| *Nach einer Meldung der neuseeländischen Sunday Star-Times von Dezember 2009 infizierte ein HIV-positiver Neuseeländer im Mai 2008 nachts seine schlafende und HIV-negative Ehefrau mit einer Nähnadel, die er zuvor in Kontakt mit seinem Blut gebracht hatte. Als die Frau von dem Stich erwachte, sah sie, dass ihr Mann wach war. Er stritt zunächst ab, sie gestochen zu haben. Der Mann konnte es nicht ertragen, keinen Sex mit seiner Frau zu haben, die ihm diesen wegen seines HIV-Status verweigerte. Die Frau wurde später HIV-positiv und ihr Mann gestand die Tat: ''"All he said (was) he was sorry. He said, 'I used needles on you because I wanted you to be the same as me so that you can live with me and you won't leave me',"'' und musste sich einem Strafprozess stellen.<ref>http://uk.news.yahoo.com/5/20091206/twl-hiv-man-injects-sleeping-wife-with-o-3fd0ae9.html</ref> | | *Nach einer Meldung der neuseeländischen Sunday Star-Times von Dezember 2009 infizierte ein HIV-positiver Neuseeländer im Mai 2008 nachts seine schlafende und HIV-negative Ehefrau mit einer Nähnadel, die er zuvor in Kontakt mit seinem Blut gebracht hatte. Als die Frau von dem Stich erwachte, sah sie, dass ihr Mann wach war. Er stritt zunächst ab, sie gestochen zu haben. Der Mann konnte es nicht ertragen, keinen Sex mit seiner Frau zu haben, die ihm diesen wegen seines HIV-Status verweigerte. Die Frau wurde später HIV-positiv und ihr Mann gestand die Tat: ''"All he said (was) he was sorry. He said, 'I used needles on you because I wanted you to be the same as me so that you can live with me and you won't leave me',"'' und musste sich einem Strafprozess stellen.<ref>http://uk.news.yahoo.com/5/20091206/twl-hiv-man-injects-sleeping-wife-with-o-3fd0ae9.html</ref> |
− | Im November des Jahres 2008 bestätigte sich durch einen spektakulären Einzelfall die gängige Lehrmeinung zu HIV: Wissenschaftler der Charité–Universitätsmedizin Berlin bekämpften mit einer gezielten Transplantation von mutierten Stammzellen die HIV-Infektion eines Patienten erfolgreich. Der HIV-positive Amerikaner Timothy Ray Brown war an Leukämie erkrankt und hatte sich drei Jahren zuvor in die Behandlung des Teams um Prof. Eckhard Thiel, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie, begeben. Die Stammzellen des Patienten wiesen eine spezielle HLA-Konstellation auf, die in der Bevölkerung relativ häufig ist. Sie kommt unter weißen Amerikanern und Europäern bei einem von tausend Menschen vor. Der Spenderpool war also verhältnismäßig groß. Die Mediziner suchten gezielt einen Spender aus, der die Mutation Delta 32 auf dem Rezeptor CCR5 aufwies. Die Mutation Delta 32 sorgt dafür, dass kein Rezeptor auf der Zelloberfläche vorhanden ist, so dass das HI-Virus nicht in die Zelle gelangen kann. Diese Genmutation tritt bei etwa einem bis drei Prozent der europäischen Bevölkerung auf. Wenige Jahre vorher hatten Forscher festgestellt, dass Personen, die diese Mutation von beiden Eltern vererbt bekommen haben, zuverlässig gegen eine Übertragung des HI-Virus geschützt sind. Tatsächlich fand sich unter den 60 in Frage kommenden Knochenmarksspendern eine Person mit dieser Mutation. Bei dem in Berlin lebenden Amerikaner war das HI-Virus bereits mehr als zehn Jahre zuvor festgestellt worden. AIDS war zum Zeitpunkt seiner Behandlung in der Charité–Universitätsmedizin Berlin noch nicht ausgebrochen, die Leukämie-Erkrankung war keine direkte Folge der HIV-Infektion. Nach der Knochenmarkstransplantation wurde die medikamentöse Behandlung des Patienten zunächst eingestellt, da die Mediziner befürchteten, sie könne zu einer Abstoßungsreaktion des gespendeten Knochenmarks führen. Nach mehr als 20 Monaten der Beobachtung nach der erfolgreichen Transplantation ist kein HIV beim Patienten nachweisbar und er testete negativ.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,589917,00.html</ref> Die Beoulevardpresse versuchte vergeblich, die Identität des Patienten (Pseudonym "Neil") zu ermitteln. Die Charité berichtete von Bestechungsversuchen bei Mitarbeitern des Krankenhauses.<ref>''Weltaidskonferenz - Einer wurde geheilt - Mehr als 33 Millionen Menschen sind weltweit mit dem Aids-Virus HIV infiziert. In Berlin gelang Ärzten jetzt ein Wunder.'' Zeit Online vom 19.7.2010 / Die Zeit 15.07.2010 Nr. 29 [http://www.zeit.de/2010/29/M-HIV-Patient Volltext]</ref> Später entschied sich der Patient, seinen Namen bekannt zu geben. | + | Im November des Jahres 2008 bestätigte sich durch einen spektakulären Einzelfall die wissenschaftliche Evidenzlage zu HIV: Wissenschaftler der Charité–Universitätsmedizin Berlin bekämpften zum ersten Mal mit einer gezielten Transplantation von mutierten Stammzellen die HIV-Infektion eines Patienten erfolgreich. Der HIV-positive Amerikaner Timothy Ray Brown war an Leukämie erkrankt und hatte sich drei Jahren zuvor in die Behandlung des Teams um Prof. Eckhard Thiel, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie, begeben. Die Stammzellen des Patienten wiesen eine spezielle HLA-Konstellation auf, die in der Bevölkerung relativ häufig ist. Sie kommt unter weißen Amerikanern und Europäern bei einem von tausend Menschen vor. Der Spenderpool war also verhältnismäßig groß. Die Mediziner suchten gezielt einen Spender aus, der die Mutation Delta 32 auf dem Rezeptor CCR5 aufwies. Die Mutation Delta 32 sorgt dafür, dass kein Rezeptor auf der Zelloberfläche vorhanden ist, so dass das HI-Virus nicht in die Zelle gelangen kann. Diese Genmutation tritt bei etwa einem bis drei Prozent der europäischen Bevölkerung auf. Wenige Jahre vorher hatten Forscher festgestellt, dass Personen, die diese Mutation von beiden Eltern vererbt bekommen haben, zuverlässig gegen eine Übertragung des HI-Virus geschützt sind. Tatsächlich fand sich unter den 60 in Frage kommenden Knochenmarksspendern eine Person mit dieser Mutation. Bei dem in Berlin lebenden Amerikaner war das HI-Virus bereits mehr als zehn Jahre zuvor festgestellt worden. AIDS war zum Zeitpunkt seiner Behandlung in der Charité–Universitätsmedizin Berlin noch nicht ausgebrochen, die Leukämie-Erkrankung war keine direkte Folge der HIV-Infektion. Nach der Knochenmarkstransplantation wurde die medikamentöse Behandlung des Patienten zunächst eingestellt, da die Mediziner befürchteten, sie könne zu einer Abstoßungsreaktion des gespendeten Knochenmarks führen. Nach mehr als 20 Monaten der Beobachtung nach der erfolgreichen Transplantation ist kein HIV beim Patienten nachweisbar und er testete negativ.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,589917,00.html</ref> Die Beoulevardpresse versuchte vergeblich, die Identität des Patienten (Pseudonym "Neil") zu ermitteln. Die Charité berichtete von Bestechungsversuchen bei Mitarbeitern des Krankenhauses.<ref>''Weltaidskonferenz - Einer wurde geheilt - Mehr als 33 Millionen Menschen sind weltweit mit dem Aids-Virus HIV infiziert. In Berlin gelang Ärzten jetzt ein Wunder.'' Zeit Online vom 19.7.2010 / Die Zeit 15.07.2010 Nr. 29 [http://www.zeit.de/2010/29/M-HIV-Patient Volltext]</ref> Später entschied sich der Patient, seinen Namen bekannt zu geben. Nach diesem ersten Fall einer Heilung folgte mindestens ein zweiter Fall, in dem ein Patient auf diese Weise geheilt werden konnte. |
| + | Lenacapavir ist ein Arzneimittel, welches effektiv vor einer HIV-Infektion schützt. Halbjährlich gegeben, schützt vor einer Infektion mit dem Virus, wie Studiendaten zeigten. Bis dahin stand nur das Mittel Truvada (täglich eingenommen) zur HIV-Prophylaxe zur Verfügung. Auch diese gegen das HI-Virus wirksamen Mittel belegen, dass die HIV-Infektion die Voraussetzung für die Entstehung von AIDS ist. |