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===Vocalyse===
 
===Vocalyse===
 
[[Image:Vocalyse01.jpg|thumb|Vocalyse-Frequenzspektren]]
 
[[Image:Vocalyse01.jpg|thumb|Vocalyse-Frequenzspektren]]
''Vocalyse'' ist eine beim deutschen Patent- und Markenamt eingetragene Wortmarke der Firma ''Annegret Heinen IFG Individuelle Förderung Gesundheit'' aus Friedrichshafen. Bei diesem Verfahren zur Stimmanalyse nimmt der Klient selbst einige Sprechproben von sich auf und schickt die Aufnahme z.B. als MP3-Datei an die Firma IFG. Durchgeführt wird dort eine Spektralanalyse im Frequenzbereich bis etwa 5 kHz. Aus diesem Frequenzspektrum werden über "spezielle Interpretationsverfahren" zahlreiche Aussagen abgeleitet, nämlich eine weitreichende Persönlichkeitsanalyse, Hinweise auf "Stoffwechselentgleisungen" und "Blockaden" nebst psychologischen Deutungen, Informationen über den Zustand der Wirbelsäule, und einiges mehr. Zur Zuordnung von Organen und Merkmalen im Spektrum habe man beruhend auf "Erfahrungen" etwa 2500 Frequenzen "gesammelt" und in einer Tabelle zusammengestellt. Am Ende der Analyse wird ein ''Environmental Intelligence Quotient Evi IQ'' des Kunden berechnet. Auf Wunsch wird außerdem ein Tonträger mit individuellen "rhythmovogue plus Rhythmen" erstellt (siehe [[Rhythmovogue]]).  
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''Vocalyse'' ist eine beim deutschen Patent- und Markenamt eingetragene Wortmarke der Firma ''Annegret Heinen IFG Individuelle Förderung Gesundheit'' aus Friedrichshafen. Bei diesem Verfahren zur Stimmanalyse nimmt der Klient selbst einige Sprechproben von sich auf und schickt die Aufnahme z.B. als MP3-Datei an die Firma IFG. Durchgeführt wird dort eine Spektralanalyse im Frequenzbereich bis etwa 5 kHz. Aus diesem Frequenzspektrum werden über "spezielle Interpretationsverfahren" zahlreiche Aussagen abgeleitet, nämlich eine weitreichende Persönlichkeitsanalyse, Hinweise auf "Stoffwechselentgleisungen" und "Blockaden" nebst psychologischen Deutungen, Informationen über den Zustand der Wirbelsäule, und einiges mehr. Zur Zuordnung von Organen und Merkmalen im Spektrum habe man beruhend auf "Erfahrungen" etwa 2.500 Frequenzen "gesammelt" und in einer Tabelle zusammengestellt. Am Ende der Analyse wird ein ''Environmental Intelligence Quotient Evi IQ'' des Kunden berechnet. Auf Wunsch wird außerdem ein Tonträger mit individuellen "rhythmovogue plus Rhythmen" erstellt (siehe [[Rhythmovogue]]).
    
Problematisch ist unter anderem, dass die Tonaufnahmen unter nicht kontrollierten Bedingungen von den Patienten selbst aufgenommen werden. Beispielsweise treten bei einem Mikrofon auf oder über einer Tischplatte häufig bei bestimmten Frequenzen Einbrüche im Spektrum auf (direkter und reflektierter Schall löschen sich teilweise aus). Gerade in derartige Details werden aber bei Vocalyse Aussagen über den Gesundheitszustand hineininterpretiert.
 
Problematisch ist unter anderem, dass die Tonaufnahmen unter nicht kontrollierten Bedingungen von den Patienten selbst aufgenommen werden. Beispielsweise treten bei einem Mikrofon auf oder über einer Tischplatte häufig bei bestimmten Frequenzen Einbrüche im Spektrum auf (direkter und reflektierter Schall löschen sich teilweise aus). Gerade in derartige Details werden aber bei Vocalyse Aussagen über den Gesundheitszustand hineininterpretiert.
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Das mit vielen pseudowissenschaftlichen Aussagen beworbene Verfahren <ref>A. Heinen:
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Das mit vielen pseudowissenschaftlichen Aussagen beworbene Verfahren<ref>A. Heinen: VitaSon-Vocalyse-Stimmfrequenzanalyse. [[CoMed]] 12/2004, 37-42</ref> geht auf einen Dr.&nbsp;med. Arno Heinen zurück. Heinen zufolge stünde mit seiner Erfindung "erstmals eine objektivierbare Grundlage zur Beurteilung [...] psychosomatischer Vorgänge" zur Verfügung.
VitaSon-Vocalyse-Stimmfrequenzanalyse. [[CoMed]] 12/2004, 37-42</ref> geht auf einen Dr. med. Arno Heinen zurück. Heinen zufolgen stünde mit seiner Erfindung "erstmals eine objektivierbare Grundlage zur Beurteilung [...] psychosomatischer Vorgänge" zur Verfügung.
      
Einige Aussagen des Mediziners Heinen widersprechen völlig den bekannten Fakten der Sinnesphysiologie.
 
Einige Aussagen des Mediziners Heinen widersprechen völlig den bekannten Fakten der Sinnesphysiologie.
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Dieses Verfahren zur Stimmanalyse wird von der ''Voxsana GbR'' bzw. der ''Deutschen Fachgemeinschaft für Audio-Psycho-Phonologie FAPP'' einer Monika Warner aus Dietzenbach propagiert. Die Funktionsweise ist den vorstehenden sehr ähnlich, allerdings beruft man sich auf die Vorstellungen des französischen Arztes [[Tomatis-Therapie|Alfred Tomatis]]. Die Methode wird besonders damit beworben, dass man mit ihr die Wirksamkeit von Maßnahmen zur [[Entschlackung|"Ausleitung"]] von Schadstoffen aus dem Körper nachweisen könne.<ref>H. Schreiber: Die Stimmfrequenzanalyse. Ein diagnostisches Verfahren bei der Quecksilberausleitung und anderen Schwermetallen und Umweltgiften. [[CoMed]] 01/2003, 98-101</ref> Ohne Rechtfertigung werden Frequenzen bestimmten Körperfunktionen und Substanzen zugeordnet:
 
Dieses Verfahren zur Stimmanalyse wird von der ''Voxsana GbR'' bzw. der ''Deutschen Fachgemeinschaft für Audio-Psycho-Phonologie FAPP'' einer Monika Warner aus Dietzenbach propagiert. Die Funktionsweise ist den vorstehenden sehr ähnlich, allerdings beruft man sich auf die Vorstellungen des französischen Arztes [[Tomatis-Therapie|Alfred Tomatis]]. Die Methode wird besonders damit beworben, dass man mit ihr die Wirksamkeit von Maßnahmen zur [[Entschlackung|"Ausleitung"]] von Schadstoffen aus dem Körper nachweisen könne.<ref>H. Schreiber: Die Stimmfrequenzanalyse. Ein diagnostisches Verfahren bei der Quecksilberausleitung und anderen Schwermetallen und Umweltgiften. [[CoMed]] 01/2003, 98-101</ref> Ohne Rechtfertigung werden Frequenzen bestimmten Körperfunktionen und Substanzen zugeordnet:
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:''2048 bis 4096 Hz &ndash; (Zuckerstoffwechsel) Kuhmilch''
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:''2.048 bis 4.096 Hz &ndash; (Zuckerstoffwechsel) Kuhmilch''
:''1024 bis 2048 Hz &ndash; (Gefäßsteuernde Substanzen)''
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:''1.024 bis 2.048 Hz &ndash; (Gefäßsteuernde Substanzen)''
:''512 bis 1024 Hz &ndash; (Endorphine Schilddrüsenhormone) Nahrungsmittelzusätze (E-Nummern)
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:''&nbsp;&nbsp;512 bis 1.024 Hz &ndash; (Endorphine Schilddrüsenhormone) Nahrungsmittelzusätze (E-Nummern)
:''256 bis 512 Hz &ndash; (Essentielle Fettsäuren, Hormone, fettlösliche Vitamine) Umweltgifte, Zucker, Lebensmittel-Farbstoffe''
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:''&nbsp;&nbsp;256 bis &nbsp;&nbsp;512 Hz &ndash; (Essentielle Fettsäuren, Hormone, fettlösliche Vitamine) Umweltgifte, Zucker, Lebensmittel-Farbstoffe''
:''128 bis 256 Hz &ndash; (Aminosäuren, Neurotransmitter, Wasserlösliche Vitamine) Quecksilber, Blei, Geopathien''
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:''&nbsp;&nbsp;128 bis &nbsp;&nbsp;256 Hz &ndash; (Aminosäuren, Neurotransmitter, Wasserlösliche Vitamine) Quecksilber, Blei, Geopathien''
:''64 bis 128 Hz &ndash; (Spurenelemente) Cadmium, Blei, Quecksilber, Cadmium, Blei, Quecksilber, Kupfer, Zinn, Platin''
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:''&nbsp;&nbsp;&nbsp;64 bis &nbsp;&nbsp;128 Hz &ndash; (Spurenelemente) Cadmium, Blei, Quecksilber, Cadmium, Blei, Quecksilber, Kupfer, Zinn, Platin''
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Die unterste Oktave von 64 bis 128 Hz beispielsweise würde die "Frequenzen sämtlicher Spurenelemente, 84 nebeneinander" enthalten. Die Okave darüber enthalte "die Frequenzen sämtlicher Neurotransmitter".  
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Die unterste Oktave von&nbsp;64 bis 128&nbsp;Hz beispielsweise würde die "Frequenzen sämtlicher Spurenelemente, 84&nbsp;nebeneinander" enthalten. Die Okave darüber enthalte "die Frequenzen sämtlicher Neurotransmitter".  
    
Teilweise beruft man sich auf den Chemiker Alfred Partheil (1861-1909), der angeblich "den Zusammenhang zwischen Frequenz und Molekulargewicht entdeckte". Tatsächlich hatte Partheil 1903 lediglich festgestellt, dass das Verhältnis von der höchsten damals bekannten Atommasse (Uran) zur niedrigsten (Wasserstoff) etwa dem musikalischen Tonumfang vom Subkontra-C (C<sub>2</sub>) bis zum viergestrichenen h (h<sup>4</sup>) entspricht. Die relative Atommasse mit 16 multipliziert würde die Frequenz des Tons in Hertz ergeben. Dies ist jedoch eine reine Zahlenspielerei ohne physikalische Entsprechung. Einen Bezug zur menschlichen Stimme herzustellen, ist vollkommen unsinnig.
 
Teilweise beruft man sich auf den Chemiker Alfred Partheil (1861-1909), der angeblich "den Zusammenhang zwischen Frequenz und Molekulargewicht entdeckte". Tatsächlich hatte Partheil 1903 lediglich festgestellt, dass das Verhältnis von der höchsten damals bekannten Atommasse (Uran) zur niedrigsten (Wasserstoff) etwa dem musikalischen Tonumfang vom Subkontra-C (C<sub>2</sub>) bis zum viergestrichenen h (h<sup>4</sup>) entspricht. Die relative Atommasse mit 16 multipliziert würde die Frequenz des Tons in Hertz ergeben. Dies ist jedoch eine reine Zahlenspielerei ohne physikalische Entsprechung. Einen Bezug zur menschlichen Stimme herzustellen, ist vollkommen unsinnig.
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[[Image:Voxsana01.jpg|thumb|400px|"Diagnose" mit Voxsana]]
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[[image:Voxsana01.jpg|thumb|400px|"Diagnose" mit Voxsana]]
 
Befürworter des Verfahrens üben sich auch in der sog. [[Ritalinkritik]]. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) bei Kindern sei oft eine Fehldiagnose. Vielmehr bräuchten die Betroffenen eine "Schwermetallausleitung". Das sei mit Hilfe der Stimmfrequenzanalyse nachweisbar. Es wird dazu auf "Lücken" im Spektrum verwiesen. Gemeint sind damit Frequenzbereiche mit niedrigerer Schallintensität, die infolge der Skalierung der vertikalen Achse in den Voxsana-Diagrammen als "Lücken" dargestellt werden. Lücken würden "offensichtliche Defizite" anzeigen. Eines der Defizite sei, dass die betroffenen Kinder nicht zuhören können. Dazu wird beispielsweise medizinisch grob falsch behauptet, dass "Frequenzen, die in der Stimme fehlen" darauf hinweisen würden, dass sie "vom Ohr nicht richtig wahrgenommen werden." Weiterhin sei ein Defizit im Neurotransmitterhaushalt und an Mineralien und Spurenelementen aus den Spektren ablesbar und eben eine Belastung mit Schwermetallen.
 
Befürworter des Verfahrens üben sich auch in der sog. [[Ritalinkritik]]. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) bei Kindern sei oft eine Fehldiagnose. Vielmehr bräuchten die Betroffenen eine "Schwermetallausleitung". Das sei mit Hilfe der Stimmfrequenzanalyse nachweisbar. Es wird dazu auf "Lücken" im Spektrum verwiesen. Gemeint sind damit Frequenzbereiche mit niedrigerer Schallintensität, die infolge der Skalierung der vertikalen Achse in den Voxsana-Diagrammen als "Lücken" dargestellt werden. Lücken würden "offensichtliche Defizite" anzeigen. Eines der Defizite sei, dass die betroffenen Kinder nicht zuhören können. Dazu wird beispielsweise medizinisch grob falsch behauptet, dass "Frequenzen, die in der Stimme fehlen" darauf hinweisen würden, dass sie "vom Ohr nicht richtig wahrgenommen werden." Weiterhin sei ein Defizit im Neurotransmitterhaushalt und an Mineralien und Spurenelementen aus den Spektren ablesbar und eben eine Belastung mit Schwermetallen.
  
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