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==Kreationismus in Deutschland==
 
==Kreationismus in Deutschland==
 
Auch in Deutschland gibt es immer wieder Versuche, kreationistische Inhalte in den Biologieunterricht der Schulen zu verankern.  
 
Auch in Deutschland gibt es immer wieder Versuche, kreationistische Inhalte in den Biologieunterricht der Schulen zu verankern.  
Im Jahr 2005 sollte Prof. [[Siegfried Scherer]], Autor des das umstrittenen Schulbuchs „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ auf Veranlassung des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus am „Erfurter Dialog“ in der Thüringer Staatskanzlei teilnehmen, bei der Kreationisten und Evolutionsforscher über die verschiedenen Ansätze diskutieren sollen. Dazu erklärte Althaus im Magazin "Stern" dass es schließlich "kein abgeschlossenes wissenschaftliches Konzept" zur Entstehung des Lebens auf der Erde gebe.
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Im Jahr 2005 sollte Prof. [[Siegfried Scherer]], Autor des das umstrittenen Schulbuchs "Evolution – ein kritisches Lehrbuch" auf Veranlassung des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus am "Erfurter Dialog" in der Thüringer Staatskanzlei teilnehmen, bei der Kreationisten und Evolutionsforscher über die verschiedenen Ansätze diskutieren sollen. Dazu erklärte Althaus im Magazin "Stern" dass es schließlich "kein abgeschlossenes wissenschaftliches Konzept" zur Entstehung des Lebens auf der Erde gebe.
 
Erst nach kritischen Berichten in regionalen und überregionalen Medien und Protesten der Opposition im Thüringischen Landtag wurde Scherers Besuch wieder abgesagt. Auch der Kasseler Biologieprofessor Ulrich Kutschera bezeichnete es als "Katastrophe", dass sich der CDU-Politiker Althaus derart engagiere<ref>http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,375856,00.html</ref>.
 
Erst nach kritischen Berichten in regionalen und überregionalen Medien und Protesten der Opposition im Thüringischen Landtag wurde Scherers Besuch wieder abgesagt. Auch der Kasseler Biologieprofessor Ulrich Kutschera bezeichnete es als "Katastrophe", dass sich der CDU-Politiker Althaus derart engagiere<ref>http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,375856,00.html</ref>.
       
==Argumente des Kreationismus gegen die Evolutionstheorie==
 
==Argumente des Kreationismus gegen die Evolutionstheorie==
*''Nichtreduzierbare Komplexität'': Komplexe Strukturen (z.B. Augen und Flügel) könnten nicht allmählich entstanden sein, da es keinen biologischen Sinn ergäbe, wenn diese Strukturen zunächst unvollkommen entwickelt sind. Jedoch ist bislang keine einzige Struktur in der Natur bekannt, auf die die nichtreduzierbare Komplexität zutrifft. Augen sind z.B. vom einfachen Grubenauge bis hin zum komplexen Linsenauge in allen Zwischenstufen bei rezenten (heute existierenden) Arten bekannt und zeigen auf, dass das Auge aus einfacheren Vorformen entstanden ist. Molekularbiologisch lässt sich zudem nachweisen, dass z.B. stark abgewandelte Gliedmaßen, wie z.B. Flügel nicht durch eine Aufsummierung von Einzelmutationen von Strukturgenen entstanden sein können, sondern durch die Abwandlung von Steuerungsgenen, die einer Gruppe von Strukturgenen vorgeschaltet sind und die Ausprägung des Phänotyps durch Aktivierung oder Stilllegung dieser Strukturgene steuern. Belege dafür sind z.B. Atavismen <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Atavismus</ref> (Auspägung vom Merkmalen einer Vorgängerart, z.B. eines zusätzlichen Zehs bei Pferden).
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*''Nichtreduzierbare Komplexität'': Komplexe Strukturen (z.B. Augen und Flügel) könnten nicht allmählich entstanden sein, da es keinen biologischen Sinn ergäbe, wenn diese Strukturen zunächst unvollkommen entwickelt sind. Jedoch ist bislang keine einzige Struktur in der Natur bekannt, auf die die nichtreduzierbare Komplexität zutrifft. Augen sind z.B. vom einfachen Grubenauge bis hin zum komplexen Linsenauge in allen Zwischenstufen bei rezenten (heute existierenden) Arten bekannt und zeigen auf, dass das Auge aus einfacheren Vorformen entstanden ist. Molekularbiologisch lässt sich zudem nachweisen, dass z.B. stark abgewandelte Gliedmaßen wie etwa Flügel nicht durch eine Aufsummierung von Einzelmutationen von Strukturgenen entstanden sein können, sondern durch die Abwandlung von Steuerungsgenen, die einer Gruppe von Strukturgenen vorgeschaltet sind und die Ausprägung des Phänotyps durch Aktivierung oder Stilllegung dieser Strukturgene steuern. Belege dafür sind z.B. Atavismen <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Atavismus</ref> (Auspägung vom Merkmalen einer Vorgängerart, z.B. eines zusätzlichen Zehs bei Pferden).
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*Das ''Unwahrscheinlichkeitsargument'': Die Entstehung komplexer Strukturen aus purem Zufall wäre ebenso unwahrscheinlich, wie ein Wirbelsturm der auf einem Schrottplatz ein Auto zusammensetzt. Dem ist entgegen zu halten, dass komplexe Strukturen nicht durch puren Zufall aus dem Nichts entstehen, sondern Selektion und Vermehrung aus einfacheren Vorläufern (graduelle Entwicklung). Alle auf diese Weise neu entstandenen Strukturen müssen sich in der Folgezeit bewähren (Selektion), wobei sich die erfolgreichen stärker vermehren als die fehlerhaften und sich innerhalb der Population anreichern. Dann kommt „der nächste Sturm“ und damit weitere Änderungen, die auf der vorhergehenden Änderung aufbaut.  
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*Das ''Unwahrscheinlichkeitsargument'': Die Entstehung komplexer Strukturen aus purem Zufall wäre ebenso unwahrscheinlich, wie ein Wirbelsturm, der auf einem Schrottplatz ein Auto zusammensetzt. Dem ist entgegen zu halten, dass komplexe Strukturen nicht durch puren Zufall aus dem Nichts entstehen, sondern Selektion und Vermehrung aus einfacheren Vorläufern (graduelle Entwicklung). Alle auf diese Weise neu entstandenen Strukturen müssen sich in der Folgezeit bewähren (Selektion), wobei sich die erfolgreichen stärker vermehren als die fehlerhaften und sich innerhalb der Population anreichern. Dann kommt "der nächste Sturm" und damit weitere Änderungen, die auf den vorhergehenden Änderungen aufbauen.  
:Andererseits ist durch die Präadaption (Ausbildung von neuartigen Merkmalen, bevor der Selektionsdruck einsetzt) der Zufall bereits stark eingeschränkt, weil sie die Entwicklungsrichtung bereits vorgibt. Deshalb ist die Annahme reinen Zufalls verkehrt, beispielsweise entsteht aus einem Flügel nicht einfach wieder eine Pfote <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4adaptation</ref>
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Andererseits ist durch die Präadaption (Ausbildung von neuartigen Merkmalen, bevor der Selektionsdruck einsetzt) der Zufall bereits stark eingeschränkt, weil sie die Entwicklungsrichtung bereits vorgibt. Deshalb ist die Annahme reinen Zufalls verkehrt, beispielsweise entsteht aus einem Flügel nicht einfach wieder eine Pfote.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4adaptation</ref>
    
*Von Vertretern des Kreationismus werden [[Pseudowissenschaft|pseudowissenschaftliche Argumente]] zur Stützung ihrer Hypothesen hervorgebracht, z.B. die der [[Junge Erde|Jungen Erde]] und des [[Grundtypmodell]]s. Beide sind aber mit den Erkenntnissen der modernen Geo- bzw. Biowissenschaften nicht kompatibel.
 
*Von Vertretern des Kreationismus werden [[Pseudowissenschaft|pseudowissenschaftliche Argumente]] zur Stützung ihrer Hypothesen hervorgebracht, z.B. die der [[Junge Erde|Jungen Erde]] und des [[Grundtypmodell]]s. Beide sind aber mit den Erkenntnissen der modernen Geo- bzw. Biowissenschaften nicht kompatibel.
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