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==Makrobiotik ist eine Hungerdiät==
 
==Makrobiotik ist eine Hungerdiät==
Die Verzehrsempfehlungen der Makrobiotik-Diät wandelten sich im Laufe der Zeit. Heutzutage besteht die Standardempfehlung aus 50-60% Getreide, 20-25% Gemüsen, 5-10% Bohnen und Meeresfrüchten sowie 5% Suppen, wobei sich diese Prozentangaben auf das Volumen der Speisen (!) und nicht auf deren Gewicht beziehen. Derzeit gibt es 10 makrobiotische Diätregime, die von der George Osawa Foundation in Japan propagiert werden (Bowman et al. 1984). Diese Diätregime tragen unterschiedliche Bezifferungen.
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Die Verzehrsempfehlungen der Makrobiotik-Diät wandelten sich im Laufe der Zeit. Heutzutage besteht die Standardempfehlung aus 50-60% Getreide, 20-25% Gemüsen, 5-10% Bohnen und Meeresfrüchten sowie 5% Suppen, wobei sich diese Prozentangaben auf das Volumen der Speisen (!) und nicht auf deren Gewicht beziehen. Derzeit gibt es 10 makrobiotische Diätregime, die von der George Osawa Foundation in Japan propagiert werden (Bowman et al. 1984). Diese Diätregime tragen unterschiedliche Bezifferungen.
    
Diät-Nr. Cerealien gekochtes Gemüse Suppen tier. Produkte Früchte/Salate Desserts
 
Diät-Nr. Cerealien gekochtes Gemüse Suppen tier. Produkte Früchte/Salate Desserts
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-3 10% 30% 10% 30% 15% 5%
 
-3 10% 30% 10% 30% 15% 5%
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Im allgemeinen sind makrobiotische Diäten kalorienarm (1.200 kcal bis 1.800 kcal) und decken den Energiebedarf eines erwachsenen Mannes (2.400-2.700 kcal) bzw. einer erwachsenen Frau (1.800-2.000 kcal) nicht ab. Die Energiezufuhr reicht lediglich für Personen in hohem Lebensalter (ab dem 76. Lebensjahr) aus, wenn man sich an die Verzehrsempfehlungen der Gesundheitsbehörden hält. Für Kinder oder Jugendliche wird in der Makrobiotik überhaupt keine konkrete Verzehrsempfehlung ausgesprochen.
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Im Allgemeinen sind makrobiotische Diäten kalorienarm (1.200 kcal bis 1.800 kcal) und decken den Energiebedarf eines erwachsenen Mannes (2.400-2.700 kcal) bzw. einer erwachsenen Frau (1.800-2.000 kcal) nicht ab. Die Energiezufuhr reicht lediglich für Personen in hohem Lebensalter (ab dem 76. Lebensjahr) aus, wenn man sich an die Verzehrsempfehlungen der Gesundheitsbehörden hält. Für Kinder oder Jugendliche wird in der Makrobiotik überhaupt keine konkrete Verzehrsempfehlung ausgesprochen.
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Osawa propagierte zu Lebzeiten die Diät Nr.7 als wirksam gegen Krebs. Ein 70 kg schwerer Mann müsste täglich 13 Schüsseln gekochten braunen Reis verzehren, um 2.400 kcal zu sich zu nehmen. In einer klinischen Studie an 50 jungen Erwachsenen prüfte man die Kalorienzahl der Diätvorgaben Osawas nach (Brown und Bergan 1975) und kam zu dem Resultat, dass mit der empfohlen Diät gerade einmal 60-70% des Tageskalorienbedarfs gedeckt wurden. Alle Probanden verloren Muskelmasse und Körpergewicht während der makrobiotischen Diätphase. Bis heute gibt es keine einzige glaubwürdige Studie, die gezeigt hätte, dass auch nur eine einzige der vielen Diätvorschläge des Osawa eine Wirkung gegen Krebs gehabt hätte.
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Osawa propagierte zu Lebzeiten die Diät Nr.7 als wirksam gegen Krebs. Ein 70 kg schwerer Mann müsste täglich 13 Schüsseln gekochten braunen Reis verzehren, um 2.400 kcal zu sich zu nehmen. In einer klinischen Studie an 50 jungen Erwachsenen prüfte man die Kalorienzahl der Diätvorgaben Osawas nach (Brown und Bergan 1975) und kam zu dem Resultat, dass mit der empfohlen Diät gerade einmal 60-70% des Tageskalorienbedarfs gedeckt wurden. Alle Probanden verloren Muskelmasse und Körpergewicht während der makrobiotischen Diätphase. Bis heute gibt es keine einzige glaubwürdige Studie, die gezeigt hätte, dass auch nur eine einzige der vielen Diätvorschläge des Osawa eine Wirkung gegen Krebs gehabt hätte.
    
==Eine Diät mit dem 'Hormon-Kick' der besonderen Art==
 
==Eine Diät mit dem 'Hormon-Kick' der besonderen Art==
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==Irreführende Angaben in makrobiotischer Literatur==
 
==Irreführende Angaben in makrobiotischer Literatur==
In der makrobiotischen Literatur werden den Lebensmitteln gelegentlich falsche Gehalte zugebilligt. So wird behauptet, dass 100 g braunen Reis 7.4-7.5 g betragen würde, während 100 g Kidneybohnen sogar 20.2 g Protein enthalten würden. Diese Zahlen beziehen sich aber in Wirklichkeit nur auf Frischware, nicht auf die üblicherweise im Handel befindliche, z.T. entwässerte Ware. Um auf 7.6 g Protein durch Reis zu kommen, muss man bis zu 300 g gekochten, braunen Reis verzehren und bei den Kidneybohnen ist die Relation ähnlich hoch.
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In der makrobiotischen Literatur werden den Lebensmitteln gelegentlich falsche Gehalte zugebilligt. So wird behauptet, dass 100 g braunen Reis 7,4-7,5 g betragen würde, während 100 g Kidneybohnen sogar 20,2 g Protein enthalten würden. Diese Zahlen beziehen sich aber in Wirklichkeit nur auf Frischware, nicht auf die üblicherweise im Handel befindliche, z.T. entwässerte Ware. Um auf 7,6 g Protein durch Reis zu kommen, muss man bis zu 300 g gekochten, braunen Reis verzehren und bei den Kidneybohnen ist die Relation ähnlich hoch.
    
==Makrobiotik ist vitamin- und mineralstoffarm==
 
==Makrobiotik ist vitamin- und mineralstoffarm==
Die Vitaminzufuhr durch Makrobiotik ist ebenfalls kritisch zu bewerten. Die Zufuhr des fettlöslichen Vitamin A, dass bei dauerhafter Einnahme im Fettgewebe angereichert werden kann, ist bei den gewöhnlichen Diätvorgaben des Osawa etwa dreimal höher als empfohlen, während die Vitamin D-Zufuhr, die für die Knochenbildung sehr wichtig ist, erheblich niedriger liegt. In einer Untersuchung an Kindern, die makrobiotischer Diät ausgesetzt waren (Dwyer et al. 1982), lag die Vitamin D-Zufuhr mit 23 IU bei etwa 5% der empfohlenen Dosis (400 IU). Das Knochenalter bei 5 von 20 untersuchten Kindern in der Studie von Dwyer et al. (1982) war deutlich herabgesetzt und auch die alkalische Phosphataseaktivität war erniedrigt. Dies deutete auf einen beeinträchtigen Knochenstoffwechsel hin.
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Die Vitaminzufuhr durch Makrobiotik ist ebenfalls kritisch zu bewerten. Die Zufuhr des fettlöslichen Vitamin A, dass bei dauerhafter Einnahme im Fettgewebe angereichert werden kann, ist bei den gewöhnlichen Diätvorgaben des Osawa etwa dreimal höher als empfohlen, während die Vitamin D-Zufuhr, die für die Knochenbildung sehr wichtig ist, erheblich niedriger liegt. In einer Untersuchung an Kindern, die makrobiotischer Diät ausgesetzt waren (Dwyer et al. 1982), lag die Vitamin D-Zufuhr mit 23 IU bei etwa 5% der empfohlenen Dosis (400 IU). Das Knochenalter bei 5 von 20 untersuchten Kindern in der Studie von Dwyer et al. (1982) war deutlich herabgesetzt und auch die alkalische Phosphataseaktivität war erniedrigt. Dies deutete auf einen beeinträchtigten Knochenstoffwechsel hin.
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Andere Vitamine oder Vitaminvorstufen wie Riboflavin, Vitamin B12 und Vitamin C wurden ebenfalls durch Makrobiotik in zu geringem Maße zugeführt, so dass auch hier eine Gefahr gerade für Kinder besteht (Bowman et al. 1984).
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Andere Vitamine oder Vitaminvorstufen wie Riboflavin, Vitamin B12 und Vitamin C wurden ebenfalls durch Makrobiotik in zu geringem Maße zugeführt, so dass auch hier eine Gefahr gerade für Kinder besteht (Bowman et al. 1984).
    
Es gibt auch Hinweise darauf, dass makrobiotisch ernährte Kinder zuwenig Mineralien und Spurenelemente bekommen, was sich u.a. in klinischen Zeichen einer Hypokalzämie darstellt (Higginbottom et al. 1978, Dwyer et al. 1979). Dies ist besonders dann von Relevanz, wenn es sich um gestillte Säuglinge handelt, deren makrobiotisch eingestellte Mütter keine Zusätze geben. Die Muttermilch ist bei entsprechend langer diätetischer Vorgeschichte bereits arm an Mineralien und Spurenelementen, denen der Säugling aber in erhöhtem Maße bedarf.
 
Es gibt auch Hinweise darauf, dass makrobiotisch ernährte Kinder zuwenig Mineralien und Spurenelemente bekommen, was sich u.a. in klinischen Zeichen einer Hypokalzämie darstellt (Higginbottom et al. 1978, Dwyer et al. 1979). Dies ist besonders dann von Relevanz, wenn es sich um gestillte Säuglinge handelt, deren makrobiotisch eingestellte Mütter keine Zusätze geben. Die Muttermilch ist bei entsprechend langer diätetischer Vorgeschichte bereits arm an Mineralien und Spurenelementen, denen der Säugling aber in erhöhtem Maße bedarf.
    
==Makrobiotik hemmt das Wachstum bei Kindern==
 
==Makrobiotik hemmt das Wachstum bei Kindern==
Van Staveren et al. (1985) fanden beim Vergleich von 33 makrobiotisch ernährter Kinder mit normal ernährten Kindern heraus, dass die Makrobiotiker signifikant leichter und kleiner waren. Allerdings zeigte eine spätere Untersuchung (van Staveren und Dagnelie 1988), dass makrobiotisch ernährte Kinder keine schlechteren Werte im Snijders-Oomen-Nonverbal Intelligence Test zeigten als normal ernährte Kinder.
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Van Staveren et al. (1985) fanden beim Vergleich von 33 makrobiotisch ernährter Kinder mit normal ernährten Kindern heraus, dass die Makrobiotiker signifikant leichter und kleiner waren. Allerdings zeigte eine spätere Untersuchung (van Staveren und Dagnelie 1988), dass makrobiotisch ernährte Kinder keine schlechteren Werte im Snijders-Oomen-Nonverbal Intelligence Test zeigten als normal ernährte Kinder.
    
==Wenn überhaupt, dann sollten nur Gesunde Makrobiotik betreiben==
 
==Wenn überhaupt, dann sollten nur Gesunde Makrobiotik betreiben==
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[[category:Diät]]
 
[[category:Diät]]
 
[[category:Pseudomedizin]]
 
[[category:Pseudomedizin]]
[[category:Überarbeiten AM zu PM]]
 
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