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==Werbung für liposomale Produkte==
 
==Werbung für liposomale Produkte==
Die Purazell stellt sich in der Öffentlichkeit als eine Art Spezialist für liposomal formulierte (mikroverkapselte) Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine und Mineralstoffe dar. Dementsprechend ist Strobach Befürworter derartiger Produkte, die gleichzeitig preiswert über das Internet von zahlreichen Anbietern bestellbar sind.
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Die Purazell stellt sich in der Öffentlichkeit als eine Art Spezialist für liposomal formulierte (mikroverkapselte) Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine und Mineralstoffe dar. Dementsprechend ist Strobach Befürworter derartiger Produkte, die gleichzeitig über das Internet von zahlreichen Anbietern bestellbar sind.
    
Bereits seit Jahren sind liposomal gekapselte Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, so von LivOnLabs/SMP/Liposome Tech/PlantaCorp/Valimenta/LipoCellTech/PMC (NL)/Actinovo/Lipocraft usw. Erste Forschungen begannen bereits 1995 mit der Entwicklung liposomaler chemotherapeutischer Arzneimittel gegen Krebs. Liposomal gekapselte Stoffe sollen eine bessere Bioverfügbarkeit besitzen. Dabei liegt dann das Verhältnis von der Menge der zu transportierenden Substanz zu den Phospholipiden der Liposomenmembranen bei etwa 1:10. Die Frage der Bioverfügbarkeit stellt sich aber nur bei Substanzen mit geringer Bioverfügbarkeit, ansonsten stellt der höhere Preis einen deutlichen Nachteil dar. Auch sind Liposomen bei grossen Molekülen nicht anwendbar. Nicht-liposomales Vitamin D ist beispielsweise als fettlösliches Vitamin in Öl gelöst gut bioverfügbar. Für einige liposomal NEM gibt es Belege für eine Steigerung der Bioverfügbarkeit.<ref>J Shaikh: Nanoparticle encapsulation improves oral bioavailability of curcumin by at least 9-fold when compared to curcumin administered with piperine as absorption enhancer, Juni 2009, Eur J Pharm Sci, 28;37(3-4):223-30. doi: 10.1016/j.ejps.2009.02.019</ref> Bei anderen Substanzen zeigt sich hingegen kein Vorteil. Prinzipiell können Liposomen im Magen und Dünndarm "verdaut" werden (Zitat: ''oral delivery of liposomes is impeded by various barriers such as instability in the gastrointestinal tract, difficulties in crossing biomembranes, and mass production problems'')<ref>Haisheng He et al: Adapting liposomes for oral drug delivery, 2019, Acta Pharm Sin B. 9(1): 36–48. doi: 10.1016/j.apsb.2018.06.005  PMCID: PMC6362257  PMID: 30766776</ref>, oder auch in der Blutbahn Ziel des Immunsystems werden. Liposomen, die Magen und Darm passiert haben, geraten in der Regel in das Retikulohistiozytäre System (RES-Immunsystem) z.B. der Leber, und werden dann zumeist von Makrophagen aufgenommen.<ref>Lisa Sercombe et al: Advances and Challenges of Liposome Assisted Drug Delivery, 2015, Sec. Integrative and Regenerative Pharmacology,Vol 6, https://doi.org/10.3389/fphar.2015.00286</ref> Liposomal formulierte Produkte sind deutlich teurer auf Grund der komplizierten Herstellung sowie Problemen bei der Lagerung. Liposomale Produkte (heute fast immer flüssige Produkte) haben eine kürzere Haltbarkeit (rund einen Monat nach Öffnung eines Fläschchens) und die Produkte müssen mit Ethanol oder Kaliumsorbat stabilisiert werden um einen Verklumpungseffekt zu vermeiden. Hinzu kommt dass Liposomen temperaturempfindlich sind. Ein Nachteil liposomaler Produkte ist die unsichere Datenlage zu möglichen Risiken und fehlende spezielle Vorschriften für die Industrie.  
 
Bereits seit Jahren sind liposomal gekapselte Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, so von LivOnLabs/SMP/Liposome Tech/PlantaCorp/Valimenta/LipoCellTech/PMC (NL)/Actinovo/Lipocraft usw. Erste Forschungen begannen bereits 1995 mit der Entwicklung liposomaler chemotherapeutischer Arzneimittel gegen Krebs. Liposomal gekapselte Stoffe sollen eine bessere Bioverfügbarkeit besitzen. Dabei liegt dann das Verhältnis von der Menge der zu transportierenden Substanz zu den Phospholipiden der Liposomenmembranen bei etwa 1:10. Die Frage der Bioverfügbarkeit stellt sich aber nur bei Substanzen mit geringer Bioverfügbarkeit, ansonsten stellt der höhere Preis einen deutlichen Nachteil dar. Auch sind Liposomen bei grossen Molekülen nicht anwendbar. Nicht-liposomales Vitamin D ist beispielsweise als fettlösliches Vitamin in Öl gelöst gut bioverfügbar. Für einige liposomal NEM gibt es Belege für eine Steigerung der Bioverfügbarkeit.<ref>J Shaikh: Nanoparticle encapsulation improves oral bioavailability of curcumin by at least 9-fold when compared to curcumin administered with piperine as absorption enhancer, Juni 2009, Eur J Pharm Sci, 28;37(3-4):223-30. doi: 10.1016/j.ejps.2009.02.019</ref> Bei anderen Substanzen zeigt sich hingegen kein Vorteil. Prinzipiell können Liposomen im Magen und Dünndarm "verdaut" werden (Zitat: ''oral delivery of liposomes is impeded by various barriers such as instability in the gastrointestinal tract, difficulties in crossing biomembranes, and mass production problems'')<ref>Haisheng He et al: Adapting liposomes for oral drug delivery, 2019, Acta Pharm Sin B. 9(1): 36–48. doi: 10.1016/j.apsb.2018.06.005  PMCID: PMC6362257  PMID: 30766776</ref>, oder auch in der Blutbahn Ziel des Immunsystems werden. Liposomen, die Magen und Darm passiert haben, geraten in der Regel in das Retikulohistiozytäre System (RES-Immunsystem) z.B. der Leber, und werden dann zumeist von Makrophagen aufgenommen.<ref>Lisa Sercombe et al: Advances and Challenges of Liposome Assisted Drug Delivery, 2015, Sec. Integrative and Regenerative Pharmacology,Vol 6, https://doi.org/10.3389/fphar.2015.00286</ref> Liposomal formulierte Produkte sind deutlich teurer auf Grund der komplizierten Herstellung sowie Problemen bei der Lagerung. Liposomale Produkte (heute fast immer flüssige Produkte) haben eine kürzere Haltbarkeit (rund einen Monat nach Öffnung eines Fläschchens) und die Produkte müssen mit Ethanol oder Kaliumsorbat stabilisiert werden um einen Verklumpungseffekt zu vermeiden. Hinzu kommt dass Liposomen temperaturempfindlich sind. Ein Nachteil liposomaler Produkte ist die unsichere Datenlage zu möglichen Risiken und fehlende spezielle Vorschriften für die Industrie.  
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Eine Studie, die 2023 die pharmakokinetischen Unterschiede zwischen oral gegebenen Substanzen sowohl liposmal als auch nicht-liposomal untersuchte, zeigte dass die teurere liposomale Formulierung bei einigen Substanzen (oder Molekülen) tatsächlich Vorteile zeigt, bei anderen hingegen nicht.<ref>Joungbo Ko. et al: Pharmacokinetic Analyses of Liposomal and Non-Liposomal Multivitamin/Mineral Formulations, Juli 2023, Nutrients. 15(13): 3073.  doi: 10.3390/nu15133073  PMCID: PMC10347199  PMID: 37447400</ref> Eine andere Studie beim Menschen zu liposomal oral verabreichtem Vitamin C zeigte im Vergleich zur nicht-liposomalen Variante höhere Konzentrationen im Blut, aber dennoch geringere Konzentrationen gegenüber der intravenösen Gabe sowie keinen positiven Effekt für einen vorab festgelegten Marker zum  Ischemischen–Reperfusions-Wert.<ref>Janelle L. Davis, Hunter L. Paris, Joseph W. Beals, Scott E. Binns, Gregory R. Giordano, Rebecca L. Scalzo, Melani M. Schweder, Emek Blair, Christopher Bell: Liposomal-encapsulated Ascorbic Acid: Influence on Vitamin C Bioavailability and Capacity to Protect Against Ischemia–Reperfusion Injury. In: Nutr Metab Insights. Nr. 9, 20. Juni 2016, S. 25–30.</ref>
 
Eine Studie, die 2023 die pharmakokinetischen Unterschiede zwischen oral gegebenen Substanzen sowohl liposmal als auch nicht-liposomal untersuchte, zeigte dass die teurere liposomale Formulierung bei einigen Substanzen (oder Molekülen) tatsächlich Vorteile zeigt, bei anderen hingegen nicht.<ref>Joungbo Ko. et al: Pharmacokinetic Analyses of Liposomal and Non-Liposomal Multivitamin/Mineral Formulations, Juli 2023, Nutrients. 15(13): 3073.  doi: 10.3390/nu15133073  PMCID: PMC10347199  PMID: 37447400</ref> Eine andere Studie beim Menschen zu liposomal oral verabreichtem Vitamin C zeigte im Vergleich zur nicht-liposomalen Variante höhere Konzentrationen im Blut, aber dennoch geringere Konzentrationen gegenüber der intravenösen Gabe sowie keinen positiven Effekt für einen vorab festgelegten Marker zum  Ischemischen–Reperfusions-Wert.<ref>Janelle L. Davis, Hunter L. Paris, Joseph W. Beals, Scott E. Binns, Gregory R. Giordano, Rebecca L. Scalzo, Melani M. Schweder, Emek Blair, Christopher Bell: Liposomal-encapsulated Ascorbic Acid: Influence on Vitamin C Bioavailability and Capacity to Protect Against Ischemia–Reperfusion Injury. In: Nutr Metab Insights. Nr. 9, 20. Juni 2016, S. 25–30.</ref>
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==Patrick Strobach und die Biophotonen==
 
==Patrick Strobach und die Biophotonen==
 
[[Datei:Patrick Strobach Biophotonen.jpg|320px|thumb]]
 
[[Datei:Patrick Strobach Biophotonen.jpg|320px|thumb]]
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