| [[image:Melatonin.jpg|Melatonin|left|thumb]][[image:mela-synth.jpg|stark vereinfachte Darstellung der Biosynthese von Melatonin aus Tryptophan über Serotonin|300px|thumb]][[image:melatonin3.jpg|circadiane Konzentrationsschwankungen und ihre Abhängigkeit vom Lebensalter|300px|thumb]] | | [[image:Melatonin.jpg|Melatonin|left|thumb]][[image:mela-synth.jpg|stark vereinfachte Darstellung der Biosynthese von Melatonin aus Tryptophan über Serotonin|300px|thumb]][[image:melatonin3.jpg|circadiane Konzentrationsschwankungen und ihre Abhängigkeit vom Lebensalter|300px|thumb]] |
− | '''Melatonin''' ist ein körpereigenes Hormon, das vom Körper aus Serotonin synthetisiert wird und beim Menschen vor allem in der Zirbeldrüse (Epiphyse, bzw glandula pinealis oder corpus pineale) vorkommt. Eine geringe Melatoninproduktion und Freisetzung kommt jedoch auch außerhalb der Zirbeldrüse vor. Typisch für Melatonin ist ein circadianer (tageszeitabhängiger) Rhythmus der Melatoninkonzentration im Blut. Die höchsten Konzentrationen finden sich in der Nacht. Diese rhythmischen Konzentrationsschwankungen unterligen dabei einer Steuerung durch die sogenannte ''innere Uhr'' des Menschen, die in den suprachiasmatischen Kerngebieten (SCN) lokalisiert ist. Nervenbahnen vom Augen synchronisieren die innere Uhr, die wiederum über eine weitere Verschaltung die Melatoninproduktion in der Zirbeldrüse steuert. Der Melatoninspiegel wirkt wiederum zurück auf die SCN, sodass sich ein geschlossener Regelkreis ergibt, der durch von aussen eintreffende Reize (vor allem Tageslicht) phasenstarr synchronisiert ist. Die circadianen Spiegelschwankungen sind über das Blut ein körperweites Signal und dies ermöglicht es Körperzellen ihren eigenen circadian-rhythmischen Stoffwechsel mit dem des restlichen Körpers zu synchronisieren. Der bei Erwachsenen ausgeprägte circadiane Rhythmus des Melatoninspiegels ist beim alten Menschen weniger ausgepägt und kann sogar ausbleiben. Dies wird als ein möglicher Grund für Schlafstörungen des alten Menschen angesehen. | + | '''Melatonin''' ist ein körpereigenes Hormon, das vom Körper aus Serotonin synthetisiert wird und beim Menschen vor allem in der Zirbeldrüse (Epiphyse, bzw glandula pinealis oder corpus pineale) vorkommt. Eine geringe Melatoninproduktion und Freisetzung kommt jedoch auch außerhalb der Zirbeldrüse vor. Typisch für Melatonin ist ein circadianer (tageszeitabhängiger) Rhythmus der Melatoninkonzentration im Blut. Die höchsten Konzentrationen finden sich in der Nacht. Diese rhythmischen Konzentrationsschwankungen unterligen dabei einer Steuerung durch die sogenannte ''innere Uhr'' des Menschen, die in den suprachiasmatischen Kerngebieten (SCN) lokalisiert ist. Nervenbahnen vom Augen synchronisieren die innere Uhr, die wiederum über eine weitere Verschaltung die Melatoninproduktion in der Zirbeldrüse steuert. Der Melatoninspiegel wirkt wiederum zurück auf die SCN, sodass sich ein geschlossener Regelkreis ergibt, der durch von aussen eintreffende Reize (vor allem Tageslicht) phasenstarr synchronisiert ist. Die circadianen Spiegelschwankungen sind über das Blut ein körperweites chemisches Signal und dies ermöglicht es Körperzellen ihren eigenen circadian-rhythmischen Stoffwechsel mit dem des restlichen Körpers zu synchronisieren. Der bei Erwachsenen ausgeprägte circadiane Rhythmus des Melatoninspiegels ist beim alten Menschen weniger ausgeprägt und kann sogar ausbleiben, zudem sind die Melatoninkonzentrationen deutlich geringer und es zeigen sich häufig im Alter Verkalkungend der Zirbeldrüse, die im Röntgenbild sehr deutlich zu sehen sind. Die im Alter veränderte Freisetzungsrhythmik wird als ein möglicher Grund für die häufigen Schlafstörungen des alten Menschen angesehen. Bei Menschen, denen wegen eines Tumors die Zirbeldrüse entfernt werden mußte, haben häufig Schlafstörungen die mit einer pünktlich einzunehmenden Melatoninsubstitution behandelbar sind. Dennoch gibt es paradoxerweise auch Menschen, die ohne Zirbeldrüse schlafgesund sind. |
| Melatonin ist vor allem für die Steuerung von Biorhythmen wie den Tag-Nacht-Rhythmus (circadianer Rhythmus) und jahresperiodische Vorgänge (circanuale Rhythmen) bei verschiedenen Tierarten, z.B. die Auslösung des Vogelzuges im Herbst und Frühjahr („Zugunruhe“), die Steuerung der Fortpflanzung, den Fellwechsel und die Mauser bei Vögeln maßgeblich. Zudem scheint es eine Rolle bei der Steuerung des Winterschlafes zu spielen.<ref> http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/mpForschung/2001/heft01/mpf01_1_060_063.pdf</ref> <ref>http://www.scinexx.de/dossier-detail-426-8.html</ref> | | Melatonin ist vor allem für die Steuerung von Biorhythmen wie den Tag-Nacht-Rhythmus (circadianer Rhythmus) und jahresperiodische Vorgänge (circanuale Rhythmen) bei verschiedenen Tierarten, z.B. die Auslösung des Vogelzuges im Herbst und Frühjahr („Zugunruhe“), die Steuerung der Fortpflanzung, den Fellwechsel und die Mauser bei Vögeln maßgeblich. Zudem scheint es eine Rolle bei der Steuerung des Winterschlafes zu spielen.<ref> http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/mpForschung/2001/heft01/mpf01_1_060_063.pdf</ref> <ref>http://www.scinexx.de/dossier-detail-426-8.html</ref> |