| Diese Schallwellen können vom Menschen nicht wahrgenommen werden, auch nicht per Knochenleitung oder auf andere Weise (außer durch Wärme oder Schmerz durch Organ- und Gewebeschäden bei großer Leistung). Die Refraktärzeit menschlicher Zellen, und somit auch von Neuronen liegt bei 2 ms, was eine maximale "Übertragungsgeschwindigkeit" von 500 Hz entspricht (etwa 200 Mal niedriger als die genannten 100 kHz). | | Diese Schallwellen können vom Menschen nicht wahrgenommen werden, auch nicht per Knochenleitung oder auf andere Weise (außer durch Wärme oder Schmerz durch Organ- und Gewebeschäden bei großer Leistung). Die Refraktärzeit menschlicher Zellen, und somit auch von Neuronen liegt bei 2 ms, was eine maximale "Übertragungsgeschwindigkeit" von 500 Hz entspricht (etwa 200 Mal niedriger als die genannten 100 kHz). |
− | Von den ungenauen Angaben des Herstellers zum Funktionsprinzip weicht die Psychologin Diana Henz ab. Sie machte für die [[Stiftung für Gesundheit und Umwelt]] (SfGU, die personell der Pharmafirma Hepart AG zuzuordnen ist) EEG-Messungen zum Produkt Neoos und behauptete in einem Interview mit dem Werbesender QS24 (von [[Alexander Glogg]]) dass beim Gerät Neoos neben den Ultraschallwellen auch "elektrische Impulse" übertragen werden.<ref>Werbesendung "Wie lernt man im Schlaf?", QS24, 11.11.2019</ref> | + | Von den ungenauen Angaben des Herstellers zum Funktionsprinzip weicht die Psychologin Diana Henz ab. Sie machte für die [[Stiftung für Gesundheit und Umwelt]] (SfGU, die personell der Pharmafirma Hepart AG zuzuordnen ist) EEG-Messungen zum Produkt Neoos und behauptete in einem Interview mit dem Werbesender QS24 (von [[Alexander Glogg]]) dass beim Gerät Neoos neben den Ultraschallwellen auch "elektrische Impulse" übertragen werden.<ref>Werbesendung "Wie lernt man im Schlaf?", QS24, 11.11.2019</ref> In diesem Zusammenhang machte sie auch die erstaunliche Angabe, dass es im Gehirn "Sensoren" gebe, die Impulse empfangen könnten. |
| Zum unterstellten Funktionsprinzip heißt es von Kosys "''Ihr neoos® mini synchronisiert Ihre Gehirnhälften und gleicht die Aktivität Ihrer Meridiane aus.'' Die Existenz so genannter [[Meridian]]e ist nicht nachgewiesen, es existieren darüber hinaus mehrere unterschiedliche Meridiankonzepte, die sich widersprechen. Kosys erläutert nicht auf welches Meridiankonzept man sich beruft. Bei der gemeinten Synchronisation der Gehirnhälften handelt es sich um die [[Hemisphärensynchronisation]], die auf dem Alternativmedizinmarkt eine Rolle spielt und der in der entsprechenden Werbung stets positive Effekte zugeschrieben werden. So sollen hemisphärensynchrone Anwender beispielsweise zu einer höheren Hirnleistung fähig sein. Sprachen könnten schneller erlernt werden. Auch komme es zu erhöhter "Konzentration". Als Erfinder des Begriffs und einer entsprechenden Methode gilt der US-amerikanische Erfinder, Buchautor und Elektroingenieur [[Robert Allan Monroe]], der ein Gerät namens [[HemiSync]] zur vermeintlichen Hemisphärensynchronisation konstruierte. Dabei setzte Monroe zwei Töne leicht unterschiedlicher Frequenz ein, die beiden Ohren getrennt zugeführt wurden (siehe auch: [[Binaural Beats]]). Weder das Monroesche HemiSync, noch weitere Varianten konnten zeigen, dass sie zur Hemisphärensynchronisation führen, noch konnten die postulierten Wirkungen in seriösen Untersuchungen nachgewiesen werden. Das Großhirn von Säugetieren ist in zwei Hälften (Hemisphären) unterteilt, die über das [http://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_callosum Corpus callosum] miteinander in Verbindung stehen. Dagegen ist eine tatsächliche Hemisphärensynchronisation mit phasengleicher Aktivität beim Menschen bei bestimmten Krankheiten und krankhaften Zuständen bekannt, oftmals nur bei gleichzeitiger Bewusstlosigkeit. Hemisphärensynchrone Aktivität ist bekannt bei Schizophrenie, epileptischen Grand-Mal Anfällen und bei komatösen Zuständen. Sie geht mit verminderter geistiger Leistung einher.<ref>Thatcher, R. Kraus, P., Hrybk, M.: Cortico-cortical association and EEG coherence. In: EEG and Clinical Electroencephalography Nr. 64, 1986</ref> | | Zum unterstellten Funktionsprinzip heißt es von Kosys "''Ihr neoos® mini synchronisiert Ihre Gehirnhälften und gleicht die Aktivität Ihrer Meridiane aus.'' Die Existenz so genannter [[Meridian]]e ist nicht nachgewiesen, es existieren darüber hinaus mehrere unterschiedliche Meridiankonzepte, die sich widersprechen. Kosys erläutert nicht auf welches Meridiankonzept man sich beruft. Bei der gemeinten Synchronisation der Gehirnhälften handelt es sich um die [[Hemisphärensynchronisation]], die auf dem Alternativmedizinmarkt eine Rolle spielt und der in der entsprechenden Werbung stets positive Effekte zugeschrieben werden. So sollen hemisphärensynchrone Anwender beispielsweise zu einer höheren Hirnleistung fähig sein. Sprachen könnten schneller erlernt werden. Auch komme es zu erhöhter "Konzentration". Als Erfinder des Begriffs und einer entsprechenden Methode gilt der US-amerikanische Erfinder, Buchautor und Elektroingenieur [[Robert Allan Monroe]], der ein Gerät namens [[HemiSync]] zur vermeintlichen Hemisphärensynchronisation konstruierte. Dabei setzte Monroe zwei Töne leicht unterschiedlicher Frequenz ein, die beiden Ohren getrennt zugeführt wurden (siehe auch: [[Binaural Beats]]). Weder das Monroesche HemiSync, noch weitere Varianten konnten zeigen, dass sie zur Hemisphärensynchronisation führen, noch konnten die postulierten Wirkungen in seriösen Untersuchungen nachgewiesen werden. Das Großhirn von Säugetieren ist in zwei Hälften (Hemisphären) unterteilt, die über das [http://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_callosum Corpus callosum] miteinander in Verbindung stehen. Dagegen ist eine tatsächliche Hemisphärensynchronisation mit phasengleicher Aktivität beim Menschen bei bestimmten Krankheiten und krankhaften Zuständen bekannt, oftmals nur bei gleichzeitiger Bewusstlosigkeit. Hemisphärensynchrone Aktivität ist bekannt bei Schizophrenie, epileptischen Grand-Mal Anfällen und bei komatösen Zuständen. Sie geht mit verminderter geistiger Leistung einher.<ref>Thatcher, R. Kraus, P., Hrybk, M.: Cortico-cortical association and EEG coherence. In: EEG and Clinical Electroencephalography Nr. 64, 1986</ref> |