| Noch bevor die Ergebnisse aus den ab dem Jahre 2000 Untersuchungen vorlagen, wurde das Produkt bereits 1998/1999 von der Regeneratio Pharma AG als ''ATU Red-Creme'' vermarktet, für 37,90 DM. Das Mittel wurde damals im Rahmen eines ''innovativen Therapiekonzepts mit Regividerm ®'' als ein ''Kosmetikangebot für alle Hauttypen, besonders zur unterstützenden Pflege bei Neurodermitis und Psoriasis mit B 12'' angeboten. 1999 war auf der Webseite der Regeneratio Pharma AG auch zu lesen ''Die Verwendung von Vitamin B12 in der Kosmetik, speziell zur unterstützenden Pflege von Neurodermitis und Psoriasis, ist erstmals von der Regeneratio Pharma AG genau untersucht worden. Die positiven Effekte sind durch unsere Ergebnisse belegt und weltweit patentgeschützt.'' Die Studien aus den fünfziger Jahren wurden ignoriert. | | Noch bevor die Ergebnisse aus den ab dem Jahre 2000 Untersuchungen vorlagen, wurde das Produkt bereits 1998/1999 von der Regeneratio Pharma AG als ''ATU Red-Creme'' vermarktet, für 37,90 DM. Das Mittel wurde damals im Rahmen eines ''innovativen Therapiekonzepts mit Regividerm ®'' als ein ''Kosmetikangebot für alle Hauttypen, besonders zur unterstützenden Pflege bei Neurodermitis und Psoriasis mit B 12'' angeboten. 1999 war auf der Webseite der Regeneratio Pharma AG auch zu lesen ''Die Verwendung von Vitamin B12 in der Kosmetik, speziell zur unterstützenden Pflege von Neurodermitis und Psoriasis, ist erstmals von der Regeneratio Pharma AG genau untersucht worden. Die positiven Effekte sind durch unsere Ergebnisse belegt und weltweit patentgeschützt.'' Die Studien aus den fünfziger Jahren wurden ignoriert. |
− | Danach ist die Firma anscheinend in die Insolvenz gegangen. Dies zeigt die Auswertung der damaligen Webseiten<ref>http://web.archive.org/web/19991012124727/http://regividerm.de/ http://web.archive.org/web/20000604165121/regividerm.de/body_bestell.html</ref>. Zusammen mit der ''ATU Red-Creme'' wurde versucht, andere Mittel wie eine ''ATU-Energy-Creme'' ("mit juvenilisierendem Vitamin E") zu vermarkten. Erfinder Klingelhöller ist also keineswegs als Erfinder eines einzigen Wundermittels anzusehen. In der ARD-Sendung ''hart aber fair'' wurde dies völlig anders dargestellt: Auf Nachfrage von Moderator Plasberg, was denn den "Spinner in der Garage" von Klingelhöller unterscheide, antwortete Martens sinngemäß, Klingelhöller habe "erst klinisch geprüft und dann versucht, zu vermarkten". Er widerspricht damit seinem eigenen Bericht und den im Internet in Minuten zu recherchierenbaren Fakten zur Geschichte von Regividerm. Aus Martens eigenem Bericht geht hervor, dass die Kleinstudien erst nach 2000 begonnen wurden. Das Patent wurde 1994 erteilt und Klingelhöller hat die Rezeptur - nach dem Martens-Bericht - schon ab 1994 mehreren Firmen angeboten. Zu Vertragsabschlüssen kam es nicht, die Großproduktion kam vor 2009 nicht in Fahrt. Gerüchten zufolge, die derzeit für Esowatch nicht nachprüfbar sind, war eine vom Erfinder geforderte Summe von 15 Millionen Euro zu hoch gewesen, die Ärztezeitung spricht in diesem Zusammenhang sogar von einem möglichen "dreistelligen Millionenbetrag"<ref>http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/571661/geld-zaehlte-verantwortung.html?sh=7&h=2086331490</ref>. Der Patentinhaber verbreitete hingegen: ''"Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!"'' | + | Danach ist die Firma anscheinend in die Insolvenz gegangen. Dies zeigt die Auswertung der damaligen Webseiten<ref>http://web.archive.org/web/19991012124727/http://regividerm.de/ http://web.archive.org/web/20000604165121/regividerm.de/body_bestell.html</ref>. Zusammen mit der ''ATU Red-Creme'' wurde versucht, andere Mittel wie eine ''ATU-Energy-Creme'' ("mit juvenilisierendem Vitamin E") zu vermarkten. Erfinder Klingelhöller ist also keineswegs als Erfinder eines einzigen Wundermittels anzusehen. In der ARD-Sendung ''hart aber fair'' wurde dies völlig anders dargestellt: Auf Nachfrage von Moderator Plasberg, was denn den "Spinner in der Garage" von Klingelhöller unterscheide, antwortete Martens sinngemäß, Klingelhöller habe "erst klinisch geprüft und dann versucht, zu vermarkten". Er widerspricht damit seinem eigenen Bericht und den im Internet in Minuten zu recherchierenbaren Fakten zur Geschichte von Regividerm. Aus Martens eigenem Bericht geht hervor, dass die Kleinstudien erst nach 2000 begonnen wurden. Das Patent wurde 1994 erteilt und Klingelhöller hat die Rezeptur - nach dem Martens-Bericht - schon ab 1994 mehreren Firmen angeboten. Zu Vertragsabschlüssen kam es nicht, die Großproduktion kam vor 2009 nicht in Fahrt. Nach Aussage des Schweizer Immunologen Beda Stadler sollen dem Erfinder von der Pharmaindustrie 15 Millionen Euro für das Patent geboten worden seien. Das Angebot sei aber dankend abgelehnt worden<ref>http://hpd.de/node/8050</ref>. Die Ärztezeitung spricht in diesem Zusammenhang sogar von einem möglichen "dreistelligen Millionenbetrag"<ref>http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/571661/geld-zaehlte-verantwortung.html?sh=7&h=2086331490</ref>. Der Patentinhaber verbreitete hingegen: ''"Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!"'' |
| Das Umsatzpotential ist angesichts der großen Zahl der Betroffenen ebenfalls groß und wird laut Angaben des Herstellers alleine in Deutschland auf 20.000 bis 30.000 Tuben des Präparates geschätzt. Der Düsseldorfer Apotheker Thomas Rasche wird mit der Ansicht zitiert, dass das Marktpotential bei einem angenommenen Verbrauch von 100 Gramm pro Patient und Monat bei knapp 1,4 Milliarden Euro Jahresumsatz liegen könne. | | Das Umsatzpotential ist angesichts der großen Zahl der Betroffenen ebenfalls groß und wird laut Angaben des Herstellers alleine in Deutschland auf 20.000 bis 30.000 Tuben des Präparates geschätzt. Der Düsseldorfer Apotheker Thomas Rasche wird mit der Ansicht zitiert, dass das Marktpotential bei einem angenommenen Verbrauch von 100 Gramm pro Patient und Monat bei knapp 1,4 Milliarden Euro Jahresumsatz liegen könne. |