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| '''Manfred Spitzer''' (geb. 27. Mai 1958 in Lengfeld (Odenwald) bei Darmstadt) ist ein deutscher Neurowissenschaftler, Psychiater und Sachbuchautor. Er ist Professor für Psychiatrie an der Universität Ulm und seit 1998 ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm, an der er auch die Gesamtleitung des 2004 dort eröffneten ''Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen'' (ZNL) innehat, das sich vor allem mit Neurodidaktik beschäftigt. | | '''Manfred Spitzer''' (geb. 27. Mai 1958 in Lengfeld (Odenwald) bei Darmstadt) ist ein deutscher Neurowissenschaftler, Psychiater und Sachbuchautor. Er ist Professor für Psychiatrie an der Universität Ulm und seit 1998 ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm, an der er auch die Gesamtleitung des 2004 dort eröffneten ''Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen'' (ZNL) innehat, das sich vor allem mit Neurodidaktik beschäftigt. |
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− | In seinen Veröffentlichungen, populärwissenschaftlichen Vorträgen und häufigen Auftritten in TV-Talkshows kritisiert Spitzer die Digitalisierung in der Bildung (insbesondere Schulen) mit der Begründung, dass Heranwachsende aufgrund ihrer Gehirnentwicklung mit digitalen Medien noch nicht umgehen oder gar mit oder von ihnen lernen können, und sie darüber hinaus eine gravierende negative gesundheitliche Auswirkung hätten. Dabei stützt er seine Thesen auf Studien, die eine negative Korrelation zwischen schulischen Leistungen und Medienkonsum aufzeigen.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=MRrPbNLhEuQ Von der digitalen Demenz zur Smartphone-Pandemie (Manfred Spitzer) |werk=YouTube |hrsg=RPP Institut </ref><ref>http://www.oecd.org/publications/students-computers-and-learning-9789264239555-en.htm |titel=Students, Computers and Learning: Making the Connection OECD |werk= |hrsg=OECD / PISA |datum=2015-09-14 |seiten=151 |abruf=2021-01-25 |sprache=en}}</ref> In diesem Zusammenhang kritisiert er den Begriff der Medienkompetenz. | + | In seinen Veröffentlichungen, populärwissenschaftlichen Vorträgen und häufigen Auftritten in TV-Talkshows kritisiert Spitzer die Digitalisierung in der Bildung (insbesondere Schulen) mit der Begründung, dass Heranwachsende aufgrund ihrer Gehirnentwicklung mit digitalen Medien noch nicht umgehen oder gar mit oder von ihnen lernen können, und sie darüber hinaus eine gravierende negative gesundheitliche Auswirkung hätten. Dabei stützt er seine Thesen auf Studien, die eine negative Korrelation zwischen schulischen Leistungen und Medienkonsum aufzeigen.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=MRrPbNLhEuQ Von der digitalen Demenz zur Smartphone-Pandemie (Manfred Spitzer) |werk=YouTube |hrsg=RPP Institut </ref><ref>http://www.oecd.org/publications/students-computers-and-learning-9789264239555-en.htm titel=Students, Computers and Learning: Making the Connection OECD / PISA |datum=2015-09-14 |seiten=151 </ref> In diesem Zusammenhang kritisiert er den Begriff der Medienkompetenz. |
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| Manfred Spitzer plädiert er für eine Reduktion der Verwendung digitaler Medien, insbesondere von Smartphones und Laptops im Unterricht.<ref>https://www.deutschlandfunk.de/digitales-klassenzimmer-psychiater-wenn-kinder-nur-wischen.694.de.html?dram:article_id=412480 Digitales Klassenzimmer - Psychiater: Wenn Kinder nur wischen, haben sie einen Nachteil Deutschlandfunk datum=2018-03-08 Interview mit Psychiater und Hochschullehrer Prof. Manfred Spitzer WLAN im Klassenzimmer macht die Leistung schlechter</ref><ref>Marc Reichwein Star-Psychiater: „Schüler werden besser, wenn man Smartphones verbietet“ DIE WELT 2018-10-25 https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article182738164/Star-Psychiater-Schueler-werden-besser-wenn-man-Smartphones-verbietet.html</ref> | | Manfred Spitzer plädiert er für eine Reduktion der Verwendung digitaler Medien, insbesondere von Smartphones und Laptops im Unterricht.<ref>https://www.deutschlandfunk.de/digitales-klassenzimmer-psychiater-wenn-kinder-nur-wischen.694.de.html?dram:article_id=412480 Digitales Klassenzimmer - Psychiater: Wenn Kinder nur wischen, haben sie einen Nachteil Deutschlandfunk datum=2018-03-08 Interview mit Psychiater und Hochschullehrer Prof. Manfred Spitzer WLAN im Klassenzimmer macht die Leistung schlechter</ref><ref>Marc Reichwein Star-Psychiater: „Schüler werden besser, wenn man Smartphones verbietet“ DIE WELT 2018-10-25 https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article182738164/Star-Psychiater-Schueler-werden-besser-wenn-man-Smartphones-verbietet.html</ref> |
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| Spitzer begründet seine Theorie zum Lernen u. a. mit dem sogenannten Hermeneutischen Zirkel, nach dem ein Vorwissen nötig ist, um etwas Neues in einer unstrukturierten Umgebung zu lernen.<ref>https://www.erziehungskunst.de/artikel/die-neuen-lernkiller/ Erziehungskunst – Waldorfpädagogik heute: Die neuen Lernkiller Erziehungskunst |hrsg=Bund der Freien Waldorfschulen e. V. datum=2017-04 </ref><ref>Alexandra Grass https://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/technologie/402693_Hirne-sind-ganz-schnell-vermuellt.html Der deutsche Neurobiologe Manfred Spitzer über die Computernutzung von Kindern - Hirne sind ganz schnell vermüllt Wiener Zeitung Online datum=2011-10-07</ref> | | Spitzer begründet seine Theorie zum Lernen u. a. mit dem sogenannten Hermeneutischen Zirkel, nach dem ein Vorwissen nötig ist, um etwas Neues in einer unstrukturierten Umgebung zu lernen.<ref>https://www.erziehungskunst.de/artikel/die-neuen-lernkiller/ Erziehungskunst – Waldorfpädagogik heute: Die neuen Lernkiller Erziehungskunst |hrsg=Bund der Freien Waldorfschulen e. V. datum=2017-04 </ref><ref>Alexandra Grass https://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/technologie/402693_Hirne-sind-ganz-schnell-vermuellt.html Der deutsche Neurobiologe Manfred Spitzer über die Computernutzung von Kindern - Hirne sind ganz schnell vermüllt Wiener Zeitung Online datum=2011-10-07</ref> |
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− | Deswegen sei auch keine Medienkompetenz nötig, sondern im Gegenteil verleite sie zu unvernünftigem Umgang mit dem Computer oder anderen technischen Geräten. Dies könne zu einer Abhängigkeit (hier Computersucht) führen; Spitzer spricht dabei im Drogenjargon vom „anfixen“.<ref>https://www.swp.de/politik/inland/der-geistige-abstieg-20481919.html Der geistige Abstieg 2012-08-15</ref><ref>https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Manfred-Spitzer-warnt-in-Hannover-vor-digitalen-Medien-fuer-Kita-Kinder „Soziale Medien machen unsozial“ Hannoversche Allgemeine </ref> | + | Deswegen sei auch keine Medienkompetenz nötig, sondern im Gegenteil verleite zu unvernünftigem Umgang mit dem Computer oder anderen technischen Geräten. Dies könne zu einer Abhängigkeit (hier Computersucht) führen; Spitzer spricht dabei im Drogenjargon vom „anfixen“.<ref>https://www.swp.de/politik/inland/der-geistige-abstieg-20481919.html Der geistige Abstieg 2012-08-15</ref><ref>https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Manfred-Spitzer-warnt-in-Hannover-vor-digitalen-Medien-fuer-Kita-Kinder „Soziale Medien machen unsozial“ Hannoversche Allgemeine </ref> |
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| + | Nach eigenen Angaben nutzt Manfred Spitzer „nahezu täglich“ einen Computer.<ref>https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kritik-an-digitalen-medien-dick-dumm-aggressiv-einsam-krank-page1.ac3e64e4-8b7b-49b2-a682-5c391384e5f6.html</ref> |
| ==Kurzbiographie== | | ==Kurzbiographie== |
| Manfred Spitzer studierte Humanmedizin, Philosophie und Psychologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er erwarb ein Diplom in Psychologie, anschließend promovierte er in Medizin (1983) und Philosophie (1985) und habilitierte sich 1989 für das Fach Psychiatrie (Facharzt für Psychiatrie) mit der Arbeit „Was ist Wahn?“<ref>Manfred Spitzer: ''Was ist Wahn? Untersuchungen zum Wahnproblem''. Springer-Verlag, Berlin/ New York 1989, ISBN 3-540-51072-9.</ref> Von 1990 bis 1997 war er an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg als Oberarzt tätig. Im Jahr 1997 wurde Manfred Spitzer auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm berufen. Kurze Zeit darauf wurde Spitzer Herausgeber der Fachzeitschrift ''Nervenheilkunde'' im Schattauer Verlag. Über die Fachkreise hinaus bekannt wurde Spitzer durch populärwissenschaftliche Vorträge und an Laien gerichtete Bücher. | | Manfred Spitzer studierte Humanmedizin, Philosophie und Psychologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er erwarb ein Diplom in Psychologie, anschließend promovierte er in Medizin (1983) und Philosophie (1985) und habilitierte sich 1989 für das Fach Psychiatrie (Facharzt für Psychiatrie) mit der Arbeit „Was ist Wahn?“<ref>Manfred Spitzer: ''Was ist Wahn? Untersuchungen zum Wahnproblem''. Springer-Verlag, Berlin/ New York 1989, ISBN 3-540-51072-9.</ref> Von 1990 bis 1997 war er an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg als Oberarzt tätig. Im Jahr 1997 wurde Manfred Spitzer auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm berufen. Kurze Zeit darauf wurde Spitzer Herausgeber der Fachzeitschrift ''Nervenheilkunde'' im Schattauer Verlag. Über die Fachkreise hinaus bekannt wurde Spitzer durch populärwissenschaftliche Vorträge und an Laien gerichtete Bücher. |