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| == Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts == | | == Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts == |
| Das Deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) veröffentlicht quartalsweise Sicherheitsberichte über Verdachtsfallmeldungen von Impfnebenwirkungen und Impfkomplikationen mit den zugelassenen COVID-19-Impfstoffen und bewertet diese. | | Das Deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) veröffentlicht quartalsweise Sicherheitsberichte über Verdachtsfallmeldungen von Impfnebenwirkungen und Impfkomplikationen mit den zugelassenen COVID-19-Impfstoffen und bewertet diese. |
− | In seinem Sicherheitsbericht vom September 2022, der den Zeitraum seit dem Beginn der Impfkampagne in Deutschland, vom 27. Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2022, einbezieht, nahm das PEI erstmals Bezug auf „Post-Vac“ und untersuchte „Verdachtsmeldungen über lange andauernde Beschwerden nach COVID-19-Impfung“.<ref name="PEI2209">{{Internetquelle |url=https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-30-06-22.pdf |titel=Sicherheitsbericht |werk=pei.de |hrsg=Paul-Ehrlich-Institut – Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel |datum=2022-09-07 |format=PDF; 1.020 KB |abruf=2022-09-14}}, Abschnitt 5.2</ref> Dabei stellte das PEI mithilfe einer ''„Observed-versus-Expected“'' (OvE)-Analyse kein Risikosignal bei chronischem Müdigkeitssyndrom, Posturalem Tachykardiesyndrom und Long-COVID-ähnlichen Beschwerden im Zusammenhang mit COVID-19-Impfstoffen fest. Das heißt, dass diese gemeldeten Fälle im gleichen Zeitraum nicht häufiger auftraten als bei einer vergleichbaren, aber ungeimpften Bevölkerungsgruppe.<ref name="PEI2209" /> | + | In seinem Sicherheitsbericht vom September 2022, der den Zeitraum seit dem Beginn der Impfkampagne in Deutschland, vom 27. Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2022, einbezieht, nahm das PEI erstmals Bezug auf „Post-Vac“ und untersuchte „Verdachtsmeldungen über lange andauernde Beschwerden nach COVID-19-Impfung“.<ref name="PEI2209">https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-30-06-22.pdf |titel=Sicherheitsbericht Paul-Ehrlich-Institut – Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Abschnitt 5.2</ref> Dabei stellte das PEI mithilfe einer ''„Observed-versus-Expected“'' (OvE)-Analyse kein Risikosignal bei chronischem Müdigkeitssyndrom, Posturalem Tachykardiesyndrom und Long-COVID-ähnlichen Beschwerden im Zusammenhang mit COVID-19-Impfstoffen fest. Das heißt, dass diese gemeldeten Fälle im gleichen Zeitraum nicht häufiger auftraten als bei einer vergleichbaren, aber ungeimpften Bevölkerungsgruppe.<ref name="PEI2209" /> |
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| Das PEI weist auch darauf hin, dass nach den Ergebnissen von Studien aus dem Vereinigten Königreich und Italien eine COVID-19-Impfung offenbar auch vor Long-COVID schützt.<ref name="PEI2209" /> | | Das PEI weist auch darauf hin, dass nach den Ergebnissen von Studien aus dem Vereinigten Königreich und Italien eine COVID-19-Impfung offenbar auch vor Long-COVID schützt.<ref name="PEI2209" /> |
| === Bericht 2022 === | | === Bericht 2022 === |
| Im Rahmen des Sicherheitsberichts wurde das Aufkommen von Verdachtsfallmeldungen aus Deutschland näher beleuchtet. Da in der Nebenwirkungsdatenbank der Europäischen Arzneimittelagentur (EudraVigilance) bis zum Untersuchungszeitpunkt im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) 54,6 % der Meldungen von „Post-Vac“-Symptomen (berücksichtigt wurden: Chronisches Erschöpfungssyndrom, Post-Vac, Posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom, Long COVID) aus Deutschland stammten, Deutschland aber nicht 55 % der Impfungen im EWR durchführte, konnte ein „Berichts-Bias“ durch die unverhältnismäßig hohe „Post-Vac“-Berichterstattung in Deutschland nicht ausgeschlossen werden. Die deutschen Nebenwirkungsmeldungen stammten mehrheitlich von den Patienten selbst.<ref name="PEI2209" /> | | Im Rahmen des Sicherheitsberichts wurde das Aufkommen von Verdachtsfallmeldungen aus Deutschland näher beleuchtet. Da in der Nebenwirkungsdatenbank der Europäischen Arzneimittelagentur (EudraVigilance) bis zum Untersuchungszeitpunkt im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) 54,6 % der Meldungen von „Post-Vac“-Symptomen (berücksichtigt wurden: Chronisches Erschöpfungssyndrom, Post-Vac, Posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom, Long COVID) aus Deutschland stammten, Deutschland aber nicht 55 % der Impfungen im EWR durchführte, konnte ein „Berichts-Bias“ durch die unverhältnismäßig hohe „Post-Vac“-Berichterstattung in Deutschland nicht ausgeschlossen werden. Die deutschen Nebenwirkungsmeldungen stammten mehrheitlich von den Patienten selbst.<ref name="PEI2209" /> |
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| === Bericht 2023 === | | === Bericht 2023 === |
| Das PEI berichtete in Juni 2023, dass gut die Hälfte auch der weltweit gemeldeten Fälle (Sachstand 31. März 2023) zu Long-Covid-ähnlichen Symptomen nach einer Covid-19 Impfung („Post-Vac-Syndrom“) aus Deutschland stammen.<ref>https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/144300/Post-Vac-Syndrom-Mehr-als-die-Haelfte-der-weltweiten-Faelle-in-Deutschland-registriert „Post-Vac-Syndrom“: Mehr als die Hälfte der weltweiten Fälle in Deutschland registriert |werk=[[Deutsches Ärzteblatt]] (online) datum=2023-06-29 </ref><ref>https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-31-03-23-aus-bulletin-zur-arzneimittelsicherheit-2-2023-s-12-29.pdf?__blob=publicationFile&v=5 Sicherheitsprofil der COVID-19-Impfstoffe – Sachstand 31.03.2023</ref> Der Epidemiologe Timo Ulrichs (Akkon-Hochschule Berlin) erklärte dazu, es sei „offensichtlich, dass in Deutschland nicht anteilig mehr Nebenwirkungen nach Impfungen auftreten als in anderen Ländern“, und sprach ein einfacheres Meldesystem bzw. eine impfkritischere Haltung als Hypothesen an, die geprüft werden müssten. Der Virologe Friedemann Weber (Justus-Liebig-Universität Gießen) vermutet als Ursache die verstärkt negativen Meldungen über die Impfung in Deutschland und erklärte: „Von daher wundert mich nicht, wenn Deutschland Exportweltmeister bei den Meldungen von Verdachtsfällen ist.“<ref>https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/experten-raetseln-long-covid-symptome-nach-impfung-haelfte-aller-verdachtsfaelle-aus-deutschland_id_198376100.html |titel=Experten rätseln: Long-Covid-Symptome nach Impfung? Hälfte aller Verdachtsfälle aus Deutschland gemeldet </ref> | | Das PEI berichtete in Juni 2023, dass gut die Hälfte auch der weltweit gemeldeten Fälle (Sachstand 31. März 2023) zu Long-Covid-ähnlichen Symptomen nach einer Covid-19 Impfung („Post-Vac-Syndrom“) aus Deutschland stammen.<ref>https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/144300/Post-Vac-Syndrom-Mehr-als-die-Haelfte-der-weltweiten-Faelle-in-Deutschland-registriert „Post-Vac-Syndrom“: Mehr als die Hälfte der weltweiten Fälle in Deutschland registriert |werk=[[Deutsches Ärzteblatt]] (online) datum=2023-06-29 </ref><ref>https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-31-03-23-aus-bulletin-zur-arzneimittelsicherheit-2-2023-s-12-29.pdf?__blob=publicationFile&v=5 Sicherheitsprofil der COVID-19-Impfstoffe – Sachstand 31.03.2023</ref> Der Epidemiologe Timo Ulrichs (Akkon-Hochschule Berlin) erklärte dazu, es sei „offensichtlich, dass in Deutschland nicht anteilig mehr Nebenwirkungen nach Impfungen auftreten als in anderen Ländern“, und sprach ein einfacheres Meldesystem bzw. eine impfkritischere Haltung als Hypothesen an, die geprüft werden müssten. Der Virologe Friedemann Weber (Justus-Liebig-Universität Gießen) vermutet als Ursache die verstärkt negativen Meldungen über die Impfung in Deutschland und erklärte: „Von daher wundert mich nicht, wenn Deutschland Exportweltmeister bei den Meldungen von Verdachtsfällen ist.“<ref>https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/experten-raetseln-long-covid-symptome-nach-impfung-haelfte-aller-verdachtsfaelle-aus-deutschland_id_198376100.html |titel=Experten rätseln: Long-Covid-Symptome nach Impfung? Hälfte aller Verdachtsfälle aus Deutschland gemeldet </ref> |