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Meike Mossig ALSFELD/GIESSEN. Der Vorsitzende Richter hatte das Urteil kaum gesprochen, da schnappten die Handschellen bei dem Angeklagten wegen Fluchtgefahr auch schon zu. Fast zwei Stunden lang hatte der 56-Jährige aus Feldatal bei Alsfeld nochmals seine Unschuld im Schlusswort beteuert. Doch für die Richter gab es keinen Zweifel: Der Angeklagte hatte sich wegen gewerbsmäßigen Betrugs in insgesamt 28 Fällen schuldig gemacht, weil er wirkungslose Aluminiumplättchen gegen Elektrosmog und Handystrahlen verkauft hat. Sechs Jahre Haft lautete das Urteil nach fast 20 Verhandlungstagen gegen den einschlägig vorbestraften Mann vor dem Gießener Landgericht. Damit folgte die Wirtschaftstrafkammer dem Antrag von Staatsanwalt Lars Streiberger. Verteidigerin Elfi Zinn forderte Freispruch. Ihr Mandant habe die Chips in jahrelanger Forschungsarbeit hergestellt. Scharfe Worte fand der Vorsitzende Dr. Frank Oehm für den "aalglatten Betrug" des Angeklagten. Mit dem Vertrieb und Verkauf seiner so genannten Feldprozessoren hatte er unter dem Deckmantel seiner Firma Varioplan in Alsfeld kurz nach seiner Haftentlassung im Jahr 2000 begonnen. Damals war er vom Landgericht Nürnberg zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er schwer krebskranken Menschen wirkungslose Tropfen verkauft hatte. "Wie ein Fischer sind sie mit dem Netz fischen gegangen und haben sich bewusst labile und psychisch kranke Menschen ausgesucht", sagte der Vorsitzende. Seine gutgläubigen Kunden und Mitarbeiter habe er manipuliert und ihnen erzählt, dass die daumennagelgroßen Aluminiumplättchen, die er für rund 300 Euro das Stück in ganz Deutschland verkauft hatte, in den USA hergestellt und in Schottland mit Hilfe von Lasern "programmiert" worden seien. In Wirklichkeit handelte es sich jedoch um wirkungslose Plättchen aus Aluminium- und Kupferfolie. Das hatte ein gerichtlicher Gutachter bestätigt. Quelle: www.giessener-anzeiger.de</ref>.
 
Meike Mossig ALSFELD/GIESSEN. Der Vorsitzende Richter hatte das Urteil kaum gesprochen, da schnappten die Handschellen bei dem Angeklagten wegen Fluchtgefahr auch schon zu. Fast zwei Stunden lang hatte der 56-Jährige aus Feldatal bei Alsfeld nochmals seine Unschuld im Schlusswort beteuert. Doch für die Richter gab es keinen Zweifel: Der Angeklagte hatte sich wegen gewerbsmäßigen Betrugs in insgesamt 28 Fällen schuldig gemacht, weil er wirkungslose Aluminiumplättchen gegen Elektrosmog und Handystrahlen verkauft hat. Sechs Jahre Haft lautete das Urteil nach fast 20 Verhandlungstagen gegen den einschlägig vorbestraften Mann vor dem Gießener Landgericht. Damit folgte die Wirtschaftstrafkammer dem Antrag von Staatsanwalt Lars Streiberger. Verteidigerin Elfi Zinn forderte Freispruch. Ihr Mandant habe die Chips in jahrelanger Forschungsarbeit hergestellt. Scharfe Worte fand der Vorsitzende Dr. Frank Oehm für den "aalglatten Betrug" des Angeklagten. Mit dem Vertrieb und Verkauf seiner so genannten Feldprozessoren hatte er unter dem Deckmantel seiner Firma Varioplan in Alsfeld kurz nach seiner Haftentlassung im Jahr 2000 begonnen. Damals war er vom Landgericht Nürnberg zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er schwer krebskranken Menschen wirkungslose Tropfen verkauft hatte. "Wie ein Fischer sind sie mit dem Netz fischen gegangen und haben sich bewusst labile und psychisch kranke Menschen ausgesucht", sagte der Vorsitzende. Seine gutgläubigen Kunden und Mitarbeiter habe er manipuliert und ihnen erzählt, dass die daumennagelgroßen Aluminiumplättchen, die er für rund 300 Euro das Stück in ganz Deutschland verkauft hatte, in den USA hergestellt und in Schottland mit Hilfe von Lasern "programmiert" worden seien. In Wirklichkeit handelte es sich jedoch um wirkungslose Plättchen aus Aluminium- und Kupferfolie. Das hatte ein gerichtlicher Gutachter bestätigt. Quelle: www.giessener-anzeiger.de</ref>.
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Als unabhängiger und beauftragter Gutachter zum Feldprozessor war [[Walter Medinger]] aus Linz nach Giessen angereist. Medinger war bereits zwei Jahre zuvor als Gutachter in Sachen [[Gabriel Chip]] in Erscheinung getreten. Medinger prüfte den Gabriel-Chip nach einer eigens dafür von ihm geschaffenen Messmethode. Medinger, der gleichzeitig im Vorstand eines Vereins namens ''Gabriel-Forschungsgesellschaft'' war, erklärte den Gabriel-Chip von Amts wegen für wirksam. In den Medien geriet der ebenfalls wirkungslose Gabriel-Chip negativ in die Schlagzeilen: In der ZEIT erschien dazu ein Artikel mit dem Titel ''Humbug fürs Handy. Mit obskurer Technik gegen den Elektrosmog versuchen Scharlatane Geld zu machen.'' In der FAZ hieß es ''Humbug auf hoher Ebene. Purer Unfug: Der Gabriel-Chip als „Handy-Strahlen-Neutralisator'', ein Bericht des ZDF-Magazins WISO trug den Titel ''Folie schützt nicht vor Handystrahlung''. Prof. Jiri Silny von der RWTH Aachen hatte den Gabriel-Chip unter die Lupe genommen und keinerlei Effekte feststellen können.
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Als unabhängiger und beauftragter Gutachter (Sachverständiger nach §220 StPO) zum Feldprozessor war [[Walter Medinger]] aus Linz nach Giessen angereist und hatte am 27. August 2004 sein Gutachten vorgelegt. Obwohl Mediger andere Gutachten im Internet präsentiert, ist dieses Feldprozessor-Gutachten im Internet nicht auffindbar. Medinger war bereits zwei Jahre zuvor als Gutachter in Sachen [[Gabriel Chip]] in Erscheinung getreten. Medinger prüfte den Gabriel-Chip nach einer eigens dafür von ihm geschaffenen Messmethode. Medinger, der gleichzeitig im Vorstand eines Vereins namens ''Gabriel-Forschungsgesellschaft'' war, erklärte den Gabriel-Chip von Amts wegen für wirksam. In den Medien geriet der ebenfalls wirkungslose Gabriel-Chip negativ in die Schlagzeilen: In der ZEIT erschien dazu ein Artikel mit dem Titel ''Humbug fürs Handy. Mit obskurer Technik gegen den Elektrosmog versuchen Scharlatane Geld zu machen.'' In der FAZ hieß es ''Humbug auf hoher Ebene. Purer Unfug: Der Gabriel-Chip als „Handy-Strahlen-Neutralisator'', ein Bericht des ZDF-Magazins WISO trug den Titel ''Folie schützt nicht vor Handystrahlung''. Prof. Jiri Silny von der RWTH Aachen hatte den Gabriel-Chip unter die Lupe genommen und keinerlei Effekte feststellen können.
    
Medinger, der weder Physiker noch Mediziner ist, übernachtete bei der Gelegenheit des Feldprozessor-Prozesses im Hause seines angeklagten Bekannten, ass dort zu Abend und ließ sich von ihm chauffieren<ref>www.giessener-anzeiger.de  
 
Medinger, der weder Physiker noch Mediziner ist, übernachtete bei der Gelegenheit des Feldprozessor-Prozesses im Hause seines angeklagten Bekannten, ass dort zu Abend und ließ sich von ihm chauffieren<ref>www.giessener-anzeiger.de  
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