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| [[image:Wolfgang_Ebel.jpg|Reichskanzler und Reichspostminister Wolfgang Ebel bei [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]]|320px|thumb]] | | [[image:Wolfgang_Ebel.jpg|Reichskanzler und Reichspostminister Wolfgang Ebel bei [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]]|320px|thumb]] |
− | '''Wolfgang Gerhard Günter Ebel''' (geb. 5. Januar 1939 in Berlin-Neukölln<ref>[http://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Datei:Geb_dat_ort_ebel.JPG Screenshot eines ursprünglich auf der mittlerweile nicht mehr verfügbaren Webseite "der-reichskanzler.de" abrufbaren PDF]</ref>; gest. 29. Dezember 2014 in Berlin<ref>http://forum.sonnenstaatland.com/index.php?action=dlattach;topic=419.0;attach=2456</ref>) war ein deutscher [[Reichsbürger]] und selbsternannter "Staatskanzler" (bis Anfang des Jahres 2014 "Reichskanzler") eines als "Reichsverfassungsrechtlicher Staat Deutsches Reich" (vormals Reichsverfassungsrechtlicher Staat 2tes Deutsches Reich) bekannten, mittlerweile allerdings nur noch als "Deutschland" bezeichneten Pseudostaates, der sich auf die Weimarer Verfassung beruft.<ref>http://web.archive.org/web/20140520075252/http://www.zweites-deutsches-reich.de/Gesetze.html</ref> Im Gegensatz zu den meisten anderen KRR und Scheinstaaten leitete Ebel seine Legitimation von den Siegermächte des Zweiten Weltkriegs ab, die ihn angeblich dienstverpflichtet hatten.<ref>http://web.archive.org/web/20140520084647/http://www.zweites-deutsches-reich.de/general/</ref> Er gilt des Weiteren als Erfinder der '''[[Kommissarische Reichsregierung|Kommissarischen Reichsregierung]]''' und hatte als solcher einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der [http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsb%C3%BCrgerbewegung Reichsbürgerbewegung]. | + | '''Wolfgang Gerhard Günter Ebel''' (geb. 5. Januar 1939 in Berlin-Neukölln<ref>[http://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Datei:Geb_dat_ort_ebel.JPG Screenshot eines ursprünglich auf der mittlerweile nicht mehr verfügbaren Webseite "der-reichskanzler.de" abrufbaren PDF]</ref>; gest. 29. Dezember 2014 in Berlin<ref>http://forum.sonnenstaatland.com/index.php?action=dlattach;topic=419.0;attach=2456</ref>) war ein deutscher [[Reichsbürger]] und selbsternannter "Staatskanzler" (bis Anfang des Jahres 2014 "Reichskanzler") eines als "Reichsverfassungsrechtlicher Staat Deutsches Reich" (vormals Reichsverfassungsrechtlicher Staat 2tes Deutsches Reich) bekannten, mittlerweile allerdings nur noch als "Deutschland" bezeichneten Pseudostaates, der sich auf die Weimarer Verfassung beruft.<ref>http://web.archive.org/web/20140520075252/http://www.zweites-deutsches-reich.de/Gesetze.html</ref> Im Gegensatz zu den meisten anderen KRR und Scheinstaaten leitete Ebel seine Legitimation von den Siegermächte des Zweiten Weltkriegs ab, die ihn angeblich dienstverpflichtet hatten.<ref>http://web.archive.org/web/20140520084647/http://www.zweites-deutsches-reich.de/general/</ref> Tatsächlich hatte er allerdings lediglich am 12. September 1985 eine von ihm selbst ausgefertigte Ernennungsurkunde zum Generalbevollmächtigten des Deutschen Reiches per Einschreiben und Rückschein dem US-Stadtkommandanten in Berlin und dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) zustellt. Da die Amerikaner nicht reagierten, behauptete Ebel deren Einverständnis. Als Beweis seiner Legitimität zeigte er Journalisten des Spiegel die Kopie eines vom Generalbundesanwalt am 8. Dezember 2004 ausgestellten Führungszeugnisses vor, welches folgende Adresse gesandt worden war: „Deutsches Reich, komm. Regierung, Der Reichskanzler, provisorischer Amtssitz, 14163 Berlin-Zehlendorf“. Die Behörde räumte später das Versehen ein. |
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| + | Ebel gilt des Weiteren als Erfinder der '''[[Kommissarische Reichsregierung|Kommissarischen Reichsregierung]]''' und hatte als solcher einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der [http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsb%C3%BCrgerbewegung Reichsbürgerbewegung]. |
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| == Vorgeschichte == | | == Vorgeschichte == |
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| Nach der Entlassung versuchte er mehrfach, seinen Beamtenstatus und die damit verbundenen Ansprüche bei West-Berliner Gerichten einzuklagen, scheiterte aber regelmäßig. | | Nach der Entlassung versuchte er mehrfach, seinen Beamtenstatus und die damit verbundenen Ansprüche bei West-Berliner Gerichten einzuklagen, scheiterte aber regelmäßig. |
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− | 1985 brachte Ebel dann am Gartenzaun seines Reichsbahn-Häuschens in Berlin-Zehlendorf ein Schild an, das dieses als Amtssitz der „Kommissarischen | + | 1985 brachte Ebel dann am Gartenzaun seines Reichsbahn-Häuschens in Berlin-Zehlendorf ein Schild an, das dieses als Amtssitz der „Kommissarischen Reichsregierung“ auswies. |
− | Reichsregierung“ auswies. | |
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| == "Werdegang" als "Generalbevollmächtigter" kommissarischer, später amtierender "Reichs-" bzw. "Staatskanzler" == | | == "Werdegang" als "Generalbevollmächtigter" kommissarischer, später amtierender "Reichs-" bzw. "Staatskanzler" == |
| === "Dienstverpflichtung" durch die Alliierten === | | === "Dienstverpflichtung" durch die Alliierten === |
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| Im Sonnenstaatlandforum wurde im Jahr 2015 vom Benutzer drxdsdrxds ein zusammenfassendes Dokument mit 313 Seiten, bestehend aus diversen Unterlagen und Schriftsätzen von Ebel veröffentlicht. Die "Akte Ebel" gibt Aufschluss über Ansichten und Aktivitäten des KRR-Urvaters Ebel. Berichtet wird über geprellte Zahnärzte des Reichskanzlers, gestohlene und demontierte S-Bahn Schilder und viele weitere kuriose Aktivitäten. <ref>http://goo.gl/EVOZF6</ref> | | Im Sonnenstaatlandforum wurde im Jahr 2015 vom Benutzer drxdsdrxds ein zusammenfassendes Dokument mit 313 Seiten, bestehend aus diversen Unterlagen und Schriftsätzen von Ebel veröffentlicht. Die "Akte Ebel" gibt Aufschluss über Ansichten und Aktivitäten des KRR-Urvaters Ebel. Berichtet wird über geprellte Zahnärzte des Reichskanzlers, gestohlene und demontierte S-Bahn Schilder und viele weitere kuriose Aktivitäten. <ref>http://goo.gl/EVOZF6</ref> |
| === Dokumentveröffentlichung, Dezember 2013 === | | === Dokumentveröffentlichung, Dezember 2013 === |
− | Im Dezember 2013 veröffentlichte Ebels "Presseamt" zwei an ihn gesandte Briefe. Bei ersterem handelt es sich um ein Schreiben des ''United States European Command'' vom 04.06.2003. Auffällige dabei ist, dass Ebel offensichtlich dem Bereich [http://www.eucom.mil/forms/contact-us ''Public Affairs''] schrieb bzw. dieser ihm antwortete. Der von den Alliierten anerkannte "Reichskanzler" erhält also eine Antwort von der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten (Public Affairs), die auch jedem normalen Bürger antwortet,<ref>http://www.eucom.mil/forms/contact-us</ref><ref>http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/public-relations-pr.html?referenceKeywordName=Public+Affairs+%28PA%29</ref> und nicht von einer für ihn zuständigen Stelle oder gar dem Befehelshaber. Zudem gibt auch die Formulierung "Dear Mr. Ebel" Anlass zur Skepsis; es ist schwer vorstellbar, dass das US-Militär einen Würdenträger eines fremden Staates auf diese Weise anspricht, selbst wenn dieser unter Besatzung stände. Doch auch der eigentliche Text wirft mehr Fragen auf als er beantwortet. Ebel behauptet, entweder dem Militär oder dem sogenannten "Rat der fünf Außenminister" unterworfen zu sein, es war also unlogisch, dass das Schreiben an die US-Botschaft in der Bundesrepublik weitergeleitet wurde. Des Weiteren hat auch die auf dem Brief angegebene Adresse keine Beweiskraft, da sie lediglich die Rückschrift auf die von Ebel verwendete Adresse darstellt. | + | Im Dezember 2013 veröffentlichte Ebels "Presseamt" zwei an ihn gesandte Briefe. Bei ersterem handelt es sich um ein Schreiben des ''United States European Command'' vom 04.06.2003. Auffällig dabei ist, dass Ebel offensichtlich dem Bereich [http://www.eucom.mil/forms/contact-us ''Public Affairs''] schrieb bzw. dieser ihm antwortete. Der von den Alliierten anerkannte "Reichskanzler" erhält also eine Antwort von der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten (Public Affairs), die auch jedem normalen Bürger antwortet,<ref>http://www.eucom.mil/forms/contact-us</ref><ref>http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/public-relations-pr.html?referenceKeywordName=Public+Affairs+%28PA%29</ref> und nicht von einer für ihn zuständigen Stelle oder gar dem Befehelshaber. Zudem gibt auch die Formulierung "Dear Mr. Ebel" Anlass zur Skepsis; es ist schwer vorstellbar, dass das US-Militär einen Würdenträger eines fremden Staates auf diese Weise anspricht, selbst wenn dieser unter Besatzung stände. Doch auch der eigentliche Text wirft mehr Fragen auf als er beantwortet. Ebel behauptet, entweder dem Militär oder dem sogenannten "Rat der fünf Außenminister" unterworfen zu sein, es war also unlogisch, dass das Schreiben an die US-Botschaft in der Bundesrepublik weitergeleitet wurde. Des Weiteren hat auch die auf dem Brief angegebene Adresse keine Beweiskraft, da sie lediglich die Rückschrift auf die von Ebel verwendete Adresse darstellt. |
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| Bei dem zweiten Dokument handelt es sich um einen Brief vom ''Büro des französischen Präsidenten'', datiert auf den 13.12.1982. Auch an das ''Büro des französischen Präsidenten'' kann jeder schreiben, allerdings ist eine Antwort unwahrscheinlicher als etwa beim ''United States European Command''. Offensichtlich ist dieser Brief ebenfalls eine Antwort auf ein von Ebel formuliertes Schreiben. Weshalb dieses Dokument veröffentlicht wurde, bleibt schleierhaft, da darin kein einziger Beweis für Ebels Theorien enthalten ist, nicht einmal sein Name wird erwähnt. | | Bei dem zweiten Dokument handelt es sich um einen Brief vom ''Büro des französischen Präsidenten'', datiert auf den 13.12.1982. Auch an das ''Büro des französischen Präsidenten'' kann jeder schreiben, allerdings ist eine Antwort unwahrscheinlicher als etwa beim ''United States European Command''. Offensichtlich ist dieser Brief ebenfalls eine Antwort auf ein von Ebel formuliertes Schreiben. Weshalb dieses Dokument veröffentlicht wurde, bleibt schleierhaft, da darin kein einziger Beweis für Ebels Theorien enthalten ist, nicht einmal sein Name wird erwähnt. |