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'''Recall Bias''' (deutsch: Erinnerungsfehler oder Erinnerungsverzerrung) bezeichnet sich zwangsläufig einstellende Fehler bei zurückblickender (retrospektiver) Betrachtung. Der Recall Bias ist deutlich bei Zeugenaussagen in Prozessen zu beobachten. Mehrere Personen, die ein Ereignis persönlich beobachtet haben, können nachträglich unterschiedliche Angaben machen. Prinzipiell nimmt der Recall Bias im Verlaufe der Zeit zu.
 
'''Recall Bias''' (deutsch: Erinnerungsfehler oder Erinnerungsverzerrung) bezeichnet sich zwangsläufig einstellende Fehler bei zurückblickender (retrospektiver) Betrachtung. Der Recall Bias ist deutlich bei Zeugenaussagen in Prozessen zu beobachten. Mehrere Personen, die ein Ereignis persönlich beobachtet haben, können nachträglich unterschiedliche Angaben machen. Prinzipiell nimmt der Recall Bias im Verlaufe der Zeit zu.
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Laplanche und Pontalis (1973/2002) beschreiben das Konzept der '''Nachträglichkeit''' folgendermassen:
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:''»Erfahrungen, Eindrücke, Erinnerungsspuren werden später aufgrund neuer Erfahrungen und mit dem Erreichen einer anderen Entwicklungsstufe umgearbeitet. Sie erhalten somit gleichzeitig einen neuen Sinn und eine neue psychische Wirksamkeit«''
 
==Recall Bias bei wissenschaftlichen Untersuchungen==   
 
==Recall Bias bei wissenschaftlichen Untersuchungen==   
 
Der Recall Bias spielt als unsystematischer Fehler eine große Rolle bei wissenschaftlichen Untersuchungen, bei denen ein abgelaufenes Ereignis im Nachhinein bewertet wird. Derartige Untersuchungen werden dann retrospektiv (zurückblickend) bezeichnend und beinhalten stets bestimmte Verzerrungen, die sich aus der Natur des menschlichen Gedächtnis erklären, aber auch aus den Erwartungen des Berichtenden ergeben. Das menschliche Gedächtnis unterscheidet sich von technischen Speicherverfahren wie Computerfestplatten durch bestimmte Eigenschaften des selektiven Vergessens einerseits und der selektiven Erinnerung andererseits. Hinzu kommen qualitative Verzerrungen, die sich im Laufe der Zeit verstärken. Die Phänomene des (selektiven) Vergessens sind an sich nicht negativ zu sehen. Die Fähigkeit zum Vergessen ist Voraussetzung für psychische Gesundheit.   
 
Der Recall Bias spielt als unsystematischer Fehler eine große Rolle bei wissenschaftlichen Untersuchungen, bei denen ein abgelaufenes Ereignis im Nachhinein bewertet wird. Derartige Untersuchungen werden dann retrospektiv (zurückblickend) bezeichnend und beinhalten stets bestimmte Verzerrungen, die sich aus der Natur des menschlichen Gedächtnis erklären, aber auch aus den Erwartungen des Berichtenden ergeben. Das menschliche Gedächtnis unterscheidet sich von technischen Speicherverfahren wie Computerfestplatten durch bestimmte Eigenschaften des selektiven Vergessens einerseits und der selektiven Erinnerung andererseits. Hinzu kommen qualitative Verzerrungen, die sich im Laufe der Zeit verstärken. Die Phänomene des (selektiven) Vergessens sind an sich nicht negativ zu sehen. Die Fähigkeit zum Vergessen ist Voraussetzung für psychische Gesundheit.   
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