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Von den über 40 Lehrstühlen für klinische Psychologie in Deutschland ist nur einer von einem Psychoanalytiker besetzt.<ref>https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article152795956/Warum-die-Psychoanalyse-ein-Comeback-feiert.html</ref><ref>https://background.tagesspiegel.de/gesundheit/wie-geht-es-mit-der-psychoanalyse-weiter</ref> Viele Studierende hören in ihrem gesamten Psychologiestudium von der Psychoanalyse so gut wie nichts, wie selbst die "Interessengemeinschaft der Psychoanalyse an Universitäten e.V." und Analysten beklagt.<ref>https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article152795956/Warum-die-Psychoanalyse-ein-Comeback-feiert.html</ref><ref>https://web.archive.org/web/20210515160244/https://taz.de/Lehrstuhl-vor-dem-Aus/!5765960/</ref> Am 17. April 2021 reichte die „Studentische Interesseninitiative Psychoanalyse der Goethe Universität“ eine Petition ein, da der Fachbereich für Psychologie die Professur in Zukunft 'verfahrensoffen' ausschreiben wollte. Als Begründung der Petition wurde u.a. die historische Wichtigkeit genannt und dass es ohne diese Quotenregelung "voraussichtlich zu einer Abschaffung der Abteilung für Psychoanalyse führen würde".<ref>https://www.openpetition.de/petition/online/forderung-fuer-den-erhalt-des-psychoanalytischen-lehrstuhls-an-der-goethe-universitaet</ref> In einem Artikel der taz zum Thema erwähnte ein befürwortender Psychoanalyst: "Unter dem gegenwärtigen Lehrstuhlinhaber Tilmann Habermas (Sohn des weltbekannten Philosophen Jürgen Habermas) wurde die Psychoanalyse in das Institut für Psychologie eingegliedert und führte dort dann ein Nischendasein. Umgeben war sie von Pro­fes­so­r*in­nen verfeindeter Theorietraditionen, die wegen angeblicher Antiquiertheit der Psychoanalyse deren wissenschaftliche Legitimität anzweifelten."<ref>https://web.archive.org/web/20210515160244/https://taz.de/Lehrstuhl-vor-dem-Aus/!5765960/</ref>
 
Von den über 40 Lehrstühlen für klinische Psychologie in Deutschland ist nur einer von einem Psychoanalytiker besetzt.<ref>https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article152795956/Warum-die-Psychoanalyse-ein-Comeback-feiert.html</ref><ref>https://background.tagesspiegel.de/gesundheit/wie-geht-es-mit-der-psychoanalyse-weiter</ref> Viele Studierende hören in ihrem gesamten Psychologiestudium von der Psychoanalyse so gut wie nichts, wie selbst die "Interessengemeinschaft der Psychoanalyse an Universitäten e.V." und Analysten beklagt.<ref>https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article152795956/Warum-die-Psychoanalyse-ein-Comeback-feiert.html</ref><ref>https://web.archive.org/web/20210515160244/https://taz.de/Lehrstuhl-vor-dem-Aus/!5765960/</ref> Am 17. April 2021 reichte die „Studentische Interesseninitiative Psychoanalyse der Goethe Universität“ eine Petition ein, da der Fachbereich für Psychologie die Professur in Zukunft 'verfahrensoffen' ausschreiben wollte. Als Begründung der Petition wurde u.a. die historische Wichtigkeit genannt und dass es ohne diese Quotenregelung "voraussichtlich zu einer Abschaffung der Abteilung für Psychoanalyse führen würde".<ref>https://www.openpetition.de/petition/online/forderung-fuer-den-erhalt-des-psychoanalytischen-lehrstuhls-an-der-goethe-universitaet</ref> In einem Artikel der taz zum Thema erwähnte ein befürwortender Psychoanalyst: "Unter dem gegenwärtigen Lehrstuhlinhaber Tilmann Habermas (Sohn des weltbekannten Philosophen Jürgen Habermas) wurde die Psychoanalyse in das Institut für Psychologie eingegliedert und führte dort dann ein Nischendasein. Umgeben war sie von Pro­fes­so­r*in­nen verfeindeter Theorietraditionen, die wegen angeblicher Antiquiertheit der Psychoanalyse deren wissenschaftliche Legitimität anzweifelten."<ref>https://web.archive.org/web/20210515160244/https://taz.de/Lehrstuhl-vor-dem-Aus/!5765960/</ref>
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Von wissenschaftsphilosophischer und -theoretischer Seite wird gegen die Psychoanalyse eingewendet, daß sie keine Wissenschaft darstelle, sondern sich nur als Wissenschaft ausgebe. Für Sir Karl R. Popper, dem Vater des Wortes Pseudowissenschaft, sind Theorien nur dann wissenschaftlich, wenn sie grundsätzlich widerlegbar sind (falsifizierbar). Die Psychoanalyse ist somit den Pseudowissenschaften zuzuordnen, wie Popper bereits 1972 formulierte.<ref>http://www.verhaltenswissenschaft.de/Psychotherapie/Psychoanalyse/psychoanalyse.htm#Pseudowissenschaft</ref> Diese Auffassung wird von diversen weiteren Wissenschaftstheoretikern wie T.S. Kuhn, B.A. Farrell oder F. Cioffi geteilt.<ref>http://www.verhaltenswissenschaft.de/Psychotherapie/Psychoanalyse/psychoanalyse.htm#Pseudowissenschaft</ref> Weitere Kritiker der Psychoanalyse sind beispielsweise: Martin Seligman<ref>Seligman, Martin, Authentic Happiness (The Free Press, Simon & Schuster, 2002), p. 64.</ref>, Noam Chomsky<ref>The Professorial Provocateur, Noam Chomsky interviewed by Deborah Solomon".</ref>, Steven Pinker<ref>Pinker, Steven (1997). How The Mind Works. Steven Pinker</ref>, Stephen Jay Gould<ref>Gould, Stephen Jay (1977). Ontogeny and Phylogeny. Harvard University Press.</ref>, Richard Feynman<ref>Feynman, Richard (2007) [1998]. The Meaning of It All: Thoughts of a Citizen-Scientist. London: Penguin. pp. 114–5. Feynman was also speaking here of psychiatrists.</ref> oder Michel Foucault<ref>Weeks, Jeffrey (1989), Sexuality and its Discontents: Meanings, Myths, and Modern Sexualities, New York: Routledge, p. 176, ISBN 978-0-415-04503-2</ref>.
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Von wissenschaftsphilosophischer und -theoretischer Seite wird gegen die Psychoanalyse eingewendet, daß sie keine Wissenschaft darstelle, sondern sich nur als Wissenschaft ausgebe. Für Sir Karl R. Popper, dem Vater des Wortes Pseudowissenschaft, sind Theorien nur dann wissenschaftlich, wenn sie grundsätzlich widerlegbar sind (falsifizierbar). Die Psychoanalyse ist somit den Pseudowissenschaften zuzuordnen, wie Popper bereits 1972 formulierte.<ref>http://www.verhaltenswissenschaft.de/Psychotherapie/Psychoanalyse/psychoanalyse.htm#Pseudowissenschaft</ref> Diese Auffassung wird von diversen weiteren Wissenschaftstheoretikern wie T.S. Kuhn, B.A. Farrell oder F. Cioffi geteilt.<ref>http://www.verhaltenswissenschaft.de/Psychotherapie/Psychoanalyse/psychoanalyse.htm#Pseudowissenschaft</ref> Weitere Kritiker der Psychoanalyse sind beispielsweise: Martin Seligman<ref>Seligman, Martin, Authentic Happiness (The Free Press, Simon & Schuster, 2002), p. 64.</ref>, Noam Chomsky<ref>The Professorial Provocateur, Noam Chomsky interviewed by Deborah Solomon".</ref>, Steven Pinker<ref>Pinker, Steven (1997). How The Mind Works. Steven Pinker</ref>, Stephen Jay Gould<ref>Gould, Stephen Jay (1977). Ontogeny and Phylogeny. Harvard University Press.</ref>, Richard Feynman<ref>Feynman, Richard (2007) [1998]. The Meaning of It All: Thoughts of a Citizen-Scientist. London: Penguin. pp. 114–5. Feynman was also speaking here of psychiatrists.</ref> oder Michel Foucault<ref>Weeks, Jeffrey (1989), Sexuality and its Discontents: Meanings, Myths, and Modern Sexualities, New York: Routledge, p. 176, ISBN 978-0-415-04503-2</ref>. Prof. Derksen erklärt, warum Freud auch bei ansonsten sehr kritischen und wissenschaftlich denkenden Geistern kaum als Pseudowissenschaftler auffällt. Er benutze alle sieben Strategien des Pseudowissenschaftlers auf sehr raffinierte (sophisticated) Art und Weise und wirft so eine der großartigsten Nebelbomben der Geistesgeschichte.<ref>https://verhalten.wordpress.com/2021/12/20/freud-als-pseudowissenschaftler/
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https://link.springer.com/article/10.1023/A:1013100717113</ref>
    
Die Psychoanalyse sei der Aberglaube des Jahrhunderts, schrieb der Autor Dieter E. Zimmer in seiner berühmt gewordenen Polemik. Zwar habe Freud als Neurologe angefangen und sich als Wissenschaftler ausgegeben. Dennoch habe sich keine seiner Theorien in den Jahrzehnten seit ihrer Veröffentlichung empirisch belegen lassen. Seine Vorstellung von seelischer Energie, der Physik abgeschaut, sei komplett falsch, seine Einteilung in Ich, Es und Über-Ich nicht mehr als eine Metapher, ausserdem habe er dauernd an der Biologie und Evolution vorbei­argumentiert. Kurz: Freuds Lehre sei ein Irrglaube mit religiösen Zügen.<ref>https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/was-von-freud-bleibt/story/30839499</ref> Selbst der Narzissmusforscher Otto Kernberg, der viele Jahre lang die amerikanische Gesellschaft für Psychoanalyse anführte, kritisierte die zögerliche Einstellung der Psychoanalyse zu Forschung und Anwendung. Ihm missfiel auch, dass Psychoanalytiker jede Kritik an ihrer Methode als Widerstand gegen ihre Erkenntnisse abwerteten.<ref>https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/was-von-freud-bleibt/story/30839499</ref> Auch andere Kritiker werfen der Psychoanalyse vor, eine Art Religion oder sektenhaft zu sein.<ref>https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Freuds-Psychoanalyse-ist-so-unwirksam-wie-Homoeopathie/story/11694740</ref>
 
Die Psychoanalyse sei der Aberglaube des Jahrhunderts, schrieb der Autor Dieter E. Zimmer in seiner berühmt gewordenen Polemik. Zwar habe Freud als Neurologe angefangen und sich als Wissenschaftler ausgegeben. Dennoch habe sich keine seiner Theorien in den Jahrzehnten seit ihrer Veröffentlichung empirisch belegen lassen. Seine Vorstellung von seelischer Energie, der Physik abgeschaut, sei komplett falsch, seine Einteilung in Ich, Es und Über-Ich nicht mehr als eine Metapher, ausserdem habe er dauernd an der Biologie und Evolution vorbei­argumentiert. Kurz: Freuds Lehre sei ein Irrglaube mit religiösen Zügen.<ref>https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/was-von-freud-bleibt/story/30839499</ref> Selbst der Narzissmusforscher Otto Kernberg, der viele Jahre lang die amerikanische Gesellschaft für Psychoanalyse anführte, kritisierte die zögerliche Einstellung der Psychoanalyse zu Forschung und Anwendung. Ihm missfiel auch, dass Psychoanalytiker jede Kritik an ihrer Methode als Widerstand gegen ihre Erkenntnisse abwerteten.<ref>https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/was-von-freud-bleibt/story/30839499</ref> Auch andere Kritiker werfen der Psychoanalyse vor, eine Art Religion oder sektenhaft zu sein.<ref>https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Freuds-Psychoanalyse-ist-so-unwirksam-wie-Homoeopathie/story/11694740</ref>
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