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==Bekannte methodische Probleme kontrollierter Akupunkturstudien==  
 
==Bekannte methodische Probleme kontrollierter Akupunkturstudien==  
Bei der Untersuchung der Akupunktur ergibt sich analog zur Chirurgie die Schwierigkeit geeigneter [[Placebo]]verfahren. Hinzu kommt, daß wegen der Heterogenität der Akupunkturverfahren es im Unterschied zu Arzneimittelstudien bislang keine allgemein anerkannte Placeboakupunktur gibt. Der häufig angewendeten „Sham“-Akupunktur – die Nadelung von „inaktiven“ Punkten – wird eine eigene Wirksamkeit zugesprochen. Dies wird häufig als Grund angegeben, wenn vergleichende Untersuchungen keine Überlegenheit der Verumgruppe feststellen konnten
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Bei der Untersuchung der Akupunktur ergibt sich analog zur Chirurgie die Schwierigkeit geeigneter [[Placebo]]verfahren. Hinzu kommt, dass es, wegen der Heterogenität der Akupunkturverfahren, im Unterschied zu Arzneimittelstudien bislang keine allgemein anerkannte Placeboakupunktur gibt. Der häufig angewendeten „Sham“-Akupunktur – die Nadelung von „inaktiven“ Punkten – wird eine eigene Wirksamkeit zugesprochen. Dies wird häufig als Grund angegeben, wenn vergleichende Untersuchungen keine Überlegenheit der Verumgruppe feststellen konnten.
    
Der Forscher Aranjo fand 1998 in einer Literaturübersicht von 90&nbsp;Akupunkturstudien heraus, dass bereits die Wahl des Akupunkturplaceboverfahrens einen Einfluss auf den Ausgang der Akupunkturstudie hat.<ref>Aranjo MS: Does the Choice of Placebo Determine the Results of Clinical Studies on Acupuncture? Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde / Research in Complementary and Classical Natural Medicine 1998;5 (Suppl. 1):8-11 (DOI: 10.1159/000057100)</ref> Er teilte die Studien in zwei Gruppen ein. In der ersten Gruppe analysierte er 45&nbsp;Studien, die als [[Placebo]] eine falsche Akupunktur benutzten. Hier wurden die Kontrollnadeln in Regionen außerhalb der Meridiane platziert. Gemäß der Akupunkturlehre hätten diese Kontrollpatienten keine Wirkung aufweisen dürfen. Er benannte diese Gruppe mit dem Schlagwort energetisches Placebomodell (EPM). In einer zweiten, weitere 45&nbsp;Studien umfassenden, Gruppe analysierte er Studien, in denen die Placebobehandlung mit Akupunkturnadeln erfolgte, die noch im Meridianbereich, aber schon weit genug vom Ausgangspunkt der angeblich wirksamen Nadeln gesetzt wurden. Diese Studien ordnete er dem neurophysiologischen oder metametischen Placebomodell (MPM) zu. Als Ergebnis stellte Araujo (1998) fest, dass in den Studien, die EPM-Nadelung als Kontrolle verwendeten, der Anteil an nicht signifikanten Ergebnissen deutlich höher war als in den Studien die MPM-Methoden verwendeten. Allerdings erschien die falsche Akupunktur in beiden Gruppen ähnlich wirksam wie die angeblich richtige Akupunkturtechnik.
 
Der Forscher Aranjo fand 1998 in einer Literaturübersicht von 90&nbsp;Akupunkturstudien heraus, dass bereits die Wahl des Akupunkturplaceboverfahrens einen Einfluss auf den Ausgang der Akupunkturstudie hat.<ref>Aranjo MS: Does the Choice of Placebo Determine the Results of Clinical Studies on Acupuncture? Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde / Research in Complementary and Classical Natural Medicine 1998;5 (Suppl. 1):8-11 (DOI: 10.1159/000057100)</ref> Er teilte die Studien in zwei Gruppen ein. In der ersten Gruppe analysierte er 45&nbsp;Studien, die als [[Placebo]] eine falsche Akupunktur benutzten. Hier wurden die Kontrollnadeln in Regionen außerhalb der Meridiane platziert. Gemäß der Akupunkturlehre hätten diese Kontrollpatienten keine Wirkung aufweisen dürfen. Er benannte diese Gruppe mit dem Schlagwort energetisches Placebomodell (EPM). In einer zweiten, weitere 45&nbsp;Studien umfassenden, Gruppe analysierte er Studien, in denen die Placebobehandlung mit Akupunkturnadeln erfolgte, die noch im Meridianbereich, aber schon weit genug vom Ausgangspunkt der angeblich wirksamen Nadeln gesetzt wurden. Diese Studien ordnete er dem neurophysiologischen oder metametischen Placebomodell (MPM) zu. Als Ergebnis stellte Araujo (1998) fest, dass in den Studien, die EPM-Nadelung als Kontrolle verwendeten, der Anteil an nicht signifikanten Ergebnissen deutlich höher war als in den Studien die MPM-Methoden verwendeten. Allerdings erschien die falsche Akupunktur in beiden Gruppen ähnlich wirksam wie die angeblich richtige Akupunkturtechnik.
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