissen, dass Cyanocobalamin Stickoxid-Moleküle neutralisieren kann [...] und Stickoxid spielt bei Entzündungsreaktionen, wie sie bei Schuppenflechte auftreten, eine große Rolle. [...] Das Stickoxid, das durch das Vitamin B12 unschädlich gemacht wird, ist aber eine Folge der Entzündung, nicht deren Ursache"''. Eine Aussage, die eine "heilende Wirkung" von Regividerm in Frage stellt. Auch der Hamburger Dermatologe Kristian Reich kritisiert die mangelnde Datenlage: ''"Die Datenlage reicht nicht aus, um die Wirksamkeit und die Sicherheit des Produkts zu beurteilen."''<ref>http://www.abendblatt.de/ratgeber/gesundheit/article1241569/Wirbel-um-die-neue-Neurodermitis-Salbe.html</ref> |