| In einer Mitteilung an die Fachzeitschrift ''nature'' wird 1999 über eine ''liver flush''-Leberreinigung genauer berichtet. Die dabei gebildeten weichen Konkremente wurden chemisch untersucht und als ''fatty stones'', also Fett-Steine erkannt, nicht als Gallensteine<ref>Dekkers R: "Apple juice and the chemical-contact softening of gallstones", THE LANCET • Vol 354 • December 18/25, 1999, S.2171</ref>. Zu dem gleichen Ergebnis kam eine Untersuchung aus Neu Seeland. Bei einem Patienten mit tatsächlichen Gallensteinen wurden nach einer alternativmedizinischen Leberreinigung Gebilde im Stuhl gefunden, die sich im Darm aus Fettsäuren gebildet hatten. Die tatsächlichen Gallensteine blieben von der Behandlung unberührt und mussten chirurgisch entfernt werden. Experimentell konnte zudem nachgewiesen werden, daß sich ähnliche Konkremente auch außerhalb des menschlichen Körpers bilden, wenn die entsprechenden Zutaten vermengt werden<ref> Alan R. Gaby. "The gallstone cure that wasn't". Townsend Letter for Doctors and Patients. November 2005</ref><ref>http://findarticles.com/p/articles/mi_m0ISW/is_268/ai_n15795429/</ref>. 2005 berichteten Forscher in einer Mitteilung an die Zeitschrift ''nature'' über eine Leberreinigung und beschrieben genauer die dabei gebildeten Konkremente. Diese liessen sich bei 40 Grad einschmelzen und hatten eine andere chemische Zusammensetzung als Gallensteine. Experimentell konnten auch im Labor entsprechende weiche Konkremente aus den Zutaten des ''liver flush'' nachgebildet werden. Die Autoren kamen zum Schluß, daß die Entfernung von Gallensteinen durch eine derartige Leberreinigung daher ein Mythos sei<ref>Christiaan W: Could these be gallstones? The Lancet, Volume 365, Issue 9468, Seite 1388, 16. April 2005 doi:10.1016/S0140-6736(05)66373-8</ref>. | | In einer Mitteilung an die Fachzeitschrift ''nature'' wird 1999 über eine ''liver flush''-Leberreinigung genauer berichtet. Die dabei gebildeten weichen Konkremente wurden chemisch untersucht und als ''fatty stones'', also Fett-Steine erkannt, nicht als Gallensteine<ref>Dekkers R: "Apple juice and the chemical-contact softening of gallstones", THE LANCET • Vol 354 • December 18/25, 1999, S.2171</ref>. Zu dem gleichen Ergebnis kam eine Untersuchung aus Neu Seeland. Bei einem Patienten mit tatsächlichen Gallensteinen wurden nach einer alternativmedizinischen Leberreinigung Gebilde im Stuhl gefunden, die sich im Darm aus Fettsäuren gebildet hatten. Die tatsächlichen Gallensteine blieben von der Behandlung unberührt und mussten chirurgisch entfernt werden. Experimentell konnte zudem nachgewiesen werden, daß sich ähnliche Konkremente auch außerhalb des menschlichen Körpers bilden, wenn die entsprechenden Zutaten vermengt werden<ref> Alan R. Gaby. "The gallstone cure that wasn't". Townsend Letter for Doctors and Patients. November 2005</ref><ref>http://findarticles.com/p/articles/mi_m0ISW/is_268/ai_n15795429/</ref>. 2005 berichteten Forscher in einer Mitteilung an die Zeitschrift ''nature'' über eine Leberreinigung und beschrieben genauer die dabei gebildeten Konkremente. Diese liessen sich bei 40 Grad einschmelzen und hatten eine andere chemische Zusammensetzung als Gallensteine. Experimentell konnten auch im Labor entsprechende weiche Konkremente aus den Zutaten des ''liver flush'' nachgebildet werden. Die Autoren kamen zum Schluß, daß die Entfernung von Gallensteinen durch eine derartige Leberreinigung daher ein Mythos sei<ref>Christiaan W: Could these be gallstones? The Lancet, Volume 365, Issue 9468, Seite 1388, 16. April 2005 doi:10.1016/S0140-6736(05)66373-8</ref>. |
− | Befürworter dieser Methode behaupten, daß Magnesiumsulfat (''Bittersalz'') zu einer Verengung der Gallengänge und der Gallenblase führe. Dies ist experimentell jedoch widerlegt<ref>Kazutomo Inoue, Isidoro Wiener, Charles J. Fagan, Larry C. Watson, and James C. Thompson. Correlation Between Gallbladder Size and Release of Cholecystokinin After Oral Magnesium Sulfate in Man. Ann Surg. 1983 April; 197(4): 412–415</ref>. | + | Befürworter dieser Methode behaupten, daß Magnesiumsulfat (''Bittersalz'') zu einer Verengung der Gallengänge und der Gallenblase führe. Für eine Wirkung die zu einer Kompression der Gallenblase führt, gibt es Belege<ref>Sterczer, Vörös, Karsai: Effect of cholagogues on the volume of the gallbladder of dogs. research in Veterinary Science, Volume 60, Issue 1, January 1996, S. 44-47 |
| + | doi:10.1016/S0034-5288(96)90129-0</ref><ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5488</ref>, aber auch experimentelle Widerlegungen<ref>Kazutomo Inoue, Isidoro Wiener, Charles J. Fagan, Larry C. Watson, and James C. Thompson. Correlation Between Gallbladder Size and Release of Cholecystokinin After Oral Magnesium Sulfate in Man. Ann Surg. 1983 April; 197(4): 412–415</ref>. |
| Eine weitere Falschbehauptung betriff die Häufigkeit von Gallensteinen. Befürworter der hier thematisierten Leberreinigung behaupten, daß praktischer jeder Mensch Gallensteine hätte, auch Kinder. Dabei werden beispielsweise Prävalenzen von 99,9% bei Krebspatienten behauptet. Wissenschaftlich sind jedoch ''nur'' 10 bis 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Gallensteinträger, Frauen sind dabei etwa doppelt so häufig wie Männer betroffen. | | Eine weitere Falschbehauptung betriff die Häufigkeit von Gallensteinen. Befürworter der hier thematisierten Leberreinigung behaupten, daß praktischer jeder Mensch Gallensteine hätte, auch Kinder. Dabei werden beispielsweise Prävalenzen von 99,9% bei Krebspatienten behauptet. Wissenschaftlich sind jedoch ''nur'' 10 bis 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Gallensteinträger, Frauen sind dabei etwa doppelt so häufig wie Männer betroffen. |