− | '''Restostitis''' (von ''Ostitis'' = Entzündung des Knochens) ist ein Begriff aus der [[Alternativmedizin]] und [[Alternativmedizinischen Zahnheilkunde|alternativmedizinische Zahnheilkunde]] im deutschsprachigen Raum. Er bezeichnet einen hypothetischen krankmachenden [[Zahnherd]], der im Kieferknochen nach Zahnextraktionen entstehen bzw. verbleiben soll, als Ursache für vielfältige Beschwerden im ganzen Körper. Es soll sich dabei um Granulationsgewebe handeln. Im Gegensatz zu medizinisch gut bekannten Entitäten wie Parodontitis oder Osteomyelitis kann eine Restostitis nur mit alternativmedizinischen Methoden wie [[Kinesiologie]] oder [[Elektroakupunktur]] gefunden und beurteilt werden, weil die Diagnose in Wirklichkeit nicht existiert<ref name=":0">https://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/02/08/insider-bericht/ Die Praxis der “Alternativmedizin”: Ein Insider berichtet, Hans-Werner Bertelsen, Ulrich Berger scienceblogs.de, 2012</ref>. Die so festgestellten Herde werden in der Regel zum Leid des Patienten operiert<ref name=":0" />. Die unteren Backenzähne sollen besonders betroffen sein.<ref name="Volkmer2005">Dietrich Volkmer, Herd, Focus, Störfeld: Beiträge zu einem brennenden Thema. https://books.google.de/books?id=SpvTfrynF0gC&pg=PA78&redir_esc=y&hl=de, BoD – Books on Demand Seite 78</ref> | + | '''Restostitis''' (von ''Ostitis'' = Entzündung des Knochens) ist ein Begriff aus der [[Alternativmedizin]] und [[Alternativmedizinische Zahnheilkunde|alternativmedizinischen Zahnheilkunde]] im deutschsprachigen Raum. Er bezeichnet einen hypothetischen krankmachenden [[Zahnherd]], der im Kieferknochen nach Zahnextraktionen entstehen bzw. verbleiben soll, als Ursache für vielfältige Beschwerden im ganzen Körper. Es soll sich dabei um Granulationsgewebe handeln. Im Gegensatz zu medizinisch gut bekannten Entitäten wie Parodontitis oder Osteomyelitis kann eine Restostitis nur mit alternativmedizinischen Methoden wie [[Kinesiologie]] oder [[Elektroakupunktur]] gefunden und beurteilt werden, weil die Diagnose in Wirklichkeit nicht existiert<ref name=":0">https://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/02/08/insider-bericht/ Die Praxis der “Alternativmedizin”: Ein Insider berichtet, Hans-Werner Bertelsen, Ulrich Berger scienceblogs.de, 2012</ref>. Die so festgestellten Herde werden in der Regel zum Leid des Patienten operiert<ref name=":0" />. Die unteren Backenzähne sollen besonders betroffen sein.<ref name="Volkmer2005">Dietrich Volkmer, Herd, Focus, Störfeld: Beiträge zu einem brennenden Thema. https://books.google.de/books?id=SpvTfrynF0gC&pg=PA78&redir_esc=y&hl=de, BoD – Books on Demand Seite 78</ref> |
| Röntgenologische Zeichen, die von den Verfechtern des Konzepts gelegentlich angeführt werden, sind in der Regel rein röntgenoptische Artefakte.<ref name="Pasler2007">Friedrich A. Pasler, Zahnärztliche Radiologie, https://books.google.de/books?id=ioE8NbqKbK8C&pg=PA98&redir_esc=y&hl=de August 2012 Georg Thieme Verlag Seite 98</ref> Das Konzept von "Störherden", die über sogenannte [[Meridian]]e "energetische" Fernwirkungen entfalten,<ref name="Strittmatter2005">Beate Strittmatter, Der Störherd und seine Entstörung: Wege aus der Therapieresistenz, https://books.google.de/books?id=qcqEgsEEPaEC&pg=PA20&redir_esc=y&hl=de 2005, Georg Thieme Verlag</ref> erinnert zwar vage an historische Konzepte aus der traditionellen Medizin, ist jedoch neuzeitlich. Wissenschaftliche Arbeiten im Sinne der evidenzbasierten Medizin sind bisher nicht publiziert worden. | | Röntgenologische Zeichen, die von den Verfechtern des Konzepts gelegentlich angeführt werden, sind in der Regel rein röntgenoptische Artefakte.<ref name="Pasler2007">Friedrich A. Pasler, Zahnärztliche Radiologie, https://books.google.de/books?id=ioE8NbqKbK8C&pg=PA98&redir_esc=y&hl=de August 2012 Georg Thieme Verlag Seite 98</ref> Das Konzept von "Störherden", die über sogenannte [[Meridian]]e "energetische" Fernwirkungen entfalten,<ref name="Strittmatter2005">Beate Strittmatter, Der Störherd und seine Entstörung: Wege aus der Therapieresistenz, https://books.google.de/books?id=qcqEgsEEPaEC&pg=PA20&redir_esc=y&hl=de 2005, Georg Thieme Verlag</ref> erinnert zwar vage an historische Konzepte aus der traditionellen Medizin, ist jedoch neuzeitlich. Wissenschaftliche Arbeiten im Sinne der evidenzbasierten Medizin sind bisher nicht publiziert worden. |