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| ==Germanium und Physiologie des Menschen== | | ==Germanium und Physiologie des Menschen== |
− | Germanium ist ein Metall, das in der Natur in sehr geringen Konzentrationen weit verbreitet ist. Über Pflanzen und tierische Produkte nimmt der Mensch täglich rund 1,5 mg auf. Germanium gehört nicht zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Mangelerscheinungen, die auf eine Unterversorgung mit Germanium zurückzuführen wären, sind nicht bekannt. Germanium kann schon bei geringen täglichen Aufnahmemengen Lunge, Leber, Nerven und insbesondere die Nieren schädigen. Hierbei kommt es über entzündliche Prozesse zum Nierenversagen. In Japan werden Germanium-Präparate auch als Elixier angeboten. In mehreren Fällen kam es nach längerer, regelmäßiger Zufuhr von Germanium im Milligrammbereich (49-588 mg/Tag) zu schweren Gesundheitsschäden und in mindestens fünf Fällen zum Tod. Die Patienten berichteten von Appetitlosigkeit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie über Muskelschwäche und Muskelschmerzen bis hin zur verminderten Harnproduktion in Folge der Nierenschädigung und Abmagerung. Auch Taubheitsgefühl in den Gliedern und Hautbrennen wurden beschrieben. | + | Germanium ist ein Metall, das in der Natur in sehr geringen Konzentrationen weit verbreitet ist. Über Pflanzen und tierische Produkte nimmt der Mensch täglich rund 1,5 mg auf. Germanium gehört nicht zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Mangelerscheinungen, die auf eine Unterversorgung mit Germanium zurückzuführen wären, sind nicht bekannt. |
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| + | Germanium kann schon bei geringen täglichen Aufnahmemengen Lunge, Leber, Nerven und insbesondere die Nieren schädigen. Hierbei kommt es über entzündliche Prozesse zum Nierenversagen. Gesundheitsschäden durch Germanium traten bei Menschen mehrfach nach längerer Einnahme von Germaniumverbindungen als Nahrungsergänzungsmittel auf. Dabei kommt es zu Funktionsstörungen der Niere bis hin zum (irreversiblen) Nierenversagen, das für den Patienten letal sein kann. Periphere Neuropathie und andere neurologische Schäden als Folgeerkrankung sind ebenfalls berichtet. |
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| + | In Japan werden Germanium-Präparate auch als Elixier angeboten. In mehreren Fällen kam es nach längerer, regelmäßiger Zufuhr von Germanium im Milligrammbereich (49-588 mg/Tag) zu schweren Gesundheitsschäden und in mindestens fünf Fällen zum Tod. Die Patienten berichteten von Appetitlosigkeit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie über Muskelschwäche und Muskelschmerzen bis hin zur verminderten Harnproduktion in Folge der Nierenschädigung und Abmagerung. Auch Taubheitsgefühl in den Gliedern und Hautbrennen wurden beschrieben. |
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| Eine andere umstrittene Anwendung von Germanium in Nahrungsergänzungsmitteln sind Germaniumzitrat und Germaniumdioxid. | | Eine andere umstrittene Anwendung von Germanium in Nahrungsergänzungsmitteln sind Germaniumzitrat und Germaniumdioxid. |
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| ==Germanium in Nahrungsergänzungsmitteln== | | ==Germanium in Nahrungsergänzungsmitteln== |
| Gemäß der europäischen ''Richtlinie 2202/46/EG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Nahrungsergänzungsmittel'' darf Germanium nicht in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden.<ref>[http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2002:183:0051:0057:DE:PDF Richtlinie 2002/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. Juni 2002]</ref> In vielen Ländern der EU, so auch in Deutschland und Österreich, ist die Verwendung von Germanium in Nahrungsergänzungsmitteln nicht erlaubt. | | Gemäß der europäischen ''Richtlinie 2202/46/EG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Nahrungsergänzungsmittel'' darf Germanium nicht in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden.<ref>[http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2002:183:0051:0057:DE:PDF Richtlinie 2002/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. Juni 2002]</ref> In vielen Ländern der EU, so auch in Deutschland und Österreich, ist die Verwendung von Germanium in Nahrungsergänzungsmitteln nicht erlaubt. |