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| ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
− | [[image:Leuner.jpg|Hanscarl Leuner|thumb]][[image:SGrof.jpg|Stanislav Grof|thumb]][[image:SWidmer.jpg|Samuel Widmer,jpg|thumb]] | + | [[image:Leuner.jpg|Hanscarl Leuner|thumb]] |
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| Als Miterfinder gilt der deutsche Psychiater Hanscarl Leuner (1918 - 1996). Ein weiterer bekannter Befürworter ist der tschechische Psychiater Stanislav Grof, der als einer der Begründer der transpersonalen Psychologie gilt und Anwender des [[Holotropes Atmen|Holotropen Atmens]] ist. Bei seiner Arbeit am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag erforschte er die Wirkung psychedelischer Drogen wie LSD. | | Als Miterfinder gilt der deutsche Psychiater Hanscarl Leuner (1918 - 1996). Ein weiterer bekannter Befürworter ist der tschechische Psychiater Stanislav Grof, der als einer der Begründer der transpersonalen Psychologie gilt und Anwender des [[Holotropes Atmen|Holotropen Atmens]] ist. Bei seiner Arbeit am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag erforschte er die Wirkung psychedelischer Drogen wie LSD. |
| Mehrere hundert wissenschaftliche Studien und Berichte existieren zur Anwendung psychedelischer oder halluzinoger Substanzen zu therapeutischen Zwecken. In den 1920er bis 1930er Jahren wurden zu pharmakologischen Beeinflussungen der Bewusstseinslage ("Narkoanalyse") zunächst Versuche mit Barbituraten durchgeführt. Seit den 1920er Jahren wurden auch Humanversuche mit Meskalin durchgeführt. 1943 wurde LSD (Lysergsäurediäthylamid) entdeckt. Der Hersteller Sandoz empfahl das LSD unter der Markenbezeichnung Delysid für die Psychiatrie. Laut Beipackzettel sollte es "zur seelischen Auflockerung bei analytischer Psychotherapie" dienen. Klinische Experimente mit LSD wurden von Stoll 1947 veröffentlicht und führten zu therapeutischen Ansätzen in den 1950er und 1960er Jahren mit Herausbildung der psycholytischen-psychedelischen Methode durch Leuner (1962) und unter dem Namen Psycholyse durch andere Autoren. In diese Zeit fällt auch Leuners "Katathymes Bilderleben", bei dem er ebenfalls psychoaktive Substanzen einsetzte. Während der 1960er Jahre soll die Psycholyse an 18 europäischen Behandlungszentren regelmäßig praktiziert worden sein. | | Mehrere hundert wissenschaftliche Studien und Berichte existieren zur Anwendung psychedelischer oder halluzinoger Substanzen zu therapeutischen Zwecken. In den 1920er bis 1930er Jahren wurden zu pharmakologischen Beeinflussungen der Bewusstseinslage ("Narkoanalyse") zunächst Versuche mit Barbituraten durchgeführt. Seit den 1920er Jahren wurden auch Humanversuche mit Meskalin durchgeführt. 1943 wurde LSD (Lysergsäurediäthylamid) entdeckt. Der Hersteller Sandoz empfahl das LSD unter der Markenbezeichnung Delysid für die Psychiatrie. Laut Beipackzettel sollte es "zur seelischen Auflockerung bei analytischer Psychotherapie" dienen. Klinische Experimente mit LSD wurden von Stoll 1947 veröffentlicht und führten zu therapeutischen Ansätzen in den 1950er und 1960er Jahren mit Herausbildung der psycholytischen-psychedelischen Methode durch Leuner (1962) und unter dem Namen Psycholyse durch andere Autoren. In diese Zeit fällt auch Leuners "Katathymes Bilderleben", bei dem er ebenfalls psychoaktive Substanzen einsetzte. Während der 1960er Jahre soll die Psycholyse an 18 europäischen Behandlungszentren regelmäßig praktiziert worden sein. |
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| Eine Gruppe um den Psycholyse-Pionier Leuner versuchte beim Bundesgesundheitsministerium ein Forschungsprojekt zur Behandlung schwer neurotisch gestörter Patienten genehmigen zu lassen. | | Eine Gruppe um den Psycholyse-Pionier Leuner versuchte beim Bundesgesundheitsministerium ein Forschungsprojekt zur Behandlung schwer neurotisch gestörter Patienten genehmigen zu lassen. |
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− | Anwendung findet die Methode auch bei der ''Kirschblütengemeinschaft'' des Schweizers [[Samuel Widmer]]. Widmer bezeichnet sich als Spezialisten für Psycholytische Psychotherapie und besaß bis 1993 die Erlaubnis vom Eidgenössischen Bundesamt für Gesundheitswesen, mit den Substanzen MDMA und LSD psycholytische Psychotherapien durchzuführen. Seine eigene Firma heißt ''Therapeutisch-Tantrisch-Spirituelle Universität''. Seit 1993 will Widmer jedoch nicht mehr mit psychedelischen, sondern nur noch mit verschreibungsfähigen ''psycholytischen Substanzen'' arbeiten, die zugelassen seien. In der schweizer 500-Seelen Gemeinde Nennigkofen macht seine Anhängerschaft fast einen Fünftel aus der Bevölkerung aus. Widmer lebt dort in einer offen gelebte Beziehung mit zwei Frauen, mit denen er je fünf und vier Kinder hat. | + | Anwendung findet die Methode auch bei der ''Kirschblütengemeinschaft'' des Schweizers [[Samuel Widmer]]. Widmer bezeichnet sich als Spezialisten für Psycholytische Psychotherapie und besaß bis 1993 die Erlaubnis vom Eidgenössischen Bundesamt für Gesundheitswesen, mit den Substanzen MDMA und LSD Psycholytische Psychotherapien durchzuführen. Seine eigene Firma heißt ''Therapeutisch-Tantrisch-Spirituelle Universität''. Seit 1993 will Widmer jedoch nicht mehr mit psychedelischen, sondern nur noch mit verschreibungsfähigen ''psycholytischen Substanzen'' arbeiten, die zugelassen seien. In der Schweizer 500-Seelen Gemeinde Nennigkofen macht seine Anhängerschaft fast einen Fünftel aus der Bevölkerung aus. Widmer lebt dort in einer offenen Beziehung mit zwei Frauen, mit denen er je fünf und vier Kinder hat. |
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− | In der Schweiz existiert die 1985 gegründete Schweizerische Aerztegesellschaft für Psycholytische Therapie SÄPT. | + | In der Schweiz existiert die 1985 gegründete Schweizerische Aerztegesellschaft für Psycholytische Therapie (SÄPT). |
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| Ähnliche Verfahren sind die anaklitische Therapie der Londoner Psychoanalytikerinnen Joyce Martin und Pauline McCririck, die Hypnodelische Therapie und die Kollektive LSD-Psychotherapie mit hoher LSD-Dosierung und gleichzeitiger Anwendung bei einer Gruppe. | | Ähnliche Verfahren sind die anaklitische Therapie der Londoner Psychoanalytikerinnen Joyce Martin und Pauline McCririck, die Hypnodelische Therapie und die Kollektive LSD-Psychotherapie mit hoher LSD-Dosierung und gleichzeitiger Anwendung bei einer Gruppe. |